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0579 - Das magische Mobile

0579 - Das magische Mobile

Titel: 0579 - Das magische Mobile
Autoren: Jason Dark
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gehen Sie nur.«
    Kate verschwand wie der Blitz. Wir hörten noch, wie Doug sie fragte, wo sie gewesen war.
    Suko nickte mir zu. »Die Bankräuber haben wir sicher. Aber wer ist der Erpresser?«
    »Wahrscheinlich identisch mit der Person, die es geschafft hat, Totenköpfe in die Luft zu zaubern und sie durch ein Fangnetz zu verbinden. Er will kommen, er wird kommen, Suko. Und wir sind da, um ihm einen richtigen Empfang zu bereiten…«
    ***
    Er gehörte zu den Menschen, die nie auffielen, die sich praktisch unsichtbar machen konnten, selbst aber stets präsent waren und alles mitbekamen.
    Er hatte noch in der Nacht »arbeiten« und Daniel Boone verschwinden lassen müssen. Glücklicherweise wohnte er nicht weit von einem Kanalbecken entfernt. Das war zum nassen Grab des Toten geworden.
    Wer ihn fand, würde sich nicht nur wundern, auch bis ins Mark erschrecken, denn das Mobile konnte grausam sein.
    Er hatte es wieder mitgenommen. Die Ladefläche seines Transporters verbarg es vor neugierigen Blicken. Und wer hineinschaute, der sah sowieso nur ein Mobile, zwar etwas ungewöhnlich in seinem Aufbau, aber mehr auch nicht.
    Er rollte in den allmählich sterbenden Nachmittag hinein. Die ersten Häuser des kleinen Küstenortes erschienen. Überragt wurden sie von einem sich drehenden Riesenrad, dem Stolz des wieder in Betrieb genommenen Vergnügungsparks.
    Der Jahrmarkt lief bereits, so würde er noch weniger auffallen.
    Manchmal zuckten seine Lippen. Immer dann, wenn er an Kate Jackson dachte, die er dermaßen stark liebte, wie man halt nur einen Menschen lieben konnte.
    Er hätte sie behandelt wie eine kostbare Figur, wie eine Göttin. Er hätte alles für sie getan, doch sie hatte ihn schändlich verraten und hielt zu ihren Brüdern.
    Das würde er ihr nie verzeihen. Er stellte sich vor, wie es sein würde, wenn er sie zur Rede stellte, wie sie bitten und flehen würde, es nicht zu tun.
    »Nein, kleine Kate!« flüsterte er. »Du hast den Bogen überspannt. Ich werde dir nicht verzeihen!« Er hielt an, weil eine Gruppe von Kindern – vom Jahrmarkt her kommend – die Straße überquerte.
    Die Kinder schwenkten Teddybären, bliesen in Flöten oder warfen an Gummibändern hängende Kugeln aus Silberpapier.
    Ein Junge zielte gegen die Scheibe des Fahrzeugs, traf auch und sah, wie der Fahrer mit dem Finger drohte, aber dabei lächelte.
    Kinder, dachte der Fahrer. Wie sehr sehnte er sich danach, auch Vater zu werden! Kinder von Kate, seiner Frau – das wäre für ihn das höchste Glück geworden. Statt dessen hatte sie ihn in die Tiefe gerissen, grausam und gnadenlos, ohne einen Funken Rücksicht auf seine eigenen Gefühle zu nehmen.
    Kate sollte sich wundern…
    Er ließ den VW-Transporter wieder anrollen. Der Straßenbelag bestand aus kleinem Pflaster, sogenannten Katzenköpfen, über die er hinwegfuhr. Der Mann kannte sich aus. Er wollte zunächst über den Jahrmarkt schlendern und dann, wenn es finster geworden war, dorthin gehen, wo die Hell Drivers ihre Schau abzogen.
    Ob sie schon Angst hatten?
    Vielleicht hätte er Kate von seinem Vorhaben nichts mitteilen sollen, aber er hatte es einfach nicht anders gekonnt. Es war über ihn gekommen wie eine Welle. Nur nach dem Freilassen der Gefühle hatte er sich besser gefühlt. Sicher, sie hatte es ihren Brüdern bestimmt berichtet. Zu viert würden sie bangen und zittern, und sie dachten möglicherweise auch an diesen Mann, der mit seinem Segelflugzeug abgestürzt war. Diese Warnung mußten sie einfach verstehen.
    Er sah das Meer. Ein dunkler, wogender Schatten inzwischen, der mit hellen, schaumigen Wellen gegen den Strand anrollte, auf dem noch keine Körbe standen.
    Das würde sich in den nächsten Tagen ändern, denn zu Ostern erschienen die ersten Feriengäste. Die meisten kamen aus den größeren Städten, um etwas Seeluft zu schnuppern. Die störten sich auch nicht an dem oft trüben und windigen Wetter.
    Über einen schmalen Weg, der zu beiden Seiten von mit Strandgras bewachsenen Wiesen eingerahmt wurde, näherte er sich seinem ersten Ziel, dem Jahrmarkt.
    Den Wagen konnte er dort abstellen, wo auch die Fahrzeuge der Schausteller standen.
    Sorgfältig schloß er das Auto ab und zog den Reißverschluß seiner Jacke in die Höhe, um sich vor dem inzwischen kühl gewordenen Wind zu schützen.
    Der Wind kam vom Meer her. Er wehte durch die Gassen und spielte mit den Planen manch rasch aufgebauter Buden.
    Lärm drang dem Mann entgegen. Er sah die Karussells, die
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