0580 - Die Zeitritter
Leere.
Pendor stieß ihn an.
„Haben Sie verstanden? Geben Sie doch Antwort!"
Wieder keine Reaktion. Pendor wurde wütend.
„Hören Sie, Illroy, ich werde Sie nicht mehr als meinen Gast beherbergen, wenn Sie jetzt nicht antworten oder mir eine Erklärung für Ihr Verhalten geben. Ich warte eine Minute."
Illroy wandte sich an ihn, sah ihn an und sagte: „Sie baten mich, nicht mehr das zu tun, was man mir auftrüge.
Sie trugen mir auf, Ihnen etwas zu versprechen, Ich tat es nicht und befolgte damit einwandfrei Ihren Befehl."
Pendor war sprachlos. Er starrte Illroy zehn Sekunden lang fassungslos an, dann zuckte er die Schultern und ging weiter.
Ebenso wortlos folgte ihm der seltsame Fremde, der sich Hatco Illroy nannte.
*
Zur gleichen Zeit etwa befand sich Ole Pat auf der Wanderung.
Er kam nur langsam voran, machte aber keine Pausen. Der Brief, den er vor der Türschwelle gefunden hatte, gab ihm ungeahnte Kräfte. Man hatte seine Botschaft also an die höchsten Stellen der Solaren Abwehr weitergeleitet und ihm geglaubt.
Und nun wollte ein Beauftragter dieser höchsten Dienststelle mit ihm sprechen. Es war nicht weiter verwunderlich, wenn der Treffpunkt Karos' Haus war. Dort stand ja auch das Funkgerät.
Mit den modernen Mitteln hatte man ihn leicht anpeilen können.
Er hatte nicht die Absicht, jemals dieses Paradies zu verlassen.
Hier würde er den Rest seines Lebens verbringen, nichts konnte ihn davon abhalten, aber er wollte auch nicht ewig als Märchenerzähler gelten, den niemand ernst nahm. Diesmal sollten sie sehen, daß er nicht der Dümmste war.
Daß mit dem Fremden etwas nicht stimmte, hatte er sofort bemerkt. Vielleicht war er sogar ein außerirdischer Spion.
Ehe er sich erneut in phantastischen Spekulationen verlieren konnte, erreichte er das kleine Plateau. Er sah das Haus vor sich und beschleunigte seine Schritte. Auf der Terrasse sah er im außergewöhnlich warmen Sonnenschein einige Personen sitzen, von denen er nur Karos erkannte. Die anderen beiden waren fremd.
Sie sahen ihm entgegen, und Karos übernahm es, ihn vorzustellen. Die Namen der beiden Fremden verschwieg er, betonte jedoch, daß sie Beamte des Solaren Abwehrdienstes seien.
Ole Pat winkte ihnen leutselig zu und setzte sich. Dann erst bemerkte er Gucky, der gerade mit dem Kopf über die Tischplatte sehen konnte. Die beiden fixierten sich einige Sekunden, dann meinte Ole Pat mit einem Augenzwinkern: „Die Entwicklung schreitet immer weiter voran. Ich hätte zu meiner Dienstzeit nie geahnt, daß man sogar Kinder für den Geheimdienst ausbilden und dann als biberähnliche Mäuse verkleiden kann." Er nickte voller Anerkennung. „Eine ganz ausgezeichnete Maske, in der Tat!" Gucky verschluckte sich fast.
Rhodan lächelte nachsichtig. „Sie waren selbst Mitglied der Abwehr und sollten wissen, daß es einen gewissen Gucky gibt, einen Mausbiber."
Ole Pat nickte abermals, sehr gelassen.
„Natürlich habe ich von diesem sagenhaften Gucky gehört, wenn ich ihm auch leider niemals begegnete, aber ich finde es ein wenig geschmacklos, so einen berühmten Mutanten in dieser Maske nachzubilden und ihn zu imitieren. Das hat dieser Held und mehrfache Retter des Universums nicht verdient."
Gucky zerschmolz fast vor Rührung, denn er las die Gedanken des alten Mannes und wußte, daß er die Wahrheit sprach. Er hatte einen echten Verehrer gefunden.
Rhodan ahnte die Absicht des Mausbibers, vorerst als Attrappe zu gelten. Er tat ihm den Gefallen.
„Seltsame Methoden sind in seltsamen Fallen oft angebracht", klärte er Ole Pat auf. „Aber wenn Sie Gucky kennen, so möchte ich, nur interessehalber, fragen, ob Sie noch nie Bilder von Rhodan und seinen engsten Mitarbeitern gesehen haben."
Ole Pat schüttelte den Kopf.
„Gesehen schon, aber wer merkt sich schon Gesichter?
Menschen sehen einer wie der andere aus. Sie interessieren mich nicht. Ich verbringe hier meinen Lebensabend, und wenn Sie diesen verrückten Fremden mitnehmen, habe ich mein Ziel erreicht. Ich will meine Ruhe haben, nicht mehr. Habe ich recht, Karos?"
Karos nickte und sah hinab zu der Stelle, wo der Pfad am Hang verschwand. Von dort kam Mary immer, wenn sie ihn besuchte.
Zum Glück tat sie das nun wieder öfter.
Gucky sagte plötzlich: „Impulse! Das muß dieser Illroy sein!"
Ole Pat setzte den Krug mit Wasser ab. „Donnerwetter!" stellte er anerkennend fest. „Das Kindchen hat sogar einen Detektor für Körperwärmeimpulse bei sich! Ich beginne, mich
Weitere Kostenlose Bücher