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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Halunken betrauerte, verschwand der Fall in der Versenkung." Charles seufzte. „Nun, wenn Kane so nett gewesen wäre, sich in England umbringen zu lassen, dann wäre es leichter gewesen, in dem Fall zu ermitteln. Aber dieser Tod im Ausland brachte überdies die kleine Komplikation mit sich, dass die englischen und die französischen Behörden hätten zusammenarbeiten müssen - und keine Seite war darauf erpicht, Informationen zu teilen."
    „Wie angenehm für den, der ihn umgebracht hat", sagte Derek leise. Dann hielt er inne. „Wann hat man seinen Leichnam gefunden? Wie lange ist es her, dass das passiert ist?"
    Charles blickte auf seine Unterlagen. „Mehr als ein Jahr jetzt. Vierzehn Monate, um genau zu sein."
    Derek nickte und dachte darüber nach. „Nun gut. Ausgezeichnete Arbeit, Mr.
    Beecham. Vielleicht kann Lord Sinclair noch etwas mehr Licht in die Sache bringen.
    Ich werde auf meinem Nachhauseweg bei ihm vorsprechen."
    „Gibt es noch etwas, das ich für Sie tun kann, Major?"
    Derek lächelte. „Sehen Sie weiterhin diese Bücher durch, soweit die Bank das zulässt. Lassen Sie es mich wissen, wenn Sie etwas finden."
    Charles lächelte ebenfalls und machte eine Bewegung, als wollte er salutieren.
    Auf dem Weg nach draußen blieb Derek noch einmal stehen. Ihm war etwas eingefallen. „Hat die Londoner Gerüchteküche je etwas verlauten lassen, was den hochrangigen Aristokraten angeht, der möglicherweise Philip Kanes Vater war?"
    „Es gab eine Mutmaßung, die man sich an der Temple Bar erzählte."
    „Ich wusste nicht, dass Anwälte an Klatsch interessiert sind."
    Charles lachte. „Anscheinend hat ein Earl stillschweigend Kanes Gerichtskosten nach einer seiner Inhaftierungen übernommen."
    „Wer war es?", fragte Derek neugierig. „Doch nicht Lord Sinclair?"
    „Nein, aber nun, da Sie es erwähnen - es war ein anderes Mitglied des Ausschusses.
    Oder besser gesagt, ein Exmitglied. Lord Fallow."
    Derek starrte ihn an. Lord Fallow. Ihr Gastgeber bei dem Gartenkonzert, bei dem er mit Lily zum Flussufer hinuntergegangen war.
    Lord Fallow - Ed Lundys treuer Gönner.
    „Ich dachte, Lord Fallow hätte keinen Sohn", sagte Derek langsam. Irgendwo hatte er gehört, dass die Tatsache eines nicht vorhandenen Nachkommens einer der Gründe war, warum der edle Lord den aus einfachen Verhältnissen stammenden Lundy unter seine Fittiche genommen hatte.
    „Nun ja, offiziell hat er das auch nicht", erwiderte Charles. „Ganz bestimmt hat Seine Lordschaft Philip Kane niemals anerkannt. So wie Kane sich benahm, bin ich auch nicht sicher, ob ich es getan hätte", meinte er. „Aber ich würde dieser Behauptung auch nicht zu viel Wahrheit beimessen, Major. Es war nur ein Gerücht, eines, das Kane vielleicht selbst in die Welt gesetzt hat, um Unruhe zu stiften. Immerhin hatte er sogar behauptet, dass Ihre Königliche Hoheit, Prinzessin Charlotte, Gott habe sie selig, ihm einmal zugezwinkert hätte, als die königliche Kutsche auf der Pall Mall an ihm vorbeigefahren sei."
    Bei dieser gewagten Geschichte musste Derek lächeln.
    Charles jedoch runzelte die Stirn. „Wenn es natürlich stimmt ..." Er ließ den Satz unvollendet, als er sich auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch sinken ließ.
    „Wenn es stimmt", sagte Derek, „dann hätte Philip Kane einen guten Grund, Edward Lundy zu hassen."
    Charles murmelte etwas Zustimmendes.
    Verwirrt nickte Derek ihm zu und verließ die Kanzlei. Den ganzen Weg zu Lord Sinclair dachte er darüber nach.
    Als er das Haus des Earls erreichte, lief ein Junge heran und bot ihm an, für einen Schilling sein Pferd zu halten. Derek nahm die Dienste an, warnte den Burschen wegen des lebhaften Temperaments des Pferdes, dann ging er hinauf zur Tür des Hauses und bediente den Türklopfer.
    Als der Butler erschien, war er ebenso wenig darüber erfreut, Derek zu sehen, wie beim letzten Mal. Er erklärte ihm, der Earl wäre nicht zu Hause.
    Abwechselnd den Blick auf den Butler gerichtet und auf den Jungen, der sich nach Kräften bemühte, den schwarzen Hengst zu bändigen, gab Derek die Hoffnung auf einen Besuch für den Moment auf und entschied, dass das warten konnte.
    Stattdessen ließ er seine Karte zurück und wollte so schnell wie möglich nach Hause.
    Die nächtlichen Ausschweifungen setzten ihm immer mehr zu.
    Er kehrte zurück zu seinem Pferd, warf dem Jungen den versprochenen Schilling zu und saß wieder auf. Aber als er wegritt, fühlte er, wie sich sein Nackenhaar sträubte.
    Instinktiv

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