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0580 - Die Zeitritter

Titel: 0580 - Die Zeitritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kärglichen Fang überprüfte und dann zu Katzbach schleppte.
    Der Fischer aber hetzte durch die Straßen, bis er ganz außer Atem war und öfter pausieren mußte. Es dauerte fast eine halbe Stunde, bis er endlich sein Ziel erreichte - das Haus des Bürgermeisters.
    Kantenburg war gerade damit beschäftigt, seine Haustür zu streichen. Er sah den alten Mann kommen und ahnte, daß Ole Pat mal wieder eine Räubergeschichte erzählen würde. Es wäre nicht das erste Mal gewesen, daß die Bewohner von Porvenir auf seine Märchen hereingefallen wären.
    „Na, Ole, was rennst du denn so? Sind Haie hinter dir her?"
    „Dir wird das Lachen bald vergehen, Fell", prophezeite Ole Pat und setzte sich auf den nächsten Stein. „Aber ich muß mich erst ein wenig ausruhen. Der Weg hat mich angestrengt."
    Kantenburg war neugierig geworden, wenn er sich auch vorgenommen hatte, dem alten Schwätzer kein einziges Wort zu glauben. Aber anhören konnte man sich seine Geschichte ja ruhig. Viel geschah nicht in Porvenir, und das Leben konnte recht eintönig werden.
    „Wird ein schöner Blödsinn sein, den du mir erzählen willst", knurrte der Bürgermeister und tat so, als ginge ihn das alles nichts an. Er begann wieder zu streichen. „Wenn du einen Wal gesehen hast, so vergiß es."
    Ole Pat schnaufte noch immer.
    „Ein Wal - so ein Quatsch! Deswegen wäre ich nicht zu dir gekommen, das kannst du mir glauben. Ich möchte wissen, warum du dir dein Haus nicht gleich oben auf die Berge gebaut hast, damit man überhaupt nicht hin kann. Das ist ja eine halbe Weltreise."
    „Du hättest ja unten bleiben können. Heute wäre ich sowieso in Madls Kantine gegangen. Vielleicht hätten die anderen Leute deine Geschichte auch gern gehört."
    „Es ist besser, wenn nur du sie erfährst."
    „So schlimm ist sie?"
    Ole Pat schüttelte den Kopf. Er hatte sich nun sichtlich erholt.
    „Nein, nicht schlimm, aber sonderbar."
    Kantenburg seufzte und strich weiter.
    „Alle deine Geschichten sind sonderbar, aber wenn man weiß, daß sie alle erlogen sind, braucht man sich nicht darüber aufzuregen. Es macht dir eben Spaß, anderen Menschen einen Bären aufzubinden."
    „Diesmal nicht, Fell, diesmal nicht! Du wirst staunen!"
    „Das tue ich schon jetzt." Er legte den Pinsel beiseite, kam zu Ole und setzte sich neben ihn. „Ich habe wenig Zeit, also fang endlich an. Ganz egal, was es diesmal ist..."
    „Drüben auf der großen Halbinsel ist ein Flugzeug abgestürzt.
    Ich habe die Trümmer gefunden."
    „Ein Flugzeug?"
    „Ja, so ein Ding, mit dem man fliegen kann. Wir kennen sie doch."
    „Vielleicht ein Gleiter?"
    „Ist doch egal, was es ist, jedenfalls muß es vom Himmel gefallen sein. Nun kann es bestimmt nicht mehr fliegen."
    Kantenburg überlegte. Wenn der alte Fischer die Wahrheit sprach, hatte er die Pflicht, sich um eventuelle Überlebende zu kümmern. Das war Teil des alten Abkommens mit der Weltregierung. Wenn er aber wieder ein Märchen von sich gab, würden sich die Männer des Suchtrupps nur unnötig in Gefahr begeben, und der alte Kerl lachte sich dabei noch ins Fäustchen.
    „Ich will dir etwas sagen, Ole Pat, und hör genau zu: Ich muß mich um die Sache kümmern, das weißt du, aber wenn wir nichts finden, kannst du was erleben. Es ist sogar möglich, daß wir dich dann aus der Stadt jagen. Nun, was ist?"
    „Einverstanden", sagte Ole Pat, und Kantenburg sah ihn verblüfft an.
    Damit hatte er kaum gerechnet.
    „Es stimmt also wirklich?"
    „Ehrenwort! Diesmal lüge ich nicht. Ihr könntet euch sofort auf die Suche machen, und wenn du willst, führe ich die Männer."
    „Schön, dann werde ich den Trupp noch heute zusammenstellen, und morgen brecht ihr auf. Ziemlich früh, wurde ich vorschlagen."
    „Ich warte vor Sonnenaufgang im Hafen."
    „Die geht jetzt ziemlich spät auf, komm also früher."
    Ole Pat erhob sich und ging auf die Straße. Er winkte noch einmal zurück, dann war er zwischen den Nachbarhäusern untergetaucht. Kantenburg erschrak, als hinter ihm seine Tochter sagte: „Ich gehe heute noch zu Karos, Vater. Soll ich ihm und Pendor gleich Bescheid sagen? Das erspart dir den Weg dorthin."
    „Vielleicht hätte ich gern andere geschickt", meinte er und betrachtete sie forschend. „Es ist eine gefährliche Mission."
    „Sie sind Männer!" stellte sie trocken fest. „Alle beide."
    Er nickte und stand auf.
    „Gut, dann sage Dark Pendor, er soll sich morgen fünf Leute nehmen und drei Schiffe. Er soll Ole Pat nicht vergessen

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