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0581 - Die Geistermutanten

Titel: 0581 - Die Geistermutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn ich jemand hypnotisiere.
    Anscheinend geht das nicht immer gut. Savrin kam zu sich, an seinem Küchentisch sitzend und einen Schreibstift in der Hand haltend. Er wurde mißtrauisch und sah sich um. Dabei entdeckte er das Programm, das er auf meinen hypnotischen Befehl hin geschrieben hatte."
    „Zu dumm. Und wer ist uns auf der Spur? Die SolAb?"
    „Nein. Ein Gangster. Der Mann ist in mein Hotel eingedrungen und versuchte mich zu schocken. Ich spürte ihn auf, bevor er noch in die Nähe meiner Tür kam, und schaltete ihn aus. Ribald half mir, ihn auf ein Feld außerhalb der Stadt zu teleportieren.
    Der Kerl erwies sich jedoch als hartnäckiger, als ich gedacht hatte. Kaum war er wieder bei sich, da nahm er Eldor Savrin in die Zange und zwang ihn, mich zu sich zu bestellen. Ich wußte natürlich, was gespielt wurde. Dabei machte ich eine seltsame Erfahrung: Savrin selbst hat mich im Verdacht. Er teilte mir das offen und ehrlich mit und bat, ich solle mich dazu äußern. Ich tat das in allgemeinen Ausdrücken. Dann kam der Gangster dazwischen und versuchte ein zweitesmal, mich umzulegen. Ich schaltete ihn aus. Auch Savrin mußte vorübergehend lahmgelegt werden. Es tat mir leid."
    „Aha - du wirst weich!"
    „Ich werde nicht weich. Aber es tut mir weh, wenn ich einem anständigen Menschen ein Leid zufügen muß."
    „Laß dich nicht 'rumkriegen. Unser Anliegen kommt an erster Stelle - ganz egal, wen wir dabei kaltstellen müssen."
    „Unser Anliegen", antwortete der zögernde Gedanke. „Welches ist unser Anliegen? Ich frage mich oft, ob wir überhaupt ein Anliegen haben!"
    „Da siehst du's! Du wirst weich!"
    „Nein."
    „Doch."
    „Sag du mir, welches unser Anliegen ist!"
    „Unser Anliegen ist, daß wir uns in Ruhe irgendwohin zurückziehen und zuerst einmal mit den verdammten, eigenwilligen Gastkörpern zurechtkommen, in denen wir stecken.
    Du weißt, wie das ist. Solange wir keine Kontrolle über unsere äußere Hülle haben, sind wir keinen Augenblick sicher. Um uns aber in Ruhe zurückziehen zu können, brauchen wir Ausweise, damit uns die Behörden in Ruhe lassen. Wir alle, verstehst du, nicht nur sechs oder sieben von uns."
    „Das ist doch kein Anliegen", konterte der zögernde Gedanke.
    „Das ist ein Begleitumstand. Unser Dasein hat doch nicht den Zweck, daß wir uns irgendwo verstecken und uns mit unseren Gastkörpern herumhadern. Danach muß doch noch etwas kommen!"
    „Das werden wir schon noch sehen", lautete die ausweichende Antwort. „Fürs erste kommt es vor allem darauf an, daß wir uns die letzte ID-Karte verschaffen."
    „Weißt du was?"
    „Was?"
    „Ich glaube, wir alle haben in den Jahrhunderten der Substanzlosigkeit Schaden gelitten."
    „Wie meinst du das?"
    „Wirst du mir verübeln, wenn ich offen bin?"
    „Du spinnst. Wir sind untereinander noch allemal offen gewesen."
    „Na gut. Ich meine, wir sind alle ein bißchen verrückt!"
     
    *
     
    Eldor Savrin kam zu sich, weil ihn jemand an der Schulter rüttelte. Er sah auf. Durch das Fenster drang der erste Schimmer des neuen Tages.
    „Wa... wa... was...?!"
    „Wenn Sie mal hinüber sind, dann sind Sie hinüber, wie?" hörte er eine raspelnde Stimme sagen, die ihm bekannt vorkam.
    Die Erinnerung kehrte plötzlich zurück. Rock Looman, der Gangster. Bivar Onrain, der junge Mann mit den erstaunlichen, übernatürlichen Fähigkeiten. Er hatte das Bewußtsein verloren!
    Blitzschnell richtete er sich auf. Dabei rammte er mit dem Schädel das Kinn des Mannes, der sich über ihn gebeugt hatte.
    Rock Looman schrie wütend auf.
    „Passen Sie doch auf, Sie Trottel!"
    Selbst zum Zeitpunkt der Krise war Eldor Savrin nicht der Mann, der sich ungestraft beleidigen ließ.
    „Sie passen besser auf, wen Sie einen Trottel nennen, oder Sie haben beim nächsten Mal das Vergnügen, mit meiner Stiefelspitze Bekanntschaft zu machen anstatt mit meinem Kopf."
    „Oho, nur den Mund nicht so voll nehmen!" spottete Looman.
    „Ich bin nicht umsonst als erster zu mir gekommen. Sehen Sie her, was ich in meiner Hand halte."
    Savrin blickte auf und sah den Schocker auf sich gerichtet.
    Müde schüttelte er den Kopf.
    „Drücken Sie ab oder machen Sie sonst was", knurrte er. „Was mich betrifft, ich habe die Nase voll und weigere mich, Ihren lächerlichen Zirkus weiter mitzumachen."
    Looman schien einzusehen, daß es ihm nichts einbrachte, wenn er den Bogen überspannte. Er lenkte ein: „Mit Ihnen habe ich nichts zu schaffen. Mir geht's um Bivar Onrain, und so,

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