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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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›gelernt‹ zu haben schienen, als er gestürzt und auf einem dieser elektronischen Biester gelandet war. Aber daß er jetzt nicht in Richtung des nächsten Baumes lief, schien sie doch zu irritieren.
    Er gewann ein paar Dutzend Meter Vorsprung.
    Dann rasten sie los - alle!
    Die Bären und die Wildschweinrudel!
    Sie entwickelten ein enormes Tempo. Der Vorsprung schmolz innerhalb weniger Augenblicke. Tendyke erkannte, daß er den See auf keinen Fall mehr erreichen konnte, ehe die Verfolger ihn erreichten.
    Im nächsten Moment waren sie auch schon über ihm.
    Er hatte einfach nicht gewinnen können.
    Er hoffte, daß ihm noch genug Zeit blieb, sich auf Avalon zu konzentrieren. Dann würde wenigstens er überleben…
    Nur Monica nicht!
    Und das war es, was ihn verzweifeln ließ.
    Game o---
    ***
    Calderones Finger flogen über die Tastatur. Er wollte verhindern, daß die Blonde von der Wippe abrutschte. Zumindest solange, bis Stygia ihrerseits mit Zamorra fertig war.
    Danach konnte er das Spiel und auch die Höllenfürstin endlich so manipulieren, wie er es wollte, und auch Blondy konnte er dann zurückholen, um sich mit ihr zu vergnügen.
    Doch zunächst wollte er Stygia gegenüber nicht zu sehr auffallen. Das Spiel strebte einem neuen Höhepunkt entgegen. Den hatte er sich einfallen lassen, um sowohl Tendyke als auch Stygias Feind noch stärker zu bedrängen.
    Daher änderte er Tendykes Spiel-Umgebung. Er klickte ihn in eine andere Ebene hinüber…
    ***
    Neues Spiel: Ebene 4, Level 4:
    Im gleichen Moment, als die Jäger über ihn herfielen und er schon den grellen Lichtblitz der Auslöschung erwartete - oder einen durchaus real gestalteten Tod -, öffnete sich sekundenlang ein Fenster in eine andere Welt.
    Tendyke brauchte nur einen Schritt zu machen.
    Er tat ihn, ergriff die Chance sofort! Ihm wurde klar, daß er in ein anderes Spiel geriet, dessen Regeln er noch nicht kannte, zumindest nicht in den Details. Die Regel ›Überlebe‹ war natürlich generell und überall gültig.
    Von einem Moment zum anderen wurde der See für ihn zu einem Ozean. Und Tendyke befand sich auf einem Schiff. Auf einem alten Segler, wie es schien, mit knarrenden Planken und knallender Takelage.
    Das Schiff krängte gewaltig, rollte in stürmischer See. Eisiger Wind pfiff über das Deck und ließ Tendyke frösteln. Für einen Aufenthalt im orkangepeitschten Polarmeer war er absolut nicht richtig angezogen.
    In der Ferne entdeckte er Eisberge, die mit hoher Geschwindigkeit auf das Schiff zutrieben - oder umgekehrt.
    »Na schön«, murmelte er, und vage Erinnerungen an frühere Leben tauchten wie Blitzlichter auf und schwanden wieder. Überfahrten mit Schiffen, die sich teilweise in noch schlechterem Zustand befunden hatten als dieser elektronisch generierte Seelenverkäufer. Aber das lag lange zurück.
    War es jetzt etwa seine Aufgabe, den Segler heil zwischen den Eisbergen hindurch zu manövrieren?
    Da dürfte er bei voller Besegelung gewaltige Probleme bekommen. Es reichte nicht einfach, am Ruder zu kurbeln, er mußte auch mit den Segeln arbeiten. Dabei war zusätzlich die Trägheit des Schiffes zu bedenken.
    Überhaupt, wieso waren bei einem Sturm wie diesem alle Segel gesetzt?
    Die mußten runter, damit das Schiff nicht länger ein Spielball der Elemente blieb, damit es überhaupt erst steuerbar wurde!
    Na, da hatte er ja zu tun!
    »Der Klabautermann soll's holen!« knurrte er verdrossen. Wenn hier auch das Zeitlimit von dreihundert Sekunden galt, schaffte er die gestellte Aufgabe nie!
    Und da sah er auch noch den Klabautermann durch die Rahen turnen und höhnisch lachen…
    ***
    Uschi Peters nahm Monicas Warnung ernst. Sie benutzte eines der Telefone, versuchte Château Montagne anzurufen. Aber die Leitung war besetzt. Sie wartete fast eine halbe Stunde, aber auch danach kam sie nicht durch. Führte da jemand ein Marathon-Telefonat?
    Woher sollte Uschi ahnen, daß die Leiturg durch die Dauerdatenübertragung blockiert war?
    Aber sie war ja auch nicht auf das Telefon angewiesen, um Zamorra zu alarmieren. Sie konnte direkt ins Château gehen und nachschauen, was da los war! Die Regenbogenblumen schufen eine direkte Verbindung.
    Im Château Montagne wuchsen die Blumen in einem künstlich erhellten Kellergewölbe, in Tendyke's Home draußen neben dem Bungalow. Die Telepathin verließ das Haus und ging zu den seltsamen, immerblühenden Pflanzen hinüber, deren mannshohe Blütenkelche je nach Lichteinfall und Standort des Betrachters in

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