0584 - Der Mutantenplan
Ilt und zeigte seinen Nagezahn. „Aber jetzt werde ich von den Mutanten gerufen. Dort braucht man mich noch dringender. Ich habe überhaupt keine Zeit."
Dr. Kwan Kwain sah enttäuscht aus. Gucky schwebte zu ihm heran und klopfte ihm gönnerhaft auf die Schulter.
„Nicht weinen, Doktorchen. Ich komme später ganz bestimmt wieder und helfe Ihnen."
Die Miene des Arztes hellte sich ein wenig auf. Der Ilt teleportierte. Mit einem eigentümlichen Geräusch fiel der Leerraum, den er hinterlassen hatte, in sich zusammen und füllte sich mit Luft. Unmittelbar darauf erschien der Mausbiber erneut in etwa einem Meter Höhe im Raum. Verblüfft starrte er Dr. Kwain an, fiel etwa vierzig Zentimeter und verschwand abermals.
Ein Assistent betrat den Raum.
„Doktor, bitte, kommen Sie schnell, der Miclarc spielt verrückt", rief er und lenkte den Arzt damit von Gucky ab. Er veranlaßte ihn zugleich, sich wieder voll auf seine exotischen Patienten zu konzentrieren. Eilig verließ er die Bibliothek. Als er wenig später in die Behandlungsstation kam, sah er schon von der Tür aus, daß der kleine Mic in seinem Käfig tobte.
„Alle Maßnahmen, ihn zu beruhigen, haben versagt", erläuterte der Assistent. „Was wir auch unternommen haben, alles war umsonst. Er ist nicht zu halten. Und sein Muttervater verhält sich kaum ruhiger."
Das Miclarc-Baby rannte so schnell durch den Behandlungskäfig, daß die Konturen der Beine nicht mehr zu sehen waren. Mit aller Kraft seines kleinen Körpers warf er sich gegen die Panzerplastwand.
Als Dr. Kwain vor ihm stehenblieb, unterbrach der Mic seine wütenden Angriffe. Er richtete sein eines unbeschädigtes Stielauge auf den Arzt und stieß dann eine Serie von meckernden Lauten aus.
„Das klingt, als ob er mich verhöhnen will", sagte Dr. Kwain.
Hastig unterrichtete er seine Assistenten von dem, was er in der Bibliothek erfahren hatte. „Ich wünschte wirklich, ich wüßte, in welchem Stadium die Biester sind. Wenn sie jetzt tatsächlich strohdumm sind - und es sieht ganz so aus - dann würde ich sie in die veterinärmedizinische Klinik hinübergeben, und wir hätten unsere Ruhe. Dies ist schließlich die Klinik für Intelligenzen des Solaren Imperiums, nicht wahr?"
Der Mic warf sich auf den Rücken und strampelte mit den Beinen. Dann sprang er auf und raste in eine Ecke. Krachend prallte er gegen die Wand. Sein farbenprächtiger Panzer zersplitterte. Das Baby stöhnte, als ob es sich von unendlicher Last befreit habe. Es schüttelte sich und wälzte sich auf dem weichen Boden. Dabei warf es die letzten Reste seines Panzers ab und kroch schließlich aus den Stümpfen, die zuvor seine Säulenbeine umhüllt hatten. Danach blieb nur noch ein wolliger, grauer Ball übrig, dessen Volumen um etwa dreißig Prozent größer war als das des panzerbewehrten Mics zuvor.
Die Ärzte blickten sich verblüfft an. Sie begannen befreit zu lachen, als der Wollball im Behandlungskäfig herumzuhüpfen begann und dabei Laute ausstieß, die deutliches Behagen erkennen ließen.
„Das war es also", sagte Dr. Kwain endlich. „Das Baby fühlte sich in seinen Windeln zu beengt und wollte heraus! Jetzt scheint es sich ganz gut zu fühlen."
Mehrere Minuten vergingen, in denen der Mic übermütig herumtollte. Dann kehrte er zu den Resten seines Panzers zurück, sprühte eine Flüssigkeit aus einer Körperöffnung, die vermutlich der Mund war, und löste sie damit zu einer weißlichen Flüssigkeit auf. Diese verzehrte er laut schmatzend.
Dr. Kwain erinnerte sich siedendheiß an den älteren Miclarc, um den es eigentlich ging. Er war als krank eingeliefert worden und mußte behandelt werden. Er war das eigentliche Problem, nicht das Mic-Baby.
Er eilte in den Nebenraum.
Der Miclarc machte einen lebhaften und gesunden Eindruck.
Schnaufend ging er in seinem Behandlungsraum auf und ab, wobei er den Panzerplastwänden ab und zu einen kräftigen Tritt versetzte.
„Du siehst ganz und gar nicht krank aus, Mic", sagte Dr. Kwain und kratzte sich ratlos hinter dem Ohr. „Was ist los mit dir? Wenn du gerade intelligent bist, dann versuche gefälligst, mir zu helfen."
Der Miclarc verhielt mitten in der Bewegung und trat dann dreimal kräftig gegen die Panzerplastwand. Danach nahm er seine Wanderung wieder auf. Dr. Kwain hörte ihn leise pfeifen.
„Jetzt drehe ich langsam durch", sagte der Arzt zu einem der Assistenten, die ihm gefolgt waren. „Hören Sie das auch? Der Mic pfeift eine richtige Melodie. Irgend etwas
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