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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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wieder anzogen.

    Derek drehte sich lächelnd zu ihr um, während er seine Hose zuknöpfte, noch immer in Gedanken versunken.
    Er hatte den Blick über den Himmel schweifen lassen, den See und die kühle, vom Wind bewegte Wiese, und sich einen Moment Zeit genommen, um sich all das einzuprägen. Den Augenblick zu genießen, das war eine Angewohnheit von ihm, die aus dem Wissen entstanden war, dass jeder Tag der letzte sein konnte. Diese Nacht fügte er seinen Erinnerungen als seinen größten Sieg hinzu, die Nacht, in der er seine größte Belohnung bekommen hatte.
    Er sah sie an. Ihre Haut schien zu strahlen, nachdem sie sich geliebt hatten, ihr Haar war feucht und zerzaust und unterschied sich kaum vom silbrigen Mondlicht.
    Er hatte keine Zitadelle gestürmt, keinen Gegner niedergerungen, keine Armee mit seiner Streitmacht besiegt - doch nichts davon konnte mit dem stillen Triumphgefühl konkurrieren, das ihm diese Liebe schenkte.
    In der Vergangenheit hatte er alle Frauen, die begonnen hatten, ihm zu nahe zu kommen, oder die entschlossen schienen, seine Abwehr zu überwinden, schnell vertrieben. Er musste sie nur fragen ob sie bereit waren, ihm zu folgen, wohin auch immer die Trommel ihn rief. Er hatte sich nach einer Geliebten gesehnt, die ihm ihre Hingabe bewies, indem sie bereit war, dieses Opfer zu bringen.
    Aber in dieser Nacht hatte Lily mehr als das getan. Sie hatte seine sehnsüchtigsten Fantasien übertroffen. Dieses Mädchen war bereit gewesen, mit ihm eher in diesem Stall zu sterben, als ihn zurückzulassen. Sie hatte ihm ihr größtes Geheimnis anvertraut - und sich ihm ganz hingegeben. Vielleicht war sein Antrag ein wenig spontan gekommen, aber er war sicher, dass sie die Frau war, die er heiraten wollte.
    Noch süßer aber war: Er wusste, dass er verliebt war. Dieser Zustand konnte leicht genauso gefährlich werden wie ein Kavallerieangriff, wenn auch auf ganz andere Weise. Aber er hatte keine Angst. Er fühlte sich stärker als je zuvor in seinem Leben.
    Wenn er daran dachte, wie seine Mutter ihn, als er jung war, immer gewarnt hatte, nicht damit zu rechnen, dass ihn jemals jemand liebte, ihn, den jüngeren Sohn, ehe er nicht ein Vermögen und Ruhm in der Schlacht gewonnen hatte - in dieser Nacht hatte Lily Balfour diesen Mythos entzaubert. Ihr Vertrauen war ihm mehr wert als ein Berg indischen Goldes. Ihre Liebe brachte ihm mehr Ruhm als ein Mann sich wünschen konnte.
    All das erinnerte Derek daran, dass seine wichtigste Aufgabe im Leben nun darin bestand, dafür zu sorgen, dass Lily beschützt war.
    Diese finstere Angelegenheit mit Lundy war noch nicht vorüber.
    Lily würde erst dann sicher sein, wenn Derek das Ganze zu einem Ende gebracht hatte.
    „Du starrst mich an."
    Ihre Bemerkung schreckte ihn aus seinen Gedanken. „Daran solltest du dich besser gewöhnen."
    Sie stemmte eine Hand in die Hüfte und schenkte ihm ihr entzückendes strafendes Lächeln. „Hast du überhaupt gehört, was ich gerade gesagt habe?"
    „Natürlich, Geliebte."
    Sie zog die Brauen hoch. „Nun?"
    „Wenn du es wiederholst, könnte ich mich besser daran erinnern."
    Sie verzog das Gesicht. „Oh, ich sagte nur, dass es mehr als unerfreulich ist, wenn ich bedenke, wie Edward völlig außer Kontrolle geriet und versuchte, uns zu töten.
    Hm?"
    „Ach, keine Sorge", erwiderte Derek leichthin. „Du und ich, wir werden es mit ihm aufnehmen können. Er ist derjenige, der besorgt sein sollte." Derek half Lily in ihr eng geschneidertes Reitkleid.
    Als sie die Ärmel hochzog, betrachtete er stirnrunzelnd das zerrissene Mieder. Es erinnerte ihn, wie Lundy es beinahe geschafft hätte, sie zu verletzen.
    „Du siehst finster aus", meinte sie und umfasste seine Wange. „Es geht mir gut, mein Lieber. Wirklich."
    „Vielleicht. Aber ich habe nicht die Absicht, halb London die schneeweißen Brüste meiner Geliebten zu zeigen", meinte er. Er löste das schwarze Band, mit dem er sein Haar zurückgebunden hatte, und benutzte es, um die beiden Teile ihres zerrissenen Mieders zusammenzubinden.
    Mit einem verträumten Lächeln strich sie über seine Brust. „Du kannst alles in Ordnung bringen."
    „Stets zu Diensten, Madam."
    „Wirklich?"
    Er verneigte sich verschmitzt und ging weiter, um nach Mary Nonesuch zu sehen, die nicht weit entfernt zufrieden graste.
    Lily folgte ihm, noch immer damit beschäftigt, ihr Kleid zuzuknöpfen. „Also, was tun wir jetzt? Mrs. Clearwell muss halb verrückt sein vor Angst."
    „Nun, ich fürchte, wir

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