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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Sicherheitstruppen selbst - als die überlegenere angesehen. Sie galt als Elitearmee. Standen die Berufssoldaten mit den angeheuerten Söldnern der Company Seite an Seite in Kriegsauseinandersetzungen, war es meist so, dass die Streitkräfte der Krone das Kommando innehatten. Natürlich waren sie disziplinierter, aber nach Dereks Ansicht bestand der hauptsächliche Unterschied in ihrem Corpsgeist.
    Für Berufsoffiziere wie Derek und seinem Bruder Gabriel ging es im Krieg immer um die Ehre, um König und Vaterland, für die Soldaten der Handelsgesellschaft, zu denen einst Ed Lundy zählte, stand der Sold im Vordergrund. Daher kam es, dass die Soldaten der britischen Krone dazu neigten, auf die Truppen der East India Company hinabzublicken, während jene die glamourösen Berufsoffiziere mit einer Mischung aus Abneigung und Bewunderung betrachteten. Beides spiegelte sich jetzt in Lundys Augen.
    „Ich kenne Männer wie Sie", fuhr er fort und erwiderte De-reks prüfenden Blick. „In Indien halten Männer nicht durch, wenn sie nicht kühn genug sind, um die Initiative zu ergreifen. Ein Mann lernt entweder, selbst zu denken, oder er ist tot. Und keineswegs glaube ich, dass Sie nur herumsitzen, sich betrinken und die Damen umschwärmen werden, während Sie auf eine Nachricht von Lord Sinclair warten.
    Aber Seine Lordschaft hofft natürlich, dass Sie genau das tun werden."
    „Warum? Was ist los?"
    Lundy lächelte ihn an und sagte nichts.
    „Reden Sie!"
    „Na, na, Major. Wir sind nicht in Indien. Sie sind nicht in der Position, mir Befehle zu erteilen."
    Derek sah den Mann aus zusammengekniffenen Augen an. „Hören Sie auf, meine Zeit zu vergeuden. Es gibt ein Problem mit dem Geld, oder?"
    Lundy warf einen Blick über seine Schulter. „Nach der Abstimmung gestern Abend trat der Ausschuss zusammen, u.m die Bücher durchzugehen und den Fbnds abzurechnen. Aber als wir die Zahlen überprüften, stellten wir fest, dass dreihunderttausend Pfund Sterling fehlten."
    Derek starrte ihn entsetzt an. „Dreihunderttausend?"
    „Genau. Irgendjemand hat sich die Sahne abgeschöpft. Das war es, was Lord Sinclair Sie nicht wissen lassen wollte."
    Dereks Gedanken überschlugen sich bei diesem Verrat an den Männern, die an der Front kämpften, aber er bemühte sich, seine Überraschung zu verbergen. „Warum erzählen Sie mir das?"
    „Weil Sie mir helfen werden herauszufinden, wer von den anderen das Geld genommen hat."
    „Ach, tatsächlich? Warum?"
    „Weil uns beiden dasselbe wichtig ist - die Männer. Außerdem weiß ich, wo ich in diesem Ausschuss stehe", sagte Lundy nachdenklich. „Ich bin das neueste Mitglied, und ich bin ein Außenseiter. Ich war nie einer von denen. Einer der Hochwohlgebore-nen. Die glauben, ich hätte kein Recht, dort zu sein. Sie hassen mich für das, was ich in meinem Leben erreicht habe, für das Vermögen, das ich erwerben konnte. Oh ja, ich weiß es genau. Ich weiß, wie es in der Welt zugeht. Wer immer es getan hat, er will es mir in die Schuhe schieben. Das spüre ich in den Knochen. Mit Freuden werden sie den niedrig geborenen Burschen zum Sündenbock machen, wenn sie damit einen von ihresgleichen schützen können. Ich brauche Sie, um die Wahrheit herauszufinden."
    „Was genau schlagen Sie vor?"
    „Nachforschungen, bei denen wir uns zusammentun. Keinem von uns trauen sie so ganz. Wir sind beide Außenseiter in dieser Stadt. Aber wenn wir das ausnutzen und zusammenarbeiten, können wir der Sache tatsächlich auf den Grund gehen und enthüllen, wohin das Geld verschwunden ist."
    „Eine Ermittlung."
    „Ja. Mir sagten sie, dass ich mich darum kümmern soll, damit Sie nicht im Wege stehen. Wir lassen die in dem Glauben, dass das genau das ist, was ich tue. In der Zwischenzeit sammle ich alle Informationen, die ich in Erfahrung bringen kann und reiche sie an Sie weiter, damit Sie sie näher untersuchen können. Aber ich will nicht direkt damit zu tun haben. Das würde ihr Misstrauen wecken, und von innen kann ich mehr erreichen."
    „Stimmt", murmelte Derek und musterte ihn.
    „Wenn wir ein paar hieb- und stichfeste Beweise zusammentragen können, dann ist es ihnen nicht möglich, .mir ungerechterweise die Schuld für das fehlende Geld zu geben. Wer immer es nahm, wird es zurückgeben müssen. Das Gold war für die Männer bestimmt. Je eher wir es finden, desto früher können wir ihnen das Geld zukommen lassen."
    „Nun, in einem Punkt haben Sie verdammt recht", sagte Derek finster. „Ich werde

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