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0580 - Ginas Mörderschloß

0580 - Ginas Mörderschloß

Titel: 0580 - Ginas Mörderschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oben nicht grundlos dermaßen hektisch bewegte.
    Es kam mir vor, als schien er in der ansonsten leeren Schule gefangen zu sein.
    Natürlich dachte ich an Dennis Höller und glaubte Mallmanns Informationen, die er meinem Vater gegeben hatte.
    Dennis war derjenige welcher. Auf ihn allein kam es an.
    Ich winkte beruhigend zurück, in der Hoffnung, daß mich der Junge – falls er es war – auch gesehen hatte. Danach ging ich direkt auf die breite Eingangstür des Internats zu, deren beide Flügel geschlossen waren und auf mich einen abweisenden Eindruck machten.
    Das kümmerte mich nicht weiter, denn ich hatte rechts der Tür, eingelassen im grauen Mauerwerk, eine Klingel gesehen. Unter dem hellen Kopf wölbte sich eine Metallplatte.
    Ich schellte!
    Die Tür und die Mauern ließen nichts durch. Ich konnte nur hoffen, daß im Innern der Schule irgendwo eine Glocke anschlug, die jemand alarmierte, der sich in der Nähe befand.
    Nach dem dritten Klingeln tat sich noch immer nichts. Ich ging wieder zurück und schaute zu dem Halbmondfenster in der Mitte hoch.
    Dort stand die Gestalt, wobei ich den Eindruck bekam, daß sie jetzt mit beiden Fäusten gegen das harte Glas trommelte. Für mich bedeutete diese Bewegung, daß sich jemand in Not befand. Wenn man mir nicht auf dem normalen Weg öffnete, würde ich meinen eigenen gehen, der wesentlich unkonventioneller war.
    Abermals versuchte ich es und ließ diesmal den Daumen mehr als fünfzehn, Sekunden auf dem Knopf.
    Das war schon mit einem kleinen Alarm zu vergleichen, was sich hinter den Mauern im Treppenhaus abspielen mußte.
    Mein Zeigefinger schmerzte leicht, als ich ihn zurücknahm. Ich bewegte ihn einige Male und wartete ab.
    Sekunden vergingen.
    Ich beschloß, nur zehn zuzugeben, bevor ich mir die Rückseite des Internats anschaute.
    Was ich nicht zu hoffen gewagt hatte, trat ein. Jemand kam, öffnete aber nicht sofort, sondern drehte zunächst einen Schlüssel zweimal im Schloß. Ein wenig trat ich zurück. Dabei spürte ich, wie sich meine Rückenmuskeln anspannten. So etwas wie eine innere Warnung hielt mich umfangen.
    Obwohl das Internat so normal aussah, plötzlich kam es mir nicht mehr so vor.
    Noch war die Tür verschlossen, bis sie mit einem Ruck aufgezogen wurde.
    Er stand vor mir! Er glotzte mich aus dunkeln Augen an. Er hatte den Mund böse verzogen, und er kam mir vor, als hätte man einem Totenschädel eine dünne, bläulichweiße Haut kurzerhand übergestreift.
    Der Schädel wuchs auf einem dünnen Hals, der im Gegensatz zu einem kräftigen Körper stand. Der breite Brustkorb wurde von einem dünnen Pullover bedeckt, wobei eine Mischung aus Overall und Latzhose die übrigen Kleidungsstücke bildeten.
    »Ja…!« bellte der Kerl. Es hörte sich an, als wollte er mich vertreiben.
    Nur kam er damit bei mir genau an die falsche Adresse. Obgleich es mir schwerfiel, lächelte ich und sagte zunächst einmal freundlich:
    »Guten Tag, der Herr.«
    »Was wollen Sie?«
    »Hinein.«
    »Das geht nicht.«
    »Weshalb nicht?«
    »Es sind Ferien, wir haben geschlossen, falls Ihnen das noch nicht aufgefallen sein sollte.«
    »Doch, das ist es. Ich will auch keinen Unterricht abhalten, sondern einen Ihrer Schüler sprechen.«
    »Hier ist keiner.«
    »Sie sind doch da.«
    Er verzog die Lippen, und es sah aus, als wollte er mich fressen.
    »Ich bin der Hausmeister.«
    »Na bitte. Und ich möchte gern mit Dennis Höller sprechen.«
    Während dieser Worte hatte ich ihn mit meinen Blicken genau unter Kontrolle gehalten und sah, daß er leicht zusammenzuckte. Es war eigentlich nur eine Bewegung an den Stellen, wo normalerweise Augenbrauen saßen, die allerdings hatte die Natur bei ihm vergessen.
    »Wen?«
    »Dennis Höller.«
    »Den kenne ich nicht.«
    »So ein Pech. Er ist einer der Schüler des Internats.«
    »Ich sagte Ihnen doch, daß wir Ferien haben. Die Schüler sind alle zu Hause.«
    Ich schüttelte den Kopf und deutete mit dem ausgestreckten Zeigefinger in die Höhe. »Dennis nicht.«
    »Wieso?«
    »Ich sah ihn hinter einem Dachfenster. Er winkte mir zu und trommelte sogar gegen die Scheibe. Seltsam, nicht wahr?«
    »Sie haben schief geguckt, Meister.«
    »Nein, Herr…«
    »Ich heiße Orth, und ich werde derjenige sein, der Sie jetzt von diesem Grundstück jagt, falls Sie nicht freiwillig die Fliege machen. Haben wir uns verstanden?«
    »Ja, Herr Orth!«
    »Dann hau auch ab!«
    »Ich werde nicht gehen, sondern mit Dennis reden. Das hatte ich Ihnen doch gesagt!«
    Er

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