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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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werden?“
    „Es ist ein Affe“, sagte Roger. „Ich weiß nicht genau, welche Rasse, Miß Dante hat die Unterlagen. Wir können nachsehen, wenn Sie wollen.“
    „Wo ist übrigens Dr. Durger?“ fragte Vernon. „Er ist sonst immer hier.“
    „Er ruht sich aus“, sagte Quentin.
    „Ich glaube, er hat Rückenschmerzen“, warf Eve ein wenig zweideutig ein.
    „Ach, der arme Kerl! Unangenehme Sache“, sagte Vernon mitfühlend. „Ich nehme morgens immer als erstes eine Messerspitze Epsomer Bittersalz. Ein prima Mittel bei Rückenschmerzen, wirklich!“
    „Ich werde es ihm sagen“, meinte Eve mit einem boshaften kleinen Lächeln.
    Der Mann vom Tierschutzverein machte seinen Rundgang und sah sich die Tiere in den Käfigen an. Sie machten fast alle einen recht zufriedenen und gesunden Eindruck. Eins oder zwei, mit denen erst kürzlich Versuche durchgeführt worden waren, schienen nicht ganz auf der Höhe zu sein, aber Vernon fand alles den Umständen entsprechend in Ordnung. Bei den notwendigen Experimenten verfuhr man äußerst human. Vernon zeigte sich zufrieden und ging wieder. Eve und Roger wandten sich erneut dem Inkubator zu.
    „Es muß in einen größeren Behälter, wenn wir es am Leben erhalten wollen. Es wird sonst mit Sicherheit würfelförmig, wenn es weiter so wächst. Es wäre mir schrecklich, für die Geburt eines würfelförmigen jungen Gorillas mitverantwortlich zu sein“, sagte Roger grinsend.
    „Idiot!“ lachte Eve. Ihr Lachen löste die Spannung, die sonst in diesem Labor herrschte.
    „Gibt es hier irgend etwas, was sich dazu eignen würde?“ Roger sah sich um.
    „Ja, ich glaube schon“, antwortete Eve. „Wir haben noch einen Behälter im Lager. Er ist aber völlig verstaubt. Es wird eine Weile dauern, bis wir ihn sauber haben.“ Sie lächelte boshaft. „Sieh aber zu, daß du im Lager kein Unheil anrichtest, ja?“
    „Als ob ich so etwas tun würde!“ Er grinste zurück.
    Sie zeigte ihm den Weg zum Lager. Es war ein Behälter da, der annähernd doppelt so groß war wie der, der den radioaktiv verseuchten Embryo augenblicklich beherbergte. Er war ziemlich schwer, und es dauerte lange, bis sie ihn ins Labor gebracht und gereinigt hatten. Auch die Anbringung der Versorgungsapparatur und das Auffüllen mit Nährlösung war keine leichte Aufgabe. Die Abmessungen dieses großen Behälters betrugen ungefähr sechs mal sechs Fuß, und er war fast ebenso tief. Schließlich war er jedoch zur Aufnahme des Embryos bereit. Aber da war noch ein Problem. Wie sollten sie das Ding transportieren?
    „Ein elastisches Nylonnetz würde gehen, denke ich“, sagte Roger.
    „Wir haben eins, aber ich glaube, es ist nicht groß genug“, sagte Eve. Sie holte es aus dem Schrank. Sie hatten große Mühe, es in dem engen Behälter über den Embryo zu streifen. Als sie es endlich geschafft hatten, befestigten sie es an einer Edelstahlwinde, die auf Laufschienen durch das Labor geschoben werden konnte. Es war eine Art Flaschenzug, wie sie von Autoschlossern benutzt wurden, um die Motoren aus den Fahrzeugen zu heben. Unglücklicherweise war das Nylonnetz vom langen Gebrauch schon an einigen Stellen defekt, so daß es gerade im entscheidenden Augenblick einriß, und der Embryo begann, herauszugleiten. Roger unterdrückte seine instinktive Abneigung, das Ding zu berühren, und stieß es entschlossen in den Behälter. Es war heiß und klebrig und fühlte sich widerlich an.
    „Hoffentlich ist der Kreatur nichts passiert“, sagte er.
    „Ich glaube nicht.“ Eve rang nach Luft. Die Bedienung des Aufzugs erforderte einen beachtlichen Kraftaufwand. Sie zogen das Nylonnetz fort und beobachteten den Embryo.
    „Es wird nicht mehr lange dauern, bis er heraus kann“, stellte Roger fest. „So eine Entwicklung habe ich noch nie gesehen.“
    „Er wird viel, viel größer sein, als seine Eltern“, sagte Eve.
    Entgegen Durgers Anweisungen verließen sie zum Abendessen gemeinsam das Labor. Sie waren sehr vergnügt. In Eves Gesellschaft schmeckte es Roger doppelt so gut.
    Plötzlich gab es einen Tumult. Kreischend und totenblaß stürzte ein Mädchen vom Personal herein. Sie verbarg ihr Gesicht in den Händen. Roger sprang auf und ging zu ihr hin.
    „Was, zum Teufel, ist hier los?“
    „Da ist ein Ding! Ein großes rotes Ding! Es kommt den Flur herunter!“ schrie das Mädchen hysterisch.
    Mit ein paar Schritten war Roger an der Tür und stieß sie auf. Was da auf ihn zutaumelte, bot einen unbeschreiblichen,

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