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058 - Das Monster

058 - Das Monster

Titel: 058 - Das Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John E. Muller
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mit! Von mir bekommen Sie das Serum nicht!“
    „Es fällt Ihnen ziemlich spät ein, den Helden zu spielen.“ Bolton warf das ganze Gewicht seiner Persönlichkeit in die Waagschale. Durger schien in sich zusammenzufallen.
    „Keine Widerrede mehr“, knurrte der Millionär, „oder ich lasse unsere Freunde hier auf Sie los. Sie sind Experten auf ihrem Gebiet. Sie würden staunen, was sie mit Rasiermesser, Totschläger und Stiefeln alles anstellen können, wenn man ihnen genügend Zeit läßt. Man würde Sie nicht umbringen, Dr. Durger, aber ich glaube nicht, daß Sie jemals wieder arbeiten könnten. Wie gefällt Ihnen das? Entscheiden Sie sich. Sie haben nicht viel Zeit.“
    „Schon gut. Ich hole das Serum.“
    „Lassen Sie sich nicht einfallen, mich zu hintergehen! Ich habe nicht die geringste Lust, meine kostbare Zeit mit einer Injektion von destilliertem Wasser zu vergeuden.“
    „Ich muß in den Keller, um das Serum zu holen“, sagte Durger.
    „Natürlich. Passen Sie auf, daß der Kreatur nichts geschieht. Falls das Serum wirkt, werden wir noch eine Menge davon brauchen – für mich!“
    „Haben Sie schon daran gedacht, daß das Serum – falls es wirkt – ihr übermenschliche Kräfte geben wird und …“ Durger ließ den Satz unbeendet.
    „Ich übersehe niemals etwas“, sagte Bolton. „Eine einzige Injektion dürfte nicht so viel Wirkung zeigen. Sobald feststeht, daß das Serum wirkt, können wir sie töten.“
    „Was ist, wenn ihre Zellstruktur auch unzerstörbar wird?“ gab Durger zu bedenken.
    „Mein lieber Doktor! Sie wissen genau, daß diese Möglichkeit so gut wie ausgeschlossen ist. Aber sollte es trotzdem passieren, können wir sie irgendwo einsperren, bis sie verhungert. Da fällt mir ein“, er hob fragend die Brauen, „Sie versorgen unseren kleinen Liebling doch gut? Er darf in seinem Wachstum nicht beeinträchtigt werden.“
    „Er bekommt alles, was er braucht“, antwortete Durger.
    „Dann gehen Sie jetzt und holen Sie das Serum. Miß Dante wird es ausprobieren. Unterdessen kann einer meiner Freunde sich mit den Isotopen beschäftigen. Welches nehmen wir?“
    „Das dort drüben“, sagte Durger und wies resigniert auf einen der Bleibehälter.
    „Ist er strahlensicher, Sir?“ Der große, dünne Mann hatte eine bemerkenswert tiefe Stimme.
    „Ja, natürlich“, antwortete der Millionär. „Glauben Sie, ich setze mich radioaktiver Strahlung aus? Wenn es soweit ist, binden wir sie an einen Stuhl und schieben sie nahe an das Isotop, während wir hinter die Bleiwand dort drüben gehen.“
    „Wer soll das Isotop denn bereitmachen?“
    „Durger, wenn er zurück ist. Er hat Erfahrung im Umgang mit derlei Dingen.“
    Plötzlich rannte Eve zur Tür, aber sie war verschlossen.
    „Ich sagte Ihnen ja schon, daß es zwecklos ist, ganz zwecklos“, sagte Bolton. Sie hatte noch eine einzige, winzige Chance, und sie nutzte sie. Sie warf den Kopf zurück und stieß einen durchdringenden Schrei aus. Er gellte durch das stille Haus und drang in Quentins schlafendes Bewußtsein. Roger fuhr abrupt im Bett auf. Noch einmal schrie Eve gellend auf, bevor Boltons Männner sie packten, knebelten und an einen Stuhl banden.
    Roger Quentin war sofort hellwach. Der zweite Schrei ließ ihn aus dem Bett fahren und zur Tür rennen. Es ist schwierig, eine Stimme nach einem Schrei zu identifizieren, aber Roger war absolut sicher, daß es Eve Dante war, die er hatte schreien hören.
    Er erkannte sofort, woher die Schreie gekommen waren, und riß die Tür zum Labor auf. Das erste, worauf sein Blick fiel, war Eve, geknebelt und an den Stuhl gefesselt. Schreck und Bestürzung spiegelten sich in seinem Gesicht. Dann stieg Wut in ihm auf. Zum erstenmal begegnete er Boltons Blick frei und ungezwungen. Aus seinen psychologischen Vorlesungen wußte er, daß es die Wut war, die ihm die Kraft dazu verlieh. Ohne die anderen Männer im Raum eines Blickes zu würden, warf er sich auf Bolton. Sein erfolgreicher Kampf mit Durger hatte ihm Selbstvertrauen in seine physischen Kräfte gegeben. Er rannte mit erhobenen Fäusten auf den verrückten Millionär zu, kam jedoch gar nicht bis auf Reichweite an ihn heran. Der große, hagere Mann trat dazwischen, und der für Bolton vorgesehene Schlag landete auf seiner harten, knochigen Brust. Er war ein zäher Brocken. Das war wohl auch der Grund dafür, daß Bolton ihn beschäftigte. Diese drei Burschen waren ohnehin nicht mit durchschnittlichen Gaunern zu vergleichen. Sie waren die

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