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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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beschleunigt, aber jetzt …“ Er sprach aus, was Roger gedacht hatte: „Jetzt kann man fast zusehen, wie es wächst!“
    „Es ist nicht nur die Größe. Auch der Reifeprozeß hat sich beschleunigt“, bemerkte Quentin unnötigerweise.
    „Das sehe ich selbst, Sie Narr!“ Durger haßte es, auf offensichtliche Tatsache hingewiesen zu werden. Und nach einem Zusammensein mit Bolton war er besonders reizbar. Quentin zögerte einen Augenblick. Dann, angespornt durch Eves Anwesenheit, holte er tief Luft.
    „Ich bin an einen solchen Ton nicht gewöhnt, Dr. Durger. Ich erwarte eine Entschuldigung.“
    Er bemerkte, wie Durger erstarrte, registrierte aber gleichzeitig intuitiv Eves unverhohlene Anerkennung. Durger blickte auf. „Was haben Sie gesagt?“
    „Sie haben mich einen Narren genannt. Ich erwarte eine sofortige Entschuldigung“, sagte Roger bestimmt.
    Durger sah ihn an. In sein dunkles, ernstes Gesicht trat ein ungewohnter Zug: Es schien fast, als keime in ihm eine Art Bewunderung für Roger Quentin auf. „Sie haben mehr Charakter, als ich dachte“, sagte er. „Aber ich entschuldige mich niemals, Mr. Quentin. Weder bei Ihnen, noch bei irgend jemandem sonst. Entschuldigungen sind ein Zeichen von Schwäche.“ Er wandte sich wieder dem Inkubator zu.
    Quentin fühlte sich wie ein Mann, der an einem fremden Ufer gelandet ist und sein Schiff schon hinter sich verbrannt hat. Er war größer als Durger, und auch muskulöser. Und die Anwesenheit Eve Dantes ließ ihn alle Vorsicht vergessen. Irgendwie erschien ihm Durger als eine Art Prüfstein in diesem Machtkampf. Seine Hand packte Durgers Schulter und drehte ihn herum. „Ich sagte, sofortige Entschuldigung!“
    Durger wurde wütend. „Verschwenden Sie nicht meine Zeit, Junge!“ Wäre Eve nicht im Raum gewesen, hätte Roger jetzt nachgegeben. Er hätte einen Rückzieher gemacht und am Wochenende wahrscheinlich gekündigt. Er wäre sozusagen mit eingezogenem Schwanz davongeschlichen. Roger wußte, jetzt stand seine Selbstachtung, seine Ehre auf dem Spiel. Er riß Durger hoch, und trotz der Wut in dessen Augen entdeckte er auch einen Schimmer ungläubigen Staunens darin.
    „Ich habe Sie gewarnt“, sagte Quentin. Er packte den Doktor bei den Rockaufschlägen, hob ihn hoch und schüttelte ihn. Obwohl Quentin ein wenig größer und schwerer war als Durger, war der Unterschied doch nicht so bedeutend, daß er ihn länger als ein paar Sekunden so halten konnte. Er ließ ihn wieder hinunter. In diesem Augenblick begann Durger zu rasen.
    „Was fällt Ihnen ein! Nehmen Sie Ihre dreckigen Hände weg!“
    Instinktiv war Roger in Verteidigungsstellung gegangen. Welcher Nationalität Durger auch immer sein mochte, ganz offensichtlich hatte er noch nie etwas von der guten alten geraden Linken der Briten gehört. Mit gekrümmten Fingern stürzte er sich in wahnwitziger Wut auf Quentin und schnappte nach seiner Kehle. Roger erhielt einen Schlag an den Kehlkopf. Glücklicherweise war er einen Schritt zurückgewichen, so daß die Wucht des Aufpralls ein wenig gemildert wurde. Trotzdem war er einen Augenblick wie gelähmt. Vor seinen Augen tanzten rote Nebelschwaden. In seiner Kehle brannte ein furchtbarer Schmerz. Durger knurrte wie ein wildes Tier. Er warf sich vor, um seinen Vorteil auszunützen. Diesmal jedoch war Roger auf der Hut. Seine Linke landete genau in Durgers zornrotem Gesicht. Durger taumelte und wirbelte herum. Blut rann ihm aus der Nase.
    Der Schmerz in seiner Kehle spornte Roger an. Bevor Durger sich gefangen hatte, traf ihn ein rechter Haken am Kopf. Er stolperte und stieß an einen Ständer mit verschiedenen Teströhrchen, die teilweise sehr wertvolles Versuchsmaterial enthielten. Sie fielen auf den Boden und zersprangen mit einem Geräusch, das Musik in Quentins Ohren war . Beim Klang der berstenden Röhrchen schien Durger wieder zu sich zu kommen. Mit einer Reihe von Karateschlägen warf er sich aufQuentin, von denen einer den Studenten am Hals traf.
    Quentin ging in die Knie und sank nach vorn. Durger stach ihm die gestreckten Finger in den Magen und zog dann das Knie hoch. Er traf Quentin genau auf den Solarplexus. Der Student ging wie gelähmt zu Boden. Der Schmerz benebelte seine Sinne. Neben seinem Gesicht nahm er plötzlich einen schmalen Fuß wahr, den er mit einer letzten verzweifelten Anstrengung packte. Es gab einen knackenden Laut und dann einen dumpfen Fall, als Durger zu Boden ging. Dieses Geräusch verlieh Quentin neue Energie. Noch vor

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