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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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Folgeerscheinung des unvergleichlich beschleunigten Entwicklungsprozesses, registrierte Quentin. Das monströse Gebilde kam näher. Quentin ging hinter dem Tisch in Deckung, aber es wischte ihn spielerisch beiseite. Er sprang hinter einen anderen Tisch, aber auch der war kein Hindernis für die Bestie. Das Monster kam mit erhobenen Pranken näher, als ob es ihn bei den Schultern oder am Kopf packen wollte. Einer plötzlichen Eingebung folgend, tauchte Roger mit einer schnellen Bewegung zwischen den Beinen des Mutantenungeheuers durch, kam hinter ihm wieder hoch und schlug ihm einen Stuhl über den Schädel. Die Erfahrungen, die sie im Labor mit dem Zellgewebe des Embryos gemacht hatten, kamen ihm wieder in den Sinn. Es schien unzerstörbar zu sein. Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Zellen jedoch war es nicht. Konnte man sich aber darauf verlassen, daß sich das seit der Laboruntersuchung nicht geändert hatte?
    „Hinaus mit euch!“ schrie er Eve und dem Mädchen zu. „Um Gottes willen, raus hier!“ Sie brauchten keine weitere Aufforderung. Nun war Quentin allein. Er fühlte sich so einsam wie ein Stierkämpfer in der Arena. Wieder schlug er mit einem Stuhl zu. Der Schlag schien das Monster außer sich zu bringen. Es begann rasend vor Wut, mit den Fäusten auf seine schleimige Brust zu trommeln. Dann fuhr es sich an den Kopf und riß an seinen feuchten Haaren. Ein für Affen typisches Verhalten, dachte Roger. Das furchterregende Geheul, das es dabei ausstieß, hallte von den Wänden des Eßzimmers wider. Es war eine Mischung aus wehklagendem Kindergeschrei und dem Wutgebrüll eines Erwachsenen. Der Gedanke, daß das vollkommen vernunftlose Gehirn dieser Kreatur so viel Haß in sich barg, und daß es einen Körper von so furchtbarer Stärke kontrollierte, ließ Quentin vor Furcht schaudern. Angst jedoch konnte er sich im Augenblick am allerwenigsten leisten, wenn er diesen Kampf überleben wollte. Er zog sich ganz in die Defensive zurück und versuchte, die Tür zu erreichen. Es war, als wäre die Intelligenz des Affen im gleichen Maße gewachsen wie sein Körper. Er ließ Roger keine Chance, auch nur in die Nähe der Tür zu gelangen. Quentin machte verzweifelte Anstrengungen, das Affenmonster zu täuschen. Er wich erst zur einen Seite aus, spurtete dann in der anderen Richtung los, um den Gegner zu irritieren, aber der ehemalige Embryo parierte jeden seiner Ausfälle, und der Abstand zwischen ihnen wurde immer kleiner. Quentin wußte, wenn nicht ein Wunder geschah, würden diese unförmigen nassen Pranken sich um seinen Hals schließen. Retten konnte ihn, wenn überhaupt, nur noch eine Verzweiflungstat. Außerdem würde Eve, sollte das Ding ihn zu fassen kriegen, mit Sicherheit instinktiv versuchen, ihm zu helfen. Und das würde bedeuten, daß auch sie sein Schicksal teilen müßte. Sein eigenes Leben erschien ihm vergleichsweise unwichtig. Der Gedanke daran, in welche Gefahr sich das Mädchen begeben würde, gab den Ausschlag und ließ ihn über sich selbst hinauswachsen. Er tat so, als wolle er wieder unter dem Monster durchtauchen. Es senkte die Arme und knurrte bösartig. Er wich zur Seite. Es knurrte noch lauter, und die behaarten Arme schwangen vor, um ihn zu packen. Da sprang er zur anderen Seite vor und schmetterte gleichzeitig einen Stuhl gegen die Beine der röhrenden Bestie. Im Vorbeirasen spürte er, wie die Pranken versuchten, ihn an der Jacke festzuhalten. Er stolperte durch die Tür und schlug sie hinter sich zu. Einige Sekunden lang drosch der Affe heftig auf die geschlossene Tür ein. Dann schien sein primitives Gehirn zu begreifen, daß er so nicht heraus konnte, und er begann, am Türgriff herumzutappen. Roger ergriff das immer noch völlig verstörte Zimmermädchen und warf es sich über die Schulter, ohne große Umstände zu machen. Dann packte er Eve bei der Hand und rannte den Flur hinunter, so schnell seine Beine ihn trugen. Im gleichen Augenblick splitterte die Türfüllung unter der feuchten, haarigen Hand der Bestie, und die Tür flog auf. Auf seiner Flucht kam Quentin an einem Feuermelder vorbei. An diese Art Notfall hatte man bei der Installation der Alarmanlage wohl kaum gedacht, schoß es ihm durch den Kopf. Er konnte nur hoffen, daß das Personal der Station richtig und vor allem schnell reagierte. Quentin drückte den Alarmknopf, und die Sirene gellte kreischend durch das alte Haus. Innerhalb weniger Sekunden erschien Durger auf der Bildfläche.
    „Was ist los? Was ist

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