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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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selbst gefunden. Er war ein Faktor, mit dem man rechnen mußte.
    „Wir wollen ihn auswickeln.“ Diese Redeweise war bezeichnend für die Veränderung, die mit ihm vorgegangen war. Normalerweise hätte er im Imperativ gesprochen. Sie nahmen die Vorhänge fort.
    „Es gibt Arbeit für Sie“, sagte Eve lächelnd zu dem Zimmermädchen. Es lachte.
    „Ich sorge schon dafür, daß sie wieder an ihren Platz kommen. Miß. Puh, wir haben gute Arbeit geleistet, was? Wenn ich dran denke, daß wir das Ding erledigt haben …“
    Von allen Seiten kamen die Hausbewohner jetzt herbei. Noch ein wenig furchtsam, aber neugierig.
    „Nichts mehr zu befürchten“, gab Durger bekannt. Es klopfte, Durger sah Quentin an und runzelte die Stirn. „Wer kann das sein?“
    „Herein!“ rief Quentin.
    „Wir brauchen Hilfe, um das Ding ins Labor zurückzuschaffen“, sagte Durger. Zögernd und unsicher näherten sich zwei oder drei Leute vom Bedienungspersonal dem bewußtlosen Monster …
     

     

Die Tür ging auf, und die vertraute Gestalt Ray Vernons wurde sichtbar. Er verschwand beinahe unter der Last der Ausrüstungsgegenstände, mit denen er behängt war. Über beide Schultern hing je ein starkes Seil, und auf dem Rücken hatte er ein sorgfältig aufgerolltes Nylonnetz. In der Rechten trug er einen geheimnisvollen schwarzen Koffer, der allem Anschein nach Betäubungsmittel enthielt. Quentin und Durger ließen den Affen zu Boden gleiten und bedeuteten den anderen, das gleiche zu tun. Sie waren Vernon beim Ablegen seiner Ausrüstung behilflich. .
    „Woher wußten Sie, daß etwas passiert ist?“ fragte Durger.
    „Ein Mädchen kam völlig aufgelöst ins Dorf gerannt. Nach dem zu urteilen, was aus ihr herauszubringen war, müßte King Kong hier umgehen.“
    „Da hat sie gar nicht mal so übertrieben“, sagte Quentin. Durger warf ihm einen giftigen Blick zu.
    „Sieht aus, als käme ich zu spät.“
    „Er ist nicht tot“, erklärte Durger hastig. „Er ist nur betäubt. Nicht, daß Sie glauben, wir wären undankbar, aber im allgemeinen sind wir durchaus in der Lage, mit unseren Schwierigkeiten allein fertig zu werden.“
    „Das bezweifle ich nicht“, gab Vernon zurück. Er hatte seine Ausrüstung sorgfältig auf den Boden gelegt. „Darf ich mir die schlafende Schönheit einmal ansehen?“
    „Warum nicht!“ Quentin und Eve Dante führten Vernon zu dem reglosen, schweren Körper des Affen. Vernon starrte das Tier ungläubig an.
    „Das ist doch nicht das Ding, das ich im Inkubator gesehen habe, oder?“
    „O doch“, sagte Quentin. Durger sah ihn feindselig an. Aber obwohl er einen großen Teil seiner Autorität zurückgewonnen hatte, war sein Einfluß doch erheblich geschwächt worden. Seitdem Quentin ihn im fairen Kampf besiegt hatte, war er nicht mehr bereit, sich ihm erneut so bedingungslos zu unterwerfen. Durger war unterlegen, und er, Quentin, hatte ihn überwunden und damit für immer die unnahbare Atmosphäre zerstört, mit der Durger sich umgeben hatte.
    Der Inspektor sah den niedergestreckten Affen lange und forschend an. Er atmete ganz flach. Vernon betrachtete das Tier von allen Seiten. Es konnte kein Zweifel darüber bestehen, daß er von seinem Job eine Menge verstand. Er war eine Kombination aus Tierarzt, Zoologen und engagiertem Philanthropen. So unglaublich es dem jungen Medizinstudenten auch erscheinen mochte, er war absolut sicher, in den Augen Vernons eine gewisse Sympathie für das affenähnliche Wesen zu entdecken.
    „Ich will ihn ins Labor zurückbringen.“ Durger machte einen energischen Versuch, die Dinge in die Hand zu bekommen.
    Mit Vernons tatkräftiger Unterstützung brachten sie den schlafenden Affen ins Labor zurück.
    Obwohl sie zu mehreren waren, fiel es ihnen nicht leicht, das schwere Tier vom Fleck zu bewegen. Es schien mit jedem Schritt noch schwerer zu werden.
    „Glauben Sie, daß dieses Ding noch weiter wächst?“ fragte Vernon, als sie sich dem Labor näherten.
    „Ich weiß nicht“, antwortete Durger ausweichend. „Das kommt uns nur so vor. Wir haben ihn schließlich ein ganzes Stück getragen.“
    „Wo soll er hin?“ Vernon wechselte das Thema. Er hatte genug Einfühlungsvermögen, um zu bemerken, daß Durger seelisch erschüttert war. Man mußte ihm ein wenig Zeit lassen.
     

     
    Sie wuchteten das Affentier auf einen verzinkten Arbeitstisch im Labor.
    Eve Dante ging um das Monster herum und besah es von allen Seiten. Ein Fuß bewegte sich und rutschte plötzlich von der

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