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058 – Das Gift des Rings

058 – Das Gift des Rings

Titel: 058 – Das Gift des Rings Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neo
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Arkoniden ähnlich sah und von innen heraus geleuchtet hatte.
    Und dass er ihm, als er sich wirklich hatte umbringen wollen, hier in der Draiat begegnet war. Was wiederum zu den Ortungsdaten passte. Zumal fünfdimensionale Effekte ohne erkennbaren Ursprung selten waren.
    Auf der Suche nach einem Anhaltspunkt wandte sich Sergh traditionelleren Sensoren zu. Wie erwartet wies sein Gerät eine diffuse Wolke von Bewegungen in der Nähe aus. Wegen des großen Temperaturunterschieds wehten in der Dämmerzone starke Winde von der Nacht- auf die Tagseite und trugen allerlei Partikel mit sich.
    Sergh regelte die Empfindlichkeit herunter.
    Tatsächlich blieb ein Ortungsimpuls übrig.
    Die Vergrößerung offenbarte keinen klar umgrenzten Reflex, wie Sergh ihn von einem Naat oder Arkoniden erwartet hätte. Aber warum hätte sich der geheimnisvolle Mann auch in eine so profane Kategorie einordnen lassen sollen?
    Die Anzeige wirkte wie ein nebliges Feld, das einen Durchmesser von drei Metern haben musste. Offenbar fand die Bewegung innerhalb dieses Felds statt, das als Ganzes stationär blieb. Nördlich, in einer Bodenwelle.
    Sergh hielt darauf zu, ohne Hast, die Anzeige im Blick. Die Wärmesensoren zeigten keine signifikante Abweichung von der Umgebungstemperatur, doch das konnte ihn nicht entmutigen. Der starke Temperaturabfall mochte das Messgerät narren. Oder der Mann trug einen ähnlichen Anzug wie Sergh, der kaum Temperatur an die Umgebung abgab. Obwohl er bei ihrer ersten Begegnung eine zwar unbekannte, aber nicht wie ein Schutzanzug wirkende Uniform getragen hatte.
    Sergh schaltete die Scheinwerfer ein, die beidseitig in die Schulterpartien integriert waren. Sie warfen einen hellen Kegel auf den bewegten Sand, den die nun vollständig untergegangene Sonne im Dunkel zurückgelassen hatte. Dieser Kegel huschte Sergh voran, eine Düne hinauf, hinter der die Senke mit dem Ortungsreflex lag.
    Kurz bevor er den Kamm erreichte, aktivierte Sergh den Schutzschirm. Zwar wollte er keinesfalls mit dem geheimnisvollen Mann kämpfen, aber wer wusste schon, was ihn wirklich erwartete?
    Eine kluge Überlegung, für die er sich sofort beglückwünschte, als er den toten Naat sah. Er war in die weit fallenden Gewänder der Wüstenwanderer gehüllt. Der Stoff war großteils zerfressen. Den Zangen der Felsschrecken setzte er kaum Widerstand entgegen. Ebenso wenig wie die ledrige Haut und das Fleisch des Naats. Die Insekten hatten den Kopf bereits abgenagt, sodass drei Löcher aus dem kahlen Schädel glotzten. Der Schwarm hatte sich dem massigen Leib zugewandt. Aus der Brust reckten sich die Knochen anklagend in den Himmel.
    Felsschrecken waren immer hungrig, und ihr Instinkt sagte ihnen, dass sie sich bald in den Sand graben müssten, um die Nachtkälte zu überstehen. Wären sie intelligent gewesen, hätten sie ihr Glück wohl kaum fassen können, das ihnen so spät eine zusätzliche Mahlzeit in Form eines einsamen Wanderers servierte.
    Wären sie noch intelligenter gewesen, hätten sie allerdings wohl auch den Schutzschirm entdeckt und sich nicht blindwütig darauf gestürzt. So zerplatzte ein Gewitter von Flammen knapp vor Serghs Kampfanzug. Jedes der handgroßen Insekten zerstob mit einem Knall. Verschmortes Chitin fiel in den Sand.
    Sergh löste den Strahler vom Gürtel, wählte den Fächermodus und feuerte großflächig auf die Leiche. Es tat ihm gut, die Felsschrecken zu töten, die sich an dem toten Naat mästeten. Dass er den Verstorbenen dabei gleich mit verbrannte, hätte dessen Freunden sicher gefallen. Naats verbrannten die Toten, wenn es sich um beseeltes Leben gehandelt hatte. Das galt sogar für ihre Feinde.
    Das Messgerät zeigte jetzt keine Bewegungen mehr an.
    Serghs Hoffnung war wohl doch etwas naiv gewesen. Warum hätte seine Suche ausgerechnet jetzt, nach zwölf ergebnislosen Jahren, zum Erfolg führen sollen? Nun gut, besonders intensiv hatte er auch nicht gesucht. Er hatte nur eine Positronik zurückgelassen, die ohnehin eingehende Sensordaten prüfte. Vielleicht sollte er vor seiner Abreise die Suchparameter optimieren.
    Die Nacht würde er noch nutzen, um ganz sicherzugehen, dass der fünfdimensionale Ausschlag eine Spur war, die im Sand verlief. Danach würde er sich wieder auf seinen eigentlichen Plan konzentrieren. Die Meteoriten hatten die Naats beeindruckt, und dass ihr Idol Granaar nur aufgrund von Serghs Gnadenakt frei war und am Tasbur von Luusok teilnehmen konnte, sorgte in den Kommunikationsnetzen des

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