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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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Bedeutung.“
    Quentin hörte belustigt zu. Durger hatte also die Absicht, ihm den Erfolg zuzuschreiben. Aber das entsprach nicht den Tatsachen! Die versehentliche Überdosis an radioaktiver Strahlung hatte die Mutation der Zellwände bewirkt. Bis zu einem gewissen Grad zeigte Durger durchaus menschliche Züge, dachte Quentin. Er lächelte.
    „Es wirkt tatsächlich größer …“
    „Bei einem Experiment dieser Art war das zu erwarten“, gab Durger zurück. Dennoch überprüfte er die Größe des Embryos. Seine Augen verengten sich.
    „Sie haben offensichtlich recht, Madame Latski. Es ist gewachsen.“
    Er blickte Quentin an. „Es scheint, als ob die ungewöhnliche Behandlung das Gewebe nicht nur verstärkt, sondern auch sein Wachstum beschleunigt hat. Meinen Sie nicht auch?“
    „O ja“, sagte Quentin. Er lächelte immer noch. „Das glaube ich auch.“
    „Es ist zweifellos größer geworden“, bestätigte Eve Dante.
    „Wir werden es vierundzwanzig Stunden lang beobachten. Falls der beschleunigte Wachstumsprozeß und die Mutation weiter anhalten, werden einige Probleme auftauchen, die eine ständige Überwachung notwendig machen.“
    „Gewiß, Doktor.“ Eve Dante senkte den Kopf.
    Die sonderbare alte Frau wandte sich mit einem energischen Ruck um und verließ mit festen Schritten den Raum. Die Zeit verging. Roger übernahm die erste Wache am Inkubator. Nach ungefähr einer Stunde erschien Harry Bolton. Im gleichen Augenblick schienen alle Anwesenden wieder unter dem zwingenden Einfluß des exzentrischen Mannes zu stehen. Es hatte nichts mit magischen Kräften zu tun, davon war Quentin überzeugt. Es war lediglich das übersteigerte Selbstbewußtsein, das von dem Millionär ausging.
    Bolton war dermaßen daran gewöhnt, jederzeit alles zu bekommen, was er wollte, daß es ihm zur Gewohnheit geworden war. Ihn umgab ein so überwältigendes Fluidum von Macht und Einfluß, daß Roger sich fragte, ob er seine Millionen überhaupt noch brauchte. Sicherlich hatte das Geld ihm den Weg zur Macht geebnet. Nun aber, auf der Höhe seiner Macht, war Bolton nicht mehr auf das Geld angewiesen. Ich glaube, ich fange an, Gespenster zu sehen, dachte Quentin.
    Als Bolton an Eve Dante vorbeiging, legte er seine Hand besitzergreifend auf ihre Schulter, und sein Gesicht verzog sich zu einem ausgesucht unangenehmen Grinsen. Das Mädchen zitterte unter seiner Berührung und zuckte zurück. Er lachte abstoßend und ging hinüber zum Inkubator.
    „Ich habe Ihnen etwas sehr Wichtiges zu berichten, Sir.“
    „Warum erfahre ich das erst jetzt?“
    „Sie waren beschäftigt, Sir“, sagte Durger.
    „Sie sind ein taktvoller Mensch, Doktor. Ich liebe taktvolle Dienstboten.“ Bei dem Wort „Dienstboten“ zuckte Durger zusammen, als habe er einen Schlag ins Gesicht bekommen. Einen Augenblick lang dachte der Student, Durger würde sich auflehnen, aber die Macht Harry Boltons hielt selbst den fanatischen Durger nieder.
    „Ist etwas vorgefallen?“
    „Ja, Sir.“
    „Lassen Sie hören.“ Durger schilderte kurz, was sich ereignet hatte. Boltons Gesicht hellte sich auf. Seine Gestalt straffte sich, und er schien vor ihren Augen zu wachsen. Er wandte sich Durger zu, und seine Stimme klang so aufgeregt, wie die eines Jungen am letzten Schultag vor den Ferien.
    „Schnell, zeigen Sie her! Ich will es selbst versuchen!“
    Durger legte eine neue Gewebeprobe in den Objektträger, schob ihn unter das Mikroskop, stellte das Objektiv ein und machte das Mikromesser bereit.
    „Knifflige Sache, was?“ Aus dem Mund jedes anderen hätte diese Bemerkung banal geklungen, nicht so bei Harry Bolton. Hier waren Macht und Geld miteinander vereint. Hier war ein Mann, der sich die beste, teuerste Laboreinrichtung der Welt leisten konnte, und der, nachdem er sie mit seinen ungeschickten Fingern ruiniert hat, beiläufig sagen konnte, daß es eine ‚knifflige Sache’ sei.
    Abgesehen davon, daß Bolton ganz offensichtlich ungeduldig und auch ein wenig unbeholfen war, war er durchaus kein Dummkopf. Quentin, Durger und Eve beobachteten, wie er die Kontrollen des Geräts mit gezielten Handgriffen bediente. Irgend etwas an Bolton erinnerte Quentin an alte Porträts der Monarchen früher Jahrhunderte. Seine Launenhaftigkeit stand der Neros, Caligulas oder selbst Alexander des Großen in keiner Weise nach.
    Plötzlich schien der Millionär jedes Interesse an dem Mikroskop zu verlieren. Es hatte jetzt für ihn nicht mehr Bedeutung, als ein abgelegtes Paar

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