Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0584 - Vampir-Katzen

0584 - Vampir-Katzen

Titel: 0584 - Vampir-Katzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sehen, auch keine Katze. Ich war allein im Gang, wo sich eine schon fast nächtliche Stille ausgebreitet hatte. Sie gefiel mir überhaupt nicht.
    Ich dachte an Mrs. Tenbroke und ihre Reden, die sie geschwungen hatte. Wer so sprach, der hatte seine eigene Angst unterdrückt oder abgeschüttelt. Möglicherweise hatte sie auch mehr gesehen. Mrs. Tenbroke gehörte zu den Personen, die ihre Augen und Ohren überall hatten.
    Ich entschied mich, sie zu besuchen und mußte den Flur fast bis zum Ende durchgehen. Auf dem Boden suchte ich nach Spuren, die Katzen hinterlassen haben konnten.
    Es war nichts zu finden. Auch an den Wänden entdeckte ich keine Kratzspuren.
    Meine Schritte waren kaum hörbar, dafür achtete ich auf fremde Geräusche.
    Das leise Tappen der Samtpfoten, die jedoch zu verdammt gefährlichen Krallen werden konnten, wenn die Katzen angreifen würden oder sich wehren mußten.
    Ich mochte die Tiere. Nur als Vampir-Katzen sollten sie sich zum Teufel scheren.
    Vor Mrs. Tenbrokes Tür blieb ich stehen und hörte auf meine innere Alarmsirene, die anfing zu schrillen, denn die Wohnungstür war nicht ganz geschlossen.
    Ein Spalt, nicht einmal fingerdick, fiel mir auf. Sofort schaute ich nach dem Schloß. Es sah völlig unbeschädigt aus. Ich war gewarnt und zeigte das Kreuz, bevor ich die Beretta zog.
    In der Rechten hielt ich sie. Mit der Linken drückte ich die Tür auf.
    Mit gezogener Waffe betrat ich die kleine Wohnung, wobei die Mündung der Beretta in die Höhe wies. Sollte eine Katze erscheinen, war ich sofort bereit zum Schuß.
    Vor mir lag der gleiche Flur wie ich ihn auch von meiner Wohnung her kannte. Ich suchte auch hier nach Spuren und konnte keine entdecken. Dafür nahm ich den muffigen Geruch von Mottenpulver wahr, der in den an der Garderobe hängenden Kleidungsstücken nistete. Automatisch rümpfte ich die Nase. Ich mochte ihn einfach nicht riechen.
    Küche, Bad und Schlafzimmer ließ ich erst einmal links liegen.
    Wichtig war der Wohnraum, der praktisch die Verlängerung des Flurs bildete, jedoch viel breiter war.
    Mit der Fußspitze kickte ich die nicht ganz geschlossene Tür vor, schaute in den Raum, ging noch etwas weiter und konnte ihn erst jetzt völlig überblicken.
    Was ich sah, ließ das Entsetzen in mir hoch kochen. Mrs. Tenbroke hockte in einem ihrer alten Sessel. Durch die hohe Lehne wurde sie gehalten, ansonsten wäre sie nämlich zur Seite gekippt, weil sich in ihr kein Funken Leben mehr befand.
    Ihr Kopf lag schräg und fast auf der Schulter. Teile des Kleides waren zerrissen, besonders oben am Hals.
    Schürf- und Bißwunden verschiedener Muster zeigten Blut. Ich ballte wütend die Hände. Meine Kehle war trocken geworden, und die Nackenhärchen richteten sich auf.
    War es meine Schuld, hätte ich sie noch deutlicher warnen sollen?
    Ich wußte es nicht, ging die wenigen Schritte zu ihr und schaute in ihr wächsernes Gesicht.
    Ja, sie war tot!
    Gebissen von Katzen, die man als vierbeinige Vampire einstufen konnte und die so sehr nach dem Lebenssaft der Menschen gierten wie ihre zweibeinigen Artgenossen.
    Wenn sie ein Opfer bissen und dessen Blut tranken, mußte dieses Opfer, wurden die Regeln eingehalten, ebenfalls zu einem Vampir werden. Ich konnte demnach davon ausgehen, daß ich es bei Mrs. Tenbroke mit einem Blutsauger zu tun hatte.
    Das stieß mir sauer auf.
    Um auf Nummer Sicher zu gehen, wollte ich es mit einem Kreuztest überprüfen.
    Ich legte den Talisman auf meine Handfläche, wollte ihn vordrücken, als ich hinter mir ein Geräusch hörte.
    Es waren die Laute, die ich schon früher erwartet hatte. Das leise Tappen der gefährlichen Samtpfoten, das bei mir einen Schauer erzeugte. Vampir-Katzen in meinem Rücken.
    Das gefiel mir nicht…
    Ich zuckte zurück und drehte mich auf der Stelle!
    Wo sie zuvor gewartet hatten, wußte ich nicht. Sie waren jedenfalls erschienen und hockten im Wohnraum. Vier Katzen zählte ich, deren dickes Fell gesträubt war und die allesamt die Mäuler so weit aufgerissen hatten, daß ich ihre Zähne sehen konnte.
    An ihnen bewegte sich nichts. Die hätte man auch so in einem Schaufenster ausstellen können. Facettenreich und in zahlreichen Farben schimmerten die Augen.
    Mal weit geöffnet, mal verengt zu kleinen Schlitzen. Jedenfalls immer lauernd.
    Sie hockten vor mir, als wäre dies die normalste Sache auf der Welt. Dabei hielt ich die Beretta in der Hand und konnte sie abschießen wie auf einem Schießstand die Figuren.
    Oder doch nicht?
    Es

Weitere Kostenlose Bücher