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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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allen Farben des Regenbogenspektrums schimmerten. Uschi brauchte sich bloß zwischen die Blumen zu stellen und sich auf ihr Ziel, Zamorras Schloß an der Loire, zu konzentrieren, um dann im Schloßkeller aufzutauchen.
    Es waren magische Blumen, niemand wußte, woher sie stammten. Daß sie sich auf der Erde entwickelt hatten, war zu bezweifeln, vermutlich waren sie dereinst aus einer anderen Welt oder Dimension eingeführt worden…
    Noch ehe Uschi aber hinüberwechseln konnte ins Loire-Schloß, bekam statt dessen Tendyke's Home Besuch…
    ***
    Ebene 2, Level 4:
    Nicole richtete sich wieder auf, sah an sich herunter, betastete ihren Körper…
    Sie war unverletzt, aber die Erinnerung an das grauenhafte Geschehen steckte nur zu deutlich noch in ihren Knochen. Die verdammte Kugel hatte Säure abgesondert!
    Damit konnte sie ihre Versuche vergessen, die Kugel vorbeirollen zu lassen. Das Programm hatte den Trick durchschaut und entsprechend reagiert.
    Und Nicole war jetzt nackt!
    Nach der Bluse die Shorts, und bei der nächsten Niederlage fing es ihr an die Haut!
    Sekundenlang griff Panik nach ihr.
    Aber sie durfte den Kopf nicht verlieren. Sie mußte eine Möglichkeit finden, das Labyrinth und die Kugel dennoch auszutricksen. Zumindest solange, bis es eine Möglichkeit gab, ganz aus diesem Spiel zu entkommen.
    Diese Möglichkeit mußte es geben!
    Vielleicht durch Hilfe von außen.
    Jemandem mußte ihr Verschwinden doch auffallen!
    Aber sie kam nicht dazu, weiterzudenken. Die Kugel tauchte wieder auf!
    Diesmal sah Nicole die ätzende Flüssigkeit bereits vorher. Sie wurde von der Kugel während ihrer rasenden Vorwärts-Rotation versprüht. Nicole begann zu laufen, doch sie wußte, daß ihr das diesmal nichts nützte.
    Während sie rannte und die Kugel ihr immer näher kam, starrte sie die Wände des Labyrinths an. Plötzlich durchzuckte sie eine Idee.
    Querdenken, Nicole!
    Labyrinthspiele sind zweidimensional, alles ist auf Länge und Breite fixiert…
    Nicht jedoch auf Höhe!
    Menschen aber können dreidimensional denken! Aus dem zweidimensionalen Muster ausbrechen!
    Wieso war sie nicht schon vorher darauf gekommen?
    Die Wände waren etwa zwei Meter hoch. Sie konnte die Oberkante mit den Händen erreichen! Wenn die Mauerkante nicht mit Glassplittern oder Dornen gespickt war oder unter Strom stand, dann…
    Sie mußte es versuchen!
    Sie blieb stehen, holte tief Luft und faßte nach der Oberkante.
    Die Kugel raste heran!
    Nur noch fünf Meter!
    Aber nur noch drei bis zu den ersten Säuretropfen!
    Da schnellte sich Nicole nach oben!
    Sie schaffte es nicht! Der Schwung reichte nicht aus!
    Noch während sie wieder nach unten sank, mobilisierte sie noch einmal all ihre Kräfte, wirkte dem Schwung entgegen, riß sich abermals empor!
    Und dann konnte sie sich über die Kante schwingen, fand Halt.
    Sie schrie auf, vor Anstrengung und Erleichterung.
    Sie sah der Kugel hinterher, die gerade vorbeigesaust war.
    Langsam richtete sich Nicole auf, erst auf die Knie, dann stand sie endlich aufrecht.
    Und verlor das Gleichgewicht, weil die Knie unter ihr nachgaben!
    Die gewaltige Anstrengung machte sich in ihrem ganzen Körper schlagartig bemerkbar, auch wenn eigentlich nur die Arm-, Rücken- und Schultermuskeln betroffen gewesen waren. Ihre Arme schmerzten teuflisch, dennoch breitete Nicole sie blitzschnell aus, um ihr Schwanken auszugleichen und wieder geradestehen zu können.
    Und es gelang ihr, sie fand ihr Gleichgewicht zurück.
    Sie konnte jetzt das gesamte Labyrinth übersehen.
    Das gesamte…?
    Oh, nein!
    Es erstreckte sich in allen Richtungen bis in die Unendlichkeit. Eine Begrenzung war nirgendwo zu erkennen. Es mußte unermeßlich groß sein.
    Und es gab nirgendwo einen Ausgang!
    So etwas gab's nur in einer Computerwelt. In der menschlichen Realität wäre es unmöglich gewesen, ein unendlich ausgedehntes Bauwerk zu konstruieren.
    »Aber es muß eine Möglichkeit geben, diese Falle zu verlassen!« sprach sie sich selbst Mut zu. »Auch Computer haben Kapazitätsgrenzen! Diese Unendlichkeit ist nur vorgetäuscht, in Wirklichkeit konzentriert sich alles auf meine unmittelbare Umgebung! Wenn ich sie verlasse… schneller, als der Computer es erfassen kann…«
    Sie brauchte dazu nicht den Boden zu benutzen, die Labyrinthgänge! Sie konnte über die Mauern huschen, sich auf ihren Kronen bewegen. Das ging allemal schneller, zumal sie sich hier oben auch viel besser orientieren und vermeiden konnte, in Sackgassen zu geraten.
    Sie

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