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0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

0584 - Die Horde aus dem Schattenreich

Titel: 0584 - Die Horde aus dem Schattenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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muß ich es selbst tun?«
    »Ich muß Sie erst untersuchen.«
    »Tun Sie's schnell. Ich habe noch einiges zu erledigen.«
    Eine halbe Stunde später war er angekleidet und wollte das Krankenzimmer verlassen.
    Diesmal hinderte ihn daran der Polizeibeamte, der draußen vor der Tür saß und aufpaßte.
    »Ich habe strikte Order, Sie nicht gehen zu lassen, Sir«, erklärte er nachdrücklich. »Ich werde den Inspector informieren, daß Sie wieder auf den Beinen sind. Mann, Sie müssen ja einen Schädel aus Eisen haben.«
    »Wieso?«
    »Weil die Kugel an Ihrem Schädel regelrecht abgeprallt ist… na, wohl eher abgeglitten, und hat Ihnen 'ne hübsche Schramme gerissen. Nach Recht und Gesetz müßte die Kugel den Knochen durchschlagen haben und jetzt Ihre kleinen grauen Zellen mit ihrer Anwesenheit belästigen. Und Sie selbst lägen mit ’nem Etikett am großen Zeh im Kühlfach.«
    Zamorra fand diese Spielart britischen Humors reizend. Weniger reizend fand er, daß er über zwei Stunden warten mußte, bis Inspector McDavies auftauchte.
    Er brachte einen Kollegen und zwei weitere uniformierte Beamte mit.
    »Muß dieser Affenzirkus sein?« wollte Zamorra wissen. »Hätte es nicht genügt, mich vorzuladen oder mit mir zu telefonieren? Ich habe noch etwas sehr Dringendes zu erledigen.«
    »Ja? Zum Flughafen hinausfahren, sich in eine Maschine setzen und eiligst verschwinden? So wie Ihre Begleiterin bereits verschwunden ist? Derzeit lassen wir nach ihr fahnden. Aber wenigstens haben wir Sie! Warum wir darüber so frohlocken, können Sie sich natürlich ganz bestimmt nicht denken, wie?«
    »Ist das hier ein Quiz? Und was gibt's als Hauptgewinn?«
    »Eine Anklage wegen Polizistenmordes.«
    »Ach, doch nicht schon wieder«, seufzte Zamorra, der nicht zeigte, daß er eigentlich erleichtert war wegen der Fahndung nach Nicole - wenngleich er sich nicht vorstellen konnte, warum nach ihr gefahndet wurde.
    Er selbst hatte nicht die Absicht gehabt, die Polizei einzuschalten. Bei Wesen, die an Hauswänden emporturnten, versagte amtliche Verständnisbereitschaft. Auch wenn Zamorra noch nicht wußte, was das für Geschöpfe waren, war ihm klar, daß er hier weit mehr ausrichten konnte als die City Police.
    Denn er war mit Magie vertraut, die Polizisten nicht.
    Deshalb glaubte er eigentlich auch nicht an einen Fahndungserfolg - aber immerhin würden ein paar Leute die Augen offenhalten und möglicherweise Beobachtungen machen, die für Zamorra wertvoll sein konnten.
    Wenn man sie ihm mitteilte…
    »Doch schon wieder«, erwiderte McDavies auf seine Bemerkung von eben. »Schließlich geht es nicht mehr nur um Inspector Reynolds. Obgleich auch dieser Verdacht gegen Sie weiterhin bestellt. Aber Chief Inspector Dobbs wurde eindeutig mit Ihrer Waffe - mit einer Ihrer Waffen - ermordet!«
    Hinter Zamorra stand das Krankenbett.
    Er setzte sich.
    »Das… das soll doch wohl ein Witz sein?« stöhnte er. »Aber… dann ist es ein verdammt schlechter.«
    McDavies schüttelte den Kopf. »Virgil Dobbs wurde vor etwa anderthalb Stunden erschossen in seiner Wohnung aufgefunden. Nachdem man einen Beamten schickte, um ihn abzuholen, weil er nicht zum Dienst erschien und auch nicht ans Telefon ging. Die tödliche Wunde ist unverwechselbar mit ihren Brandrändern. Sie haben sehr seltsame Schußwaffen. Laser, nicht wahr? Mal abgesehen von der Frage, wo Waffen dieser unglaublichen Kapazität und Kompaktheit überhaupt gebaut werden, dürfte klar sein, daß einer der beiden Laser die Tatwaffe ist. Pistolen dieser Art dürfte es kaum in größeren Mengen geben. Ich schätze eher, daß sie ziemlich einmalig sind. Der Staatsanwalt hat einen Haftbefehl gegen Sie beantragt.«
    »Und? Hat ihn schon irgendein Richter unterschrieben?«
    »Noch nicht.«
    »Dann kann ich ja gehen.«
    McDavies lachte auf. »Das könnte Ihnen so passen. Um Sie festzuhalten, bis der Haftbefehl in Kraft tritt, reicht. Gefahr im Verzug, Verdunklungsgefahr oder Fluchtgefahr. Es genügt schon, daß Ihre Begleiterin untergetaucht ist. Vielleicht ist ja sie die Mörderin? Sie könnten alle Schuld auf sie abwälzen, Sie haben ja den Vorteil, daß Sie Regierungsagent sind. Vielleicht würde man Ihnen glauben müssen. Aber das ist nicht mein Problem.«
    Zamorra seufzte.
    Zuerst sich mit ein paar Räubern herumschlagen, jetzt mit der Justizbürokratie - und unterdessen war Nicole nach wie vor in Gefahr!
    Es beunruhigte ihn, daß sich das Amulett immer noch bei ihm befand. Warum hatte Nicole es nicht

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