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0580 - Die Zeitritter

Titel: 0580 - Die Zeitritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erzählte. Je nach deren Zufriedenheit erhielt er dann Lebensmittel, Bekleidung und andere Dinge, die er zum bescheidenen Leben in seiner Hütte benötigte.
    Sie fanden die schmale Einfahrt in den natürlichen Hafen, und sofort entdeckte Pendor den abgerutschten Felshang, der ins Meer gestürzt war und eine flache Landzunge gebildet hatte. Ein vorbildlicher Landeplatz, den Ole Pat entdeckt hatte.
    Sie zogen die Boote soweit wie möglich auf Land, obwohl in der von Steilhängen eingeschlossenen Bucht keine Gefahr bestand.
    Dann packten sie ihren Proviant zusammen und machten sich an den Aufstieg. Ole Pat war nicht zu bewegen, jetzt zurückzubleiben, obwohl er die Lage des Wracks auf dem Plateau genau hatte beschreiben können und man ihn nicht mehr brauchte. Allerdings mußte er zugeben, nicht bis zu den Trümmern selbst vorgestoßen zu sein.
    Das letzte Stück des Weges, so behauptete er, sei äußerst beschwerlich.
    Es war später Vormittag, als sie ihren Marsch begannen.
     
    *
     
    Die Steilküste war ziemlich gleichmäßig bis zu vierhundert Meter hoch. An den meisten Stellen hätte man sie kaum mit Seilen und Eispickel bezwingen können, aber Ole Pat hatte recht gehabt. Es mußte an dieser Stelle einen regelrechten Felsrutsch gegeben haben, der ein riesiges Stück aus dem Festland gerissen hatte. Die so entstandene Schneise war zweihundert Meter breit und relativ flach. An geschützten Muldenrändern wuchs sogar Gras. Die Mulden selbst waren meist mit Schmelzwasser angefüllt.
    Aber das lockere Geröll gab leicht nach. Immer wieder rutschte dieser oder jener Teilnehmer des Suchtrupps Dutzende von Metern zurück und hatte Mühe, sich abzufangen. Man hatte keine Seile mitgenommen, und zur Umkehr war es zu spät. Es dauerte insgesamt sieben Stunden, bis sie endlich das Plateau erreichten und zurück aufs Meer blicken konnten.
    Weit drüben am anderen Ufer lag Porvenir, ein unregelmäßiger, bunter Fleck in der Landschaft. Dazwischen die Magellansche Straße, hier fast dreißig Kilometer breit, von hunderten kleinen Inseln durchsetzt, von denen einige dicht bewachsen waren. Die anderen bestanden nur aus nacktem Fels. Dazwischen trieben verirrte Eisschollen.
    Eine Welt, die sich seit Jahrtausenden kaum verändert hatte, weil sie der Mensch vergaß.
    Das Paradies der Zeitritter.
    „Nun, Ole Pat", sagte einer der Männer und deutete hinab auf den Meeresarm mit seinen Inseln. „Du kennst doch die andere Welt... ist sie schöner als diese hier?"
    Ole Pat schüttelte den Kopf mit dem schlohweißen Haar.
    „Das ist eine der dümmsten Fragen, die ich jemals hörte. Wäre ich hier bei euch, wenn die Antwort ‚Ja' lautete...?"
    Die Wolken im Westen hatten sich verzogen, aber es dunkelte bereits wieder. Längst war die kurze Wintersonne untergegangen. Es wurde kalt.
    „Wie weit ist es bis zum Wrack?" fragte Pendor den alten Mann.
    Ole Pat deutete nach Nordwesten.
    „Das ist die Richtung, aber ich weiß nicht, wie weit es ist. Ich war zwei Tage unterwegs. Hin und zurück, natürlich. Das Gelände ist viele Kilometer fast eben, aber dann kommt eine Schlucht. Auf ihrem Grund liegt der abgestürzte Gleiter."
    „In einer Schlucht?" Pendor blickte Ole Pat wütend an. „Und das sagst du erst jetzt? Wie sollen wir denn da hinabsteigen, wenn wir nichts mitgenommen haben? Keine Seile, absolut nichts!"
    „Das hatte ich vergessen", gab Ole Pat niedergeschlagen zu.
    Am liebsten hätten sie ihn verprügelt, aber dann siegte die Vernunft, Sie fragten ihn aus und stellten fest, daß es sehr wohl einige Stellen gab, an denen man in die Schlucht absteigen konnte, wenn man einigermaßen geschickt war. Man mußte es eben versuchen.
    „Gut!" Pendor sah sich suchend um. „Es gibt vereinzelt Bäume hier oben. Sammelt Holz, Männer, wir lagern hier. Ich habe Hunger und Durst. Es wird kalt werden in der Nacht."
    Es wurde wirklich kalt, gegen Mitternacht begann es sogar zu schneien, aber zum Glück nur sehr wenig. Dann verscheuchte der Wind die Wolken, bis es sternenklar wurde.
    Karos lag neben seinem Vater in dem kleinen Zelt, das sie mitgenommen hatten. Sein Schnarchen störte ihn, und als es aufhörte zu schneien, stand er leise auf und ging nach draußen.
    Die Sterne...!
    Ihr Anblick hatte ihn schon immer fasziniert, aber er begriff den Unterschied zu jenen Menschen des Altertums, die zwar zu den Sternen emporsahen, ihr Wesen jedoch niemals verstanden. Er wußte, daß sie Sonnen waren, mit oder ohne Planeten. Das Licht brauchte zehn oder

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