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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weiterer Bär ließ nun von einem der Nachbarbäume ab und wetzte hurtig auf Tendyke zu. Der konnte dieser Geschwindigkeit nichts Positives abgewinnen, weil es um sein Leben ging und nicht um einen olympischen Medaillenrekord.
    Tendyke schaffte nur den halben Klimmzug, aber er konnte die Beine hochschwingen. Direkt unter ihm donnerte der heranrasende Bär schwungvoll gegen den Stamm und brachte den ganzen Baum zum Schwanken.
    Noch zwei dieser Rammstöße, und die Wildschweine brauchten sich nicht mehr mit dem Ausgraben abzumühen, weil der Stamm dann von allein umkippte!
    Der erste Rammstoß reichte dafür allerdings noch nicht aus. Leider auch nicht, um den Bären auszuknocken. Der bewies die völlig unlogische Standhaftigkeit aller elektronischer Feindfiguren und richtete sich sofort auf, um die Tatzen zu heben und nach Tendyke zu schlagen.
    Rob Tendyke merkte, daß er einen richtigen Klimmzug nicht mehr schaffte. Er hatte sich schon zu sehr verausgabt. Er konnte sich auch nicht mehr lange halten. Ihm blieb nur noch, sich fallen zu lassen und den direkten Kampf zu suchen, oder…
    ... sich auf den Bären fallen zu lassen!
    Mit den Füßen rammte er auf die Schulterpartie des Pelzträgers. Der spielte unbeabsichtigt Hebebühne, als er sich aufrichtete, und verschaffte Tendyke die Chance, wieder nach oben zu kommen. Als der Bär seine Vorderpranken wieder hoch genug hatte, kletterte Tendyke bereits die höheren Äste empor, als wären dies Leitersprossen.
    Der Bär brummte zornig, wie es sein echtes Vorbild auch getan hätte, und schickte sich an, dem Abenteurer zu folgen.
    Unten wechselten auch die Wildschweinrudel ihre Positionen, hatten sich der veränderten Lage sofort angepaßt.
    Also weiter…
    Immer weiter…
    Bis es nicht mehr ging!
    Und das war schneller der Fall, als Tendyke befürchtet hatte.
    Denn wieder waren dreihundert Sekunden vorüber.
    Und der nächste Schwierigkeitsgrad begann.
    In Form eines Waldbrandes…
    ***
    Und wieder kippte die Wippe - um abermals im allerletzten Moment zurückzuklappen!
    Monica Peters war beinahe am Ende ihrer Nervenkraft. Sie fragte sich, wann dieses Todesspiel endlich ein Ende finden würde. So oder so…
    Und dann plötzlich…
    ... fand sie telepathischen Kontakt zu ihrer Schwester!
    Uschi sorgte sich um sie.
    Natürlich!
    Monica klammerte sich an der Wippe fest. Warum war dieser Kontakt nicht schon früher zustandegekommen? Sie waren doch sonst immer beide so eng miteinander verbunden, daß sie gegenseitig alles wahrnahmen -wenn die eine sich in den Finger schnitt, schrie die andere auf! Und ausgerechnet jetzt hatte es so lange gedauert?
    Da merkte Monica, daß der Kontakt abgedämpft wurde!
    Lag es am Computer? Daran, daß sie selbst sich nicht mehr in der Realität befand?
    Uschi! sendete sie mit aller Gedankenkraft, die sie aufbringen konnte. Du mußt uns helfen, Schwester! Rob und mir!
    Natürlich! kam die Antwort. Was ist los? Wo steckt ihr zwei? Ihr seid in Gefahr! Was kann ich tun?
    Du wirst es nicht glauben, wir sind in einem Computerprogramm gefangen!
    Staunen.
    Sagte ich nicht, daß du's nicht glauben wirst? Es ist ein Spiel, das gerade im Rechner läuft. Weiß der Teufel, wie's hineingekommen ist. Es hat uns aufgesogen…
    Wieder Staunen. Dann Zustimmung, die beiden Telepathinnen hatten sich noch nie gegenseitig beschwindeln können.
    Ich schalte den Computer aus, dann…
    NEIN!
    Der schroffe, angstgepeitschte Befehl ließ Uschi Peters verharren.
    Was ist los, Moni?
    Du darfst das Arbeitszimmer nicht betreten. Du darfst den Bildschirm nicht ansehen. Wenn du ihn ansiehst, wirst auch du hineingezogen.
    Schweigen. Nachdenken.
    Was schlägst du vor?
    Die Wippe bewegte sich bereits wieder. Rob mußte sich also in einer weiteren Spielrunde befinden. Und von Runde zu Runde wurde es schwerer für ihn! Damit wurde es auch immer gefährlicher für Monica!
    Vielleicht blieben ihr nur noch weniger als fünf Minuten…
    Du mußt Zamorra alarmieren! rief sie der Schwester zu.
    Der Meister des Übersinnlichen war jetzt ihre einzige Hoffnung.
    Wie sollte sie wissen, daß auch er in dieser tödlichen Falle gefangen war?
    ***
    Ebene 3, Level 2:
    Zamorra lag wieder unter Beschuß. Diesmal waren es keine festen Geschützstellungen, sondern mobile Panzer. Sie bewegten sich im Gelände unter ihm, und das sehr schnell, bemüht, seinen Gegenschlägen geschickt auszuweichen.
    Durch ihre Beweglichkeit waren sie wesentlich schwerer auszuschalten als die stationären Geschütze.

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