058 - Todesschwadron des Geister
Außerdem half ihm die spezielle
Einrichtung seines Büros, das mehr einem Raumschiffcockpit glich als einer
gewöhnlichen Schreibstube.
Nichts an der
PSA war im übrigen gewöhnlich.
Am wenigsten
das Büro von X-RAY- 1. Es war vollautomatisiert, mit Computern - im Jargon
scherzhaft genannt >Big Wilma< und >The clever Sofie< -
ausgestattet, die das ihre dazu beitrugen, die Arbeit der PSA und von X- RAY-1
zu erleichtern. Durch die bestens eingerichtete Funkzentrale wurde ein Kontakt
mit allen Agenten an jedem Punkt der Erde ermöglicht; das letztere durch
PSA-eigene Satelliten.
Gerade war
über einen solchen eine Meldung aus Kenia hereingekommen. Der Computer erfaßte
sie, schätzte selbsttätig ihre Dringlichkeit ein und druckte sie Sekunden
später auf einer mit Blindenschrift bestanzten Folie aus, die aus einem Schlitz zum Schreibtisch von
X-RAX-1 ratterte.
X-RAY-1 alias
David Gallun - nur sein treuer Diener Bony kannte seine wahre Identität - nahm die Meldung zur Kenntis . Wenngleich sich seine Miene zuerst befriedigt
zeigte, wurde sie von Moment zu Moment jedoch härter.
Die Meldung
stammte von X-GIRL-S. Saluta Molunde ,
wie ihr wirklicher Name lautete, entstammte dem Volk der Massai, Osthamiten im
nördlichen Ostafrika. Sie hatte in Kenia Schule und Universität besucht, sich
durch ausgezeichnete Leistungen empfohlen und bereit gezeigt, sich für die PSA
ausbilden zu lassen, nachdem ein Kontaktmann der Organisation auf sie
aufmerksam geworden war.
Und nun hatte
sie sich mit knapper Not aus ihrem ersten Auftrag retten können...
In Kenia
waren Menschen verschwunden - Einheimische und Touristen zugleich, aber
hauptsächlich Einheimische, und zwar in solch einem Ausmaß, daß die
Kontaktpersonen und Beobachter der PSA, die ihre Augen und Ohren praktisch
überall hatten, darauf aufmerksam geworden waren, bevor sich die örtlichen
Behörden in ihrer Not über mannigfach getarnte Kanäle von sich aus an die PSA
gewandt hatten.
Es gab kaum
Augenzeugenberichte vom Geschehen, aber die wenigen, die etwas beobachtet
hatten, berichteten übereinstimmend von Skeletten, die ganz in der Nähe der
Orte gesichtet worden waren, wo es zu den seltsamen Entführungsfällen - wie es
offiziell hieß - gekommen war. Aber nicht um gewöhnliche Skelette handelte es
sich, sondern um Knochengerüste, die sich eigenständig bewegten und handeln
konnten wie normale Menschen!
>The
clever Sofie< hatte aus den Archiven der PSA Querverbindungen gezogen.
Einige uralte afrikanische Sagen, deren Ursprung im Dunkeln der Geschichte lag,
berichteten von Kenata N’komo ,
dem Herrn der Gespenster. An gewissen Orten, wo die Erdmagie am stärksten war - so die Legenden - war es Kenata N’komi möglich, Menschen zu töten und gleichzeitig am Leben
zu erhalten - als Knochengerippe, die seinem Bann unterlagen und seinem Wort
folgen mußten, wie Zombies unter dem Einfluß eines mächtigen Priesters. Über
Ziele und Herkunft des Herrn der Gespenster schwiegen sich die Legenden jedoch
aus.
Ein Witzbold
in der PSA hatte für Kenata N’komo den Namen Geisterlord geprägt, und X-RAY-1 hatte an
dieser Bezeichnung festgehalten und Saluta Molunde alias X-GIRL-S auf ihre erste Mission geschickt -
zur OPERATION GEISTERLORD, wie die offizielle Tarnbezeichnung lautete.
X-GIRL-S
hatte beträchtliche Anfangserfolge erzielen und den Hort des Geisterlords lokalisieren können. Als dann jedoch die
Meldungen von Gewalttaten, die die belebten Skelette verübten, Zunahmen und
X-RAY-1 auf die Schnelle keinen anderen PSA-Agenten zu Saluta Molundes Unterstützung abstellen konnte, hatte er die
Vernichtung dieses magischen Horts befohlen.
Dies war
X-GIRL-S auch gelungen. Allerdings stellte ihr Bericht klar, daß aller Grund
für die Annahme gegeben war, daß der Geisterlord selbst - dessen Identität, Persönlichkeit und Fähigkeiten waren noch immer
völlig unklar - dem Anschlag entgangen war.
Doch nicht
diese Tatsache bestürzte X-RAY-1. Auch nicht die, daß X-GIRL- S ihren ersten
Auftrag falsch angepackt hatte. Anstatt das Übel an der Wurzel zu packen und
gegen den Geisterlord selbst vorzugehen, hatte sie
die Auswirkungen, die Skelette, bekämpft. Ihn verwirrte die Computermeldung,
die >The clever Sofie< zur Erinnerung dem Bericht von X-GIRL-S
nachgeschickt hatte.
An der
gesamten Atlantikküste Englands häuften sich Meldungen, daß Menschen
verschwanden - Touristen und Einheimische. Und zwar in einem Maß, das weit über
die normalen Vermißtenfälle
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