Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0582 - Das Monstrum

0582 - Das Monstrum

Titel: 0582 - Das Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
eingetrocknete Blut.
    »Nimmst du das Kreuz?« fragte Suko leise, als ich Anstalten traf, über die zerbrochenen Stühle zu klettern.
    »Ja, damit will ich den Geist vertreiben.«
    »Okay, ich drücke dir die Daumen.«
    Der Stein bewegte sich nicht. Ich rechnete eigentlich damit, daß er sich erheben würde. Dafür »atmete« er.
    Ja, es hörte sich tatsächlich so an, als würde er ein Röcheln ausstoßen. Das allerdings klang mir aus dem Gesicht entgegen. Der Geist hatte sich gemeldet.
    Noch existierte er, noch war dieses verdammte Mördergesicht eines eigentlich schon Toten zu sehen.
    Ich hatte mein Kreuz längst hervorgeholt. Die Umrisse des Gesichts bewegten sich plötzlich. Da zuckten die Wangen, da öffnete sich der Mund. Wenn es je den Begriff eines »stummen Schreis« gegeben hatte, traf er hier voll zu.
    Der in dem Stein steckende Geist des Toten spürte die Veränderung, die auf ihn zukam und die für ihn tödlich werden konnte.
    Deshalb die Furcht…
    Ich legte das Kreuz genau in die Mitte. Die Formel brauchte ich nicht zu sprechen. Ein Zischen ertönte, Blitze umschleuderten mich.
    Ich hatte das Gefühl, als würde das Gestein unter dem Talisman wegschmelzen, aber das trat nicht ein.
    Nur das Gesicht verschwand für ewig und alle Zeiten. Vor uns lag ein wieder normal gewordener Grabstein.
    Tief atmete ich durch und drehte mich zu Suko um. Mein Freund nickte mir zu.
    »Vor drei Jahren hat alles begonnen, John, endlich haben wir es geschafft. Der Kino-Mörder ist zur Vergangenheit geworden.«
    Ich warf einen Blick auf die Leinwand, wo der Film weiterlief, als wäre nichts geschehen.
    Im Foyer trafen wir nicht nur auf die Kollegin. Neben ihr lehnte Patterson. Er hatte seine Brille verloren, dafür jedoch eine dicke Beule bekommen.
    »Was ist eigentlich passiert?« fragte er leise.
    Suko erklärte es ihm.
    »Dann ist dieser… dieser Spuk jetzt beendet?«
    »Richtig, Mr. Patterson.«
    Ich hatte ihm auch noch etwas zu sagen. »Wenn Sie uns allen einen Gefallen tun wollen, setzen Sie diesen verdammten Streifen ab und nehmen Sie ihn nie mehr ins Programm.«
    Er blickte mir ins Gesicht, als könnte er dies nicht glauben. Dann nickte er heftig und sagte: »Keine Sorge, die ›Blutigen Zeiten‹ sind ein für allemal vorbei…«
    »Wir wollen es hoffen!« Ich lächelte ihm zu und ging ins Freie, wo mir selbst die Londoner Luft so herrlich klar und rein vorkam…
    ENDE
    [1] Siehe John Sinclair Nr. 580 »Ginas Mörderschloß«

Weitere Kostenlose Bücher