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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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geschehen?“ Seine Augen funkelten Roger unheilvoll an.
    „Sie haben sich bei dem Versuch, die Leitung der Station an sich zu reißen, wohl doch etwas übernommen, was?“ fragte er sarkastisch.
    „Ich habe nichts dergleichen versucht, und das wissen Sie auch“, entgegnete Quentin kalt. Er war wütend. „Aber wie dem auch sei“, fuhr er fort, „im Augenblick haben wir andere Sorgen. Drehen Sie sich mal um!“
    „Was ist das?“ Durger erstarrte.
    „Unser Freund aus dem Inkubator“, gab Quentin trocken zurück. „Unser kleiner Embryo ist gewachsen.“
    „Unmöglich! Er kann sich nicht so verändert haben! Nicht in so kurzer Zeit! Niemals! Das ist ja lächerlich!“
    „Ganz meine Meinung“, pflichtete Quentin ihm bei. „Aber er ist da und er ist gefährlich. Und im übrigen kommt er direkt auf uns zu.“
    Das Monster kam bösartig knurrend näher, wobei es von einer Wand zur anderen taumelte.
     

     
    Sie wichen zur Treppe zurück, verfolgt von dem mutierten Affentier. Das alte Holz der Treppenstufen knarrte und erbebte unter den harten Schritten der vier Menschen. Oben am Treppenabsatz stand eine wertvolle alte Rüstung aus dem sechzehnten Jahrhundert. Die gepanzerten Handschuhe hielten eine langstielige, meisterhaft gearbeitete Axt. Roger Quentin ergriff sie und stellte sich der heranschwankenden Bestie entgegen. Er hob die Axt, um zuzuschlagen.
    „Nein! Nicht!“ schrie Durger. „Töten Sie es nicht!“
    Quentin beachtete ihn nicht. Seine Muskeln spannten sich. Der Affe hatte sich bis auf Armeslänge genähert. In diesem Augenblick schoß Durger vor und entriß ihm die Axt. Einen Augenblick lang rangen sie schwankend am Rande des Treppenabsatzes. Dann gelang es Roger unter Aufbietung aller Kraft, den Doktor abzuschütteln, und Durger stürzte rücklings in die Arme der herauftappenden Bestie. Er hielt die Axt noch immer umklammert, aber es war Quentin völlig klar, daß der fanatische Wissenschaftler keinen Gebrauch davon machen würde. Was immer Roger auch beabsichtigt hatte, es war mit Sicherheit nicht Durgers Tod. Unter den schönen antiken Waffen, die die Wände des alten Hauses schmückten, war auch ein langer, dicker Stock. Er riß ihn von den Haken, stieß ihn zwischen die Füße des Mutantenungeheuers und stemmte sich mit seinem ganzen Gewicht dagegen. Die Bestie verlor das Gleichgewicht und ließ Durger los, der zu Boden fiel und dabei die Axt verlor. Obwohl Durger versuchte, ihn davon abzuhalten, versetzte Quentin dem Monster einen wuchtigen Schlag über den Schädel, der ihm allerdings nicht allzu viel auszumachen schien. Seine Pranken, die so weich wirkten, und doch von so furchtbarer Kraft waren, packten den Stock, bevor Quentin zu einem weiteren Schlag ausholen konnte, und entrissen ihm die Waffe mit solcher Vehemenz, daß er fast die Stufen hinuntergestürzt wäre. Er packte Durger beim Kragen, während das Ungeheuer versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden.
    „Warum haben Sie mir die Axt weggenommen?“ Quentins Stimme vibrierte vor Zorn.
    „Sie dürfen ihn nicht umbringen. Wir müssen ihn wieder einfangen!“ Durger war verzweifelt.
    „Wenn wir ihn nicht sofort töten“, entgegnete Roger, „werden wir kaum noch Gelegenheit dazu haben.“
    „Was soll das heißen?“
    „Sie wissen sehr gut, was geschah, als wir versuchten, die Zellen zu sezieren. Auch wenn der Zusammenhang der Zellen nicht so stark war wie das Zellgewebe selbst, kann auch er sich während des Reifeprozesses verstärkt haben. Wissen Sie, wie groß das Ding noch werden kann? Es ist jetzt noch ein Säugling, aber sehen Sie es an! Man kann ja fast zusehen, wie es wächst!“
    Sie wichen vor dem wütenden Embryo zurück.
    „Ein Netz brauchen wir – irgendein Netz“, stammelte Durger verstört. „Wir – wir müssen uns – ein Netz be ... besorgen.“ Der Arzt hatte offenbar einen schweren Schock erlitten. Es war, als wäre er innerlich zerbrochen. Das Ungeheuer kam näher. An der Wand entlang der oberen Galerie hing eine Reihe wertvoller Ölgemälde. Es waren vorzugsweise Porträts, bei denen eine gewisse Familienähnlichkeit festzustellen war.
    „Die Boltons?“ fragte Quentin, als sie an den Bildern vorbeikamen. Durger lachte. Es war ein freudloses, aber vielsagendes Lachen.
    „Nein, nicht die Boltons. Weiß der Teufel, wo die herkommen. Harry Bolton ist so eine Art Selfmademan. Seine Mutter war vermutlich Toilettenfrau und sein Vater auch nicht mehr, falls er überhaupt seine Eltern kannte.“
    „So

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