Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Richtung. Die Musik und eine erste Ansage lockten sie zu den Hell Driver.
    Wieder öffnete der Mann die hinteren Fahrzeugtüren. Er stieg auf die Ladefläche und nahm sein Mobile hervor, das auf einmal sehr klein wirkte. Der Ständer bestand aus rostfreiem Stahl. Er war bequem mit einer Hand zu umfassen.
    Sehr vorsichtig holte er das wertvolle Mobile aus dem Fahrzeug, stellte es ab, hielt es aber fest, als er die hinteren Wagentüren verschloß. Dann nahm er sein magisches Kunstwerk und schritt mit einem Lächeln auf den Lippen in die Dunkelheit hinein…
    ***
    Mit einem wahren Affenzahn raste die Honda der Rampe entgegen.
    Für einen Moment sah es so aus, als wollte sie von dem Gestell aus abheben. Sie fuhr jedoch weiter und wurde erst dort scharf abgebremst, wo die Rampe überging in eine Plattform, an die sich das verdammt dünne Seil anschloß. Es war wie ein Silberfaden im Licht der Scheinwerfer.
    Einige Zuschauer erschreckten sich derart stark, daß sie leise Schreie ausstießen.
    Aber die Maschine kippte nicht zu Boden. Derjenige, der auf ihr hockte, war ein Meister seines Fachs. Er hatte sie derart genau abgebremst, daß die Reifen des Vorderrads mit der Kante der Plattform abschloß. Als Fahrer war Doug Jackson durch den Lautsprecher angegeben worden. Er wollte mit seiner Maschine von der einen zur anderen Plattform über das dünne Seil hinwegfahren.
    Eine wahre Meisterleistung, das gestand besonders mein Freund Suko ein, der früher selbst ein Motorrad besessen hatte, eine schwere Harley Davidson, der er trotz seines BMW’s noch nachtrauerte.
    Die Maschine jedoch war in einer fremden Dimension, einer Hexenwelt, verschlossen.
    Jackson winkte kurz mit dem rechten Arm. Uns galt das Zeichen sicherlich nicht. Vielleicht seinen Brüdern, die ihn gespannt beobachteten. Dann spielte er mit dem Gas.
    Sehr langsam setzte sich die Maschine in Bewegung. Es glich schon mehr einem vorsichtigen Tasten, als sie mit dem Reifen das starke Metallseil berührte.
    Das Vorderrad paßte. Doug erhöhte ein wenig das Tempo. Er konzentrierte sich unheimlich auf die Fahrt, und es gelang ihm tatsächlich, mit der Maschine auf dem Seil weiterzufahren.
    Auch wir hielten den Atem an. In diesen Augenblicken vergaßen Suko und ich, weshalb wir eigentlich hier standen. Es zählte einzig und allein die Leistung des Doug Jackson.
    Die war bewundernswert. Wie er auf der Honda saß und die Maschine voranbewegte, ohne daß sie nach rechts oder links wegkippte, das erforderte höchstes Können.
    Die Hälfte der Strecke hatte er hinter sich. Mensch und Technik schienen zusammengewachsen zu sein. Da mußte sich der eine auf das andere hundertprozentig verlassen können.
    Plötzlich schwankte er.
    Nein, er fiel nicht. Nur für einen einzigen Augenblick hatte es so ausgesehen. Doug erhöhte die Geschwindigkeit und schaffte auch den Rest der Strecke.
    Kaum hatte das vordere Rad die jenseitige Plattform berührt, da brandete schon der Beifall auf. Er hörte sich an, als hätten doppelt so viele Menschen geklatscht. Dermaßen begeistert waren die Menschen von diesem außergewöhnlichen Kunststück.
    Auch Suko und ich sparten nicht mit Applaus. Der Turnschuh von der Kasse hatte recht behalten. In der Dunkelheit und nur vom Licht der Halogenscheinwerfer beleuchtet, wirkte die Szenerie noch aufregender und beinahe schon gespenstisch.
    Allerdings waren die Scheinwerfer so aufgestellt worden, daß sie keinen der Akteure blendeten.
    Allmählich verrauschte der Beifall. Ich dachte auch wieder an unsere eigentliche Aufgabe und schaute mich um.
    Zu sehen war nichts Außergewöhnliches oder Verdächtiges. Da war die Arena, da standen die Zuschauer, da bildeten die Hell Drivers den absoluten Mittelpunkt. Sie hatten bereits einige Kunststücke gezeigt, zum Beispiel den Flug über vier nebeneinander aufgestellte Fahrzeuge hinweg.
    Sie waren auch durch brennende Reifen gefahren, um anschließend aufeinander zuzurasen, aber so haarscharf vorbei, daß nur ein Blatt Papier zwischen die Maschinen gepaßt hätte.
    Es waren Könner!
    Ich war einige Schritte zur Seite gegangen und im noch tieferen Schatten stehengeblieben.
    Versäumen würde ich nichts, weil eine zehnminütige Pause angesagt worden war.
    Der Kassenknabe versuchte, seine Candies loszuwerden, die er in einem Bauchladen vor sich herschleppte. Auch zu mir kam er. »Na, habe ich zuviel versprochen?«
    »Nein, die Show ist super.«
    »Das sage ich Ihnen.«
    »Wie geht es weiter?«
    Er grinste. »Lassen Sie sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher