Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0581 - Die Geistermutanten

Titel: 0581 - Die Geistermutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hände fällt. Wie, wenn es dem Gegner einfiele, den Synthos zu befehlen, daß sie sich gegen ihre eigenen Leute, gegen die Flotte des Reiches, gegen das Reich selbst wendeten?
    Sie würden so, wie wir sie erschaffen hatten, bedingungslos gehorchen.
    Dem mußte vorgebeugt werden. Neben der unbedingten Ergebenheit gegenüber dem Reich und neben dem Willen zum absoluten Gehorsam mußte den künstlich Erschaffenen ein dritter Instinkt eingepflanzt werden: nämlich die Fähigkeit, zwischen Freund und Feind zu unterscheiden. Der Syntho mußte bereit sein zu gehorchen, solange der Befehlende ein verantwortlicher Offizier der Streitkräfte des Reiches war.
    Erkannten sie in ihm jedoch einen Mangel an Verantwortung oder Zurechnungsfähigkeit, oder sahen sie in ihm gar einen Feind des Reiches, dann setzte der Instinkt des absoluten Gehorsams aus, und nur die Sorge um das Wohl des Reiches diktierte ihr Verhalten.
    Wir arbeiteten monatelang an diesem Problem. Zum Teil mußten wir zurückgehen und verschiedenes, das uns früher als genial erschienen war, wieder unwirksam machen. Das gesamte Trainingsprogramm, dem sich die erwachsenen Synthos während der letzten Stunden ihres Reifeprozesses unterzogen, mußte umgeändert werden. Wir waren auch hier erfolgreich. Als ich meinen Versuch wiederholte, griffen die Synthos mich an, weil sie mich für einen Feind des Reiches hielten. Drei der vier, die ich für dieses Experiment ausgewählt hatte, starben unter den Strahlersalven meiner Mitarbeiter.
    Nachwelt - sage du über uns, was du willst. Wir leisteten Übermenschliches, und wir waren gezwungen, das Unmenschliche zu tun. Wir taten es zum Wohl des Reiches. Wir legen uns nun zur Ruhe und warten auf den Augenblick, in dem wir aufstehen dürfen, um die Stunde des höchsten Triumphes mitzuerleben.
    Bis dahin schweigen wir.
     
    *
     
    Perry Rhodan und seine Gruppe hielt sich nun schon seit drei Tagen auf dem Asteroiden auf. In der Zwischenzeit waren Lorc Muhinaus Fachleute eifrig gewesen und hatten der alten Forschungsstation die meisten ihrer jahrzehntausende alten Geheimnisse entrissen.
    In einem der Labors wurden die Anzeichen einstiger hektischer Aktivität entdeckt. Während sich sonst alles im Zustand mustergültiger Ordnung befand, gewann man hier den Eindruck, die alten Lemurer hätten in diesem Raum bis zum letzten Augenblick gewühlt und geeifert, so daß ihnen keine Zeit zum Aufräumen blieb, als sie die Station schließlich verließen.
    Die Funktionen des Gerätes, das in diesem Labor vorgefunden wurde, waren womöglich noch rätselhafter als die Unordnung.
    Mehrere von Muhinaus Leuten kamen unabhängig voneinander zu dem Schluß, daß durch die Anwendung dieser Instrumente vieles von dem, was vorhergehende Stufen des Zuchtprozesses mühevoll erstellt hatten, wieder zunichte gemacht wurde. Das erschien rätselhaft, und eine Zeitlang sah es so aus, als müsse Muhinaus Untersuchung noch einmal ganz von vorne beginnen, um die Geheimnisse von Anorrom auch bis ins letzte zu entschleiern. Da entdeckte einer von Muhinaus Männern während seiner Freiwache in einer abgelegenen Felsenkammer einige Behälter voll mündlicher und schriftlicher Aufzeichnungen, darunter ein Band, das Vauw Onacro selbst besprochen hatte.
    Auf dem Band hatte der lemurische Wissenschaftler in seinen eigenen Worten die Geschichte des Syntho-Projektes von der Zerstörung des Planeten Zeut bis zum Beginn der Tiefschlafperiode in dem unterirdischen Stützpunkt auf Lemuria festgehalten.
    Der Abschluß des Bandes enthielt die Erklärung für die eigenartigen Geräte und die merkwürdige Unordnung des zuletzt untersuchten Labors. Man war hier in der Tat bis zum letzten Augenblick tätig gewesen, und tatsächlich waren hier Dinge geschehen, die viel vorher Erzieltes wieder auslöschten. Für Perry Rhodan löste sich damit ein Rätsel, das ihn schon seit Tagen beschäftigte. Wenn die Synthos wirklich so veranlagt waren, daß sie jedem, selbst dem sinnlosesten Befehl gehorchten warum konnte man sie nicht dadurch befrieden, daß man ihnen einfach befahl, sich ruhig zu verhalten und sich in die Obhut der Behörden zu begeben?
    Vauw Onacros Tonband enthielt die Antwort. Der unbedingte Gehorsam war ein Instinkt, der nur dann Wirkung hatte, wenn der Befehlende unzweideutig im Interesse des Reiches handelte.
    Rhodan hatte darauf bestanden, daß Muhinau ausführliche Berichte über die Ergebnisse seiner Forschungen unverzüglich nach Terrania funkte. Auf der Erde mochten

Weitere Kostenlose Bücher