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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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bleiben, schob er seinen Zorn beiseite und lächelte.
    „Wirklich, alter Junge", sagte Derek in so sanftem Ton, dass von dem Unmut dahinter nichts zu bemerken war, „so redet man nicht über seine zukünftige Gemahlin."
    Lundy lachte.
    „Ich spiele die Dame für dich, Eddie", bot der Rotschopf an ihrem Tisch an.

    „Das bezweifle ich, meine Kleine. In deinen Augen liegt zu viel lüsterner Glanz.
    „Wirklich?"
    „Ja." Lundy schob einen Finger unter ihr Strumpfband und entlockte ihr ein trunkenes Kichern. „Gib uns einen Kuss, Süße."
    Als er die Rothaarige tiefer zog, um von ihren Waren zu kosten, kam die Brünette zurück und ließ sich auf Dereks Schoß fallen.
    „Hallo. Ich heiße Polly." Derek achtete wenig auf sie, als sie begann, seine Wange zu küssen und mit den Fingern durch sein offenes Haar zu streichen, während sie ihm Koseworte ins Ohr flüsterte.
    „Du bist so reizvoll, mein Major, willst du nicht mit nach oben kommen und dich ein bisschen amüsieren?"
    Es gelang ihm nicht, sie von seinem Schoß zu schieben, doch er entschuldigte sich höflich, während er an etwas anderes dachte. Noch immer plagte ihn die Frage, die ihm nicht aus dem Kopf ging, nach den hässlichen Dingen, die Lundy über Lily gesagt hatte. Hat er das nur gesagt, um mich wütend zu machen, oder will er sie wirklich so missbrauchen?
    Es gab keine Möglichkeit dessen ganz sicher zu sein, aber als er an Pollys Taille vorbei den Arm ausstreckte, um nach der Flasche auf dem Tisch zu greifen, erkannte er, dass es keine Rolle spielte.
    Denn in diesem Moment beschloss er, Lundy solle zur Hölle gehen. Unter keinen Umständen würde er es zulassen, dass dieser brutale Bastard auch nur einen Finger an sie legte. Er musste es irgendwie unterbinden, dass er sich auch nur in einem Umkreis von zehn Meilen ihr näherte.
    Sie würde Lundy nicht heiraten. Punkt.
    Plötzlich ertönte ein Schrei, als die Rothaarige sich auf Lun-dys Schoß setzte und die beiden mit dem Stuhl umkippten. Unter trunkenem Lachen fielen sie zusammen auf den Boden, wo sie auch liegen blieben.
    „Himmel", rief das gefallene Mädchen gleich darauf empört aus. „Der Kerl ist so betrunken, dass er das Bewusstsein verloren hat. Eddie! Aufwachen!"
    Die einzige Antwort war ein ohrenbetäubendes Schnarchen.
    Von den anderen Schankmädchen, dem Wirt und den weiteren Gästen im Pub war schallendes Gelächter zu hören. Edward Lundy merkte nichts davon; er lag ausgestreckt und ohne jegliche Würde halb unter dem Tisch.
    Würde es den ehrenwerten Herrschaften des Ausschusses wohl gefallen, das hier zu sehen?, überlegte Derek. Doch es war ihm nicht möglich, weiter darüber nachzudenken, denn Polly wurde fordernder. Sie legte ihm einen Arm um den Hals, während sie den anderen über seinen Körper gleiten ließ. „Major, mein Lieber, ich lasse Sie einmal umsonst. Sie brauchen es, das spüre ich. Und außerdem glaube ich, er mag mich."
    Derek zog ihre tastende Hand von seinem Schenkel. „Er - äh -hat so etwas wie einen eigenen Willen. Meine liebe Miss Polly ..." Er wusste, dass sie entschlossen war, ihn zu überreden, aber er dachte an Lily Baliour, und da Lundy besinnungslos war, war es nicht nötig, die Charade aufrechtzuhalten. „Vielleicht können Sie den Wirt für mich holen, damit ich mich darum kümmern
    kann, ein Zimmer für meinen bewusstlosen Freund zu bekommen."
    „Was ist mit einem Zimmer für Sie und mich?", flüsterte sie.
    „Ich glaube nicht."
    „Warum nicht?"
    „Ich bin verheiratet", log er.
    „Oh, Major", murmelte Polly und deutete mit einer Kopibewegung zur Tür. „Ich glaube, gerade kommt Ihre Frau."
    Lily stand in der Tür und starrte ihn ungläubig an.
    „Gütiger Himmel", murmelte Gabriel, der neben ihr in der Tür auftauchte. Lily wurde zusehends blasser.
    Sie glaubte, ihren Augen nicht trauen zu dürfen.
    Edward lag schnarchend auf dem Boden, während Derek sich mit der bemalten Hure auf dem Schoß zu amüsieren schien. Als er aufsah und Lily und Gabriel bemerkte, wirkte er erstaunt -aber er war kaum überraschter als sie.
    In diesem Moment bot ihr heldenhafter Kavallerieoffizier ein Abbild an Ausschweifungen, Trunkenheit und Lüsternheit - mit zerknitterter Kleidung und offenem Hemd. Das schwarze Haar hing ihm über die Schulter, lang, zerzaust und wild. Ein Zweitagebart ließ seine Wangen dunkel wirken.
    Seine silbergrauen Augen waren rot unterlaufen und müde, aber als er sie erblickte, riss er sie weit auf. „Lily!" Sofort schob er das

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