Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die Akteure wie auch die Zuschauer vor Entsetzen stumm waren.
    Bis auf zwei Männer!
    Auf der mir gegenüberliegenden Seite startete Suko. Ich setzte mich zum gleichen Zeitpunkt in Bewegung und jagte mit gewaltigen Sätzen auf das Netz zu, so daß wir es von zwei Seiten in die Zange nehmen konnten. Während des Laufens zog ich meine Beretta. Ich tastete auch nach dem Kreuz, bekam es aber nicht so schnell hervor.
    Eines war sicher.
    Dieses verfluchte Netz mit seinen verteilten Totenköpfen besaß keinen natürlichen Ursprung. Da mußte einfach eine schwarzmagische Kraft dahinterstecken.
    Die Gesichter der Zuschauer huschten wie blasse Flecken vorbei, als ich noch mehr an Tempo gewann.
    Die Strecke war lang, sie mußte auch lang sein, aber verdammt, mir kam es vor, als würde ich auf der Stelle treten.
    Endlich hatte ich die Reihe der sechs aneinandergestellten Wagen erreicht. Rechts an ihnen hetzte ich vorbei. Ich schaute nicht über die Dächer hinweg, um nach Suko zu schauen. Diesen Zeitverlust konnte ich mir nicht erlauben.
    Die Raserei ging weiter. Keuchend floß der Atem über meine Lippen. Das Geräusch vermischte sich mit dem Schreien der Zuschauer, die erst jetzt, wo der erste Schock abgeflaut war, begriffen hatten, was tatsächlich vorgefallen war.
    In wilder Flucht verließen sie den Schauplatz des Schreckens, denn dazu war die Arena tatsächlich geworden.
    Vor mir sah ich das Netz. Es wuchs in die Höhe, als wäre es von einer Riesenspinne geschaffen worden. Die Totenköpfe an den Schnittstellen besaßen rote Augen, in denen ein geisterhaftes Feuer schimmerte.
    Im Laufen schoß ich auf einen der Schädel, fehlte, der zweite Schuß streifte den blanken Kopf und zerstörte ihn. In einem roten Feuerblitz verging er.
    Also war es doch zu besiegen.
    Bernie hing in den Maschen wie eine gekippte Figur, die sich nicht mehr bewegen konnte. Das Netz hatte eine Maschine ausgespien, es wollte sie nicht annehmen, nur den Menschen.
    In der Mitte schimmerte übergroß das Gesicht der Kate Jackson.
    Sie allein war das Zentrum.
    Jetzt konnte ich springen!
    Ich stieß mich ab, wollte hinein in diese verdammten Fäden und sie mit dem geweihten Silberdolch zerschneiden. Während des Sprungs zog ich mit der linken Hand die Waffe hervor – und landete im Nichts!
    Plötzlich war das Netz verschwunden. So schnell, als hätte es sich buchstäblich in Luft aufgelöst. Ich hatte die Arme schon ausgestreckt, mußte sie wieder nach unten knicken, um dem folgenden harten Aufprall den größten Teil der Wucht zu nehmen.
    Ich knallte zu Boden.
    Auch wenn das harte Wintergras dort wuchs, so dämpfte es kaum.
    Ich spürte die Wucht bis in den letzten Knochen und auch unter der Hirnschale. Instinktiv rollte ich mich ab, so wie man es mir beigebracht hatte. Die Umgebung wurde zu einem Kreisel, der sich erst dann nicht mehr weiterdrehte, als ich zur Ruhe kam, mich aber noch einmal herumrollte, um auf die Füße zu kommen.
    Nein, ich blieb knien, schaute nun von der anderen Seite in die Arena hinein und sah auch Suko, der mit gezogener Waffe vor dem letzten Wagen stand.
    »Bist du okay, John?«
    »Ja!« krächzte ich, stand auf und klopfte mir den Dreck aus der Kleidung. Einige Knochen taten mir weh, doch in unserem Job muß man manchmal einen Körper aus Gummi haben, wenn man das alles überstehen will.
    »Ich konnte nichts machen«, sagte mein Freund. »Es ging alles viel zu schnell.«
    »Frag mich mal. Fast wäre ich da gewesen, da war das verdammte Netz wieder weg.«
    »Und mit ihm Bernie.«
    »Ja!« flüsterte ich, »mit ihm Bernie!«
    »Hast du eigentlich genau gesehen, was geschehen ist?«
    »Nein, nicht direkt.«
    Suko zeigte es mit den Händen an. Noch ließ er einen halben Zwischenraum, dann brachte er die Handflächen zusammen. »Das Netz verkleinerte sich innerhalb weniger Sekunden, vielleicht nur einer Sekunde, und es nahm zudem eine andere Form an.«
    »Wieso? Welche Form?«
    »Hast du schon mal ein Mobile gesehen? Diese Dinger, die man sich in den Raum oder vor ein Fenster hängt?«
    »Klar.«
    »Dazu ist es geworden, John. Zu einem verdammten, magischen Mobile. Du kannst mir glauben.«
    Ich nickte. »Sicher, und ich glaube auch, daß Earl Stanhope nicht gelogen hatte. Er hat das Netz gesehen, und ich muß mich mit seiner Maschine darin verfangen haben.«
    »Dann war es noch größer gewesen.«
    »Was spricht dagegen?«
    »Recht hast du. Eigentlich nichts.«
    Ich atmete scharf aus. »Suko, wir müssen damit rechnen, daß sich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher