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058 – Das Gift des Rings

058 – Das Gift des Rings

Titel: 058 – Das Gift des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neo
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und Tritt zu begleiten. Er konnte keine Beobachter gebrauchen bei dem, was er vorhatte. Bei Ihin da Achran bestand diese Gefahr nicht. Sie würde das Weite suchen, sobald Sergh es ihr gestattete.
    »Dann werden wir wohl ohne Sie auskommen müssen«, verkündete Sergh. »So, wie auch ich mich jetzt entschuldigen muss.« Er stand auf.
    »So schnell schon?«, fragte ter Marisol. Als bedauere er, dass sein Lehrmeister sich zurückzog.
    »Staatsgeschäfte. Sie verstehen. Nein ...« Mit einer Geste bedeutete er Theta, sitzen zu bleiben. »Genieße das Essen, Liebes! Es gibt so wenige Gelegenheiten, mit Freunden beisammen zu sein.«
    Die Nachricht seiner Positronik wartete auf Serghs Analyse.
     
    Charron da Gonozal fühlte sich seltsam, als er neben Ihin im Antigravlift den Turm unter der Faust hinunterschwebte. Sie hatte schon das erste Jahrzehnt nach ihrem hundertsten Geburtstag hinter sich, war aber dennoch eine Schönheit. Im Gegensatz zu ihm. Er war froh, dass sie beide nebeneinander in den Schacht passten.
    »Ich habe deine Nachricht erhalten, als wir zwischen den Sonnenleuchtfeuern unterwegs waren«, sagte Ihin, »aber ich hatte nicht erwartet, dich hier zu treffen.«
    Charron konnte das aufgeregte Tränen seiner Augen nur mit Mühe unterdrücken. In der Nachricht hatte er Ihin gewarnt, dass der Regent nicht derjenige war, für den er sich ausgab. Das war eine Erkenntnis, die seine Agenten auf Thersunt gewonnen hatten. Noch war unbestätigt, dass Herak da Masgar während seiner Zeit als Soldat auf Zalit ausgetauscht worden war. Das Motiv dafür fehlte ebenfalls. Da Masgar war damals ein vielversprechender, aber unbedeutender Offiziersanwärter gewesen. Dennoch schenkte Charron der Nachricht genug Glauben, um Ihin zu warnen, die er in unmittelbarer Nähe des Regenten wusste.
    Aber jetzt war nicht der rechte Zeitpunkt, um darüber zu sprechen. »Freust du dich, mich zu sehen?«
    »Natürlich.« Sie lächelte, und es war ein echtes Lächeln. Aber zugleich war da etwas in ihrem Blick. Enttäuschung? Bitterkeit?
    Charron versuchte, seinen aufgequollenen Körper mit ihren Augen zu sehen. Er hatte sich vernachlässigt, das war unverkennbar. Ihin war eine Ästhetin. Er konnte leicht erraten, was sie dachte. In manchen Nächten träumte Charron von ihren Fingern, wie sie seine durch das Dagor gestählten Muskeln betastet hatten. Es war eine gefährliche Zeit gewesen, eine riskante Affäre – der umschwärmte Dagorchampion und die Konkubine des Imperators. Hätte der Herrscher auch nur Verdacht geschöpft, wäre es um sie beide geschehen gewesen ...
    »Du warst schon Rudergängerin des Trosses, als Orcast XXII verschwand, oder?«
    »Ich war nicht bei ihm«, sagte sie eingeschnappt. Offensichtlich ein wunder Punkt.
    »Ich weiß. Aber du kanntest viele von denen, die ihn begleiteten.«
    Sie traten aus dem Schacht.
    »Der Imperator war wie eine Sonne, nach der sich die Blumen recken. Ständig kamen neue Gesichter an den Hof, andere verschwanden. Natürlich versuchten die meisten, zu bleiben und in der Gunst des Imperators aufzusteigen.«
    So wie du. Kaum eine Kurtisane ist so klug, das Wohlwollen ihres Gönners zu nutzen, bevor sie verblüht, und sich eine Stellung zu verdienen, in der sie aus eigener Kraft bestehen kann. »Es gab nicht nur Arkoniden am Hof.«
    Sie lachte. »Nein. Sie kamen aus allen Teilen des Imperiums. Erinnerst du dich noch an den Konsul von Geborrah?«
    »Der seine Fangarme nicht unter Kontrolle hatte, wenn ein Umhang flatterte?«
    »Du hättest Prinzessin Julata nicht mit ihrem luftigen Gewand in seine Nähe bringen sollen.«
    »Das hatte sie ja dann auch nicht mehr lange am Leib.«
    Sie lachten bei der Erinnerung an den perplexen Insektoiden, der wohl selbst nicht begriffen hatte, wie sich der dünne Stoff an den Dornen seiner Arme verfangen hatte.
    »Ich muss hier lang«, sagte Ihin. »Mein Quartier liegt irgendwo in diesem Flügel.«
    »Komm mit! Ich will dir etwas zeigen.«
    »Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist.«
    »Ich glaube, das ist es. Du solltest dir den Xisrapen ansehen.«
    »Ach so ...« Zögernd kam sie mit ihm. »Willst du das wirklich? Ich meine, er ist dein Urahn ... Ich bin da eine Fremde.«
    »Warst du beim Tross des Imperators, bevor er nach Debara Hamtar aufbrach?«
    »Ja. Ich erhielt bei Kira Ariela eine überraschende Nachricht und musste ihn verlassen. Ein Neider hatte eine haltlose Anklage erhoben. Ich musste persönlich vor Gericht erscheinen. Sonst wäre ich

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