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0582 - Der Totenbaum

0582 - Der Totenbaum

Titel: 0582 - Der Totenbaum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra freundlich.
    »Verpiß dich, Alter!« fauchte der Glatzenmann und stieß Zamorra zurück.
    Unterdessen hatte Robin sich zwischen die drei anderen und den Farbigen geschoben.
    »Zum Wagen, schnell«, rief er dem Jungen zu.
    Der verstand nicht so recht und blieb verwirrt stehen.
    »Wer bist du denn, daß du dich einmischst?« bellte einer der drei braunen Schergen Robin an.
    Der Glatzkopf, der Zamorra zurückgestoßen hatte, befand sich plötzlich in Robins Rücken. An dessen Gürtel sah er etwas, was ihm gar nicht gefiel - Handschellenringe und Robins Dienstwaffe.
    Blitzschnell wollte er danach greifen.
    Zamorra war schneller. Er trat dem Glatzkopf in die Kniekehle. Mit einem wütenden Aufschrei stürzte der Kahlköpfige.
    Die drei anderen hielten plötzlich Springmesser in den Händen. Sie bedrohten damit Robin.
    Robin trat schulterzuckend drei Schritte zurück. Er nahm ungerührt zur Kenntnis, daß er dabei versehentlich auf der rechten Hand des aufbrüllenden Kahlköpfigen zu stehen kam. Er zog ganz ruhig die Dienstwaffe aus dem Holster.
    »So schweinedämlich könnt auch nur ihr braunen Schwachköpfe sein! Kommt mit Messern zu 'ner Schießerei! Vorsichtig, Freunde. Das Ding hier ist ’n bißchen gefährlicher als eure Zahnstocher. Weg mit den Messern! Ihr seid verhaftet!«
    Einer der Messermänner lachte höhnisch auf. Er hatte einen Uniformierten entdeckt, der endlich durch die Menge vorgedrungen war, aber jetzt zögerte.
    »He, Flic«, grölte der Glatzkopf los. »Nimm den Kerl hier fest! Der bedroht uns mit 'ner Pistole! Müssen wir uns selbst verteidigen, oder schützt die Polizei uns auch mal?«
    Robin zog mit der linken Hand seine Dienstmarke und hielt sie deutlich sichtbar hoch.
    »Noch Fragen, Messieurs ?«
    Die drei Messerhelden ergriffen blitzartig die Flucht.
    Einen konnte der Uniformierte stoppen. Er legte ihm sofort Handschellen an.
    Einen zweiten holte Zamorra sich mit einem blitzschnellen Spurt. Er hielt ihn fest und wehrte mit geschicktem Judo-Griff einen heimtückischen Messerstoß ab.
    Mit schnellem Ruck drehte er dem aufschreienden Messermann den Arm auf den Rücken. Das Springmesser fing er geschickt auf, dann dirigierte er den Mann zu dem uniformierten Beamten.
    Der fesselte die beiden Dummschläger gemütlich aneinander.
    Mittlerweile konnte der Kahlköpfige wieder aufstehen, nachdem Robin von seiner Hand runterstieg.
    »Dafür bringe ich dich ins Zuchthaus, Scheißbulle!« röhrte er und zählte seine Finger. »Du hast mir die Pfote zerquetscht, du Schwein!«
    »Menschen haben Hände, aber du nicht? Na, dann mal her mit der Pfote.«
    Wieder klickten Handschellen.
    »He, was soll das?« brüllte der Kahlkopf. »Ich habe überhaupt nichts getan.«
    »Nur zusammen mit ein paar anderen menschenfreundlichen Intelligenzbestien den jungen Mann dort verprügelt. Denkt euch schon mal 'ne Begründung dafür aus. Vielleicht fällt euch Intelligenzbestien ja mal was neues ein.«
    »He, Bulle, wenn das 'ne Beleidigung sein soll, mache ich dich fertig!«
    »Überleg erst mal, ob's 'ne Beleidigung sein könnte.« Robin wandte sich ab und ging zum Wagen.
    Der Uniformierte hielt die beiden Festgenommenen unter Aufsicht. Robin rief über Funk einen Streifenwagen herbei.
    Zwischenzeitlich nahmen sich Nicole und Zamorra des jungen Marokkaners an. Er war verwundert, daß ihn Zamorra in seiner Heimatsprache ansprach.
    »Sie sollten Anzeige erstatten«, empfahl Zamorra, während Nicole dem Marokkaner das Blut aus dem Gesicht tupfte.
    »Nein, nein«, stammelte der Junge. »Dann bekomme ich nur noch mehr Ärger.«
    »Aber dann gehen diese Lumpen straffrei aus.«
    »Und mich schickt man zurück«, stöhnte der Junge.
    »Illegal hier?« fragte Zamorra leise.
    Ein stummes Nicken folgte.
    Kaum hatte Nicole die Verletzungen verpflastert, als der Marokkaner blitzschnell davonrannte.
    Robin tauchte gerade wieder aus dem Wagen auf und sah ihm stirnrunzelnd nach.
    »Was soll das denn jetzt?« fragte er.
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Illegal im Lande«, sagte er leise.
    Der angeforderte Streifenwagen rollte an.
    Robin sah noch in die Richtung, in welche der Marokkaner verschwunden war.
    »Also keine Anzeige, wie?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Und keine Zeugen«, ergänzte er und wies in die Runde.
    Die Zuschauermenge hatte sich schneller verflüchtigt, als Wasser durch ein Sieb rinnt. Nur noch ein paar Leute waren da, aber die wollten sicher weder etwas gesehen noch gehört haben. Sie waren natürlich

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