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0585 - Unterwelt

0585 - Unterwelt

Titel: 0585 - Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute wieder in den offenen Schacht.
    Er achtete auch auf fremde Geräusche, rechnete mit Schüssen und Schreien, doch nur das ewige Rauschen des Wassers stieg aus der Röhre hoch und füllte sein Gehör.
    »Nichts, wie?« fragte Ugly Monster.
    »So ist es – leider.«
    »Wer sind denn die beiden Typen. Der Chinese und der Weiße?«
    Child schaute schräg zu Ugly Monster hoch. »Hast du das noch nicht gemerkt?«
    »Nein.«
    »Es sind Polizisten.«
    »Ach du großer mein Vater. Bullen auch noch! Mann, mir bleibt auch nichts erspart.«
    »Junge, sein froh, daß sie dich aus dem Schacht gezogen haben. Durch ihr Eingreifen ist auch der Vampir-Kater vertrieben worden. Daran solltest du dich erinnern.«
    »Den habe ich selbst weggeschleudert.«
    »Ja, nachdem…« Er winkte ab. »Ich habe überhaupt keine Lust, mit dir zu diskutieren.« Harold Child stand auf, weil er sich strecken wollte. Ugly Monster schaute ihm dabei zu und mußte eingestehen, daß er dem Mann körperlich unterlegen war.
    Child bemerkte den Blick, erriet auch die Gedanken des Freaks und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    Diesmal war Ugly Monster näher an den Schachtrand herangetreten, um in die Tiefe zu schauen. Er stand in einer sprungbereiten Haltung da und war jederzeit bereit, sich zurückzuwerfen. »Da gehe ich freiwillig nicht mehr rein!«
    »Brauchst du auch nicht.« Child hatte die Arme wieder gesenkt.
    Das Strecken und Recken hatte ihm gutgetan. Er fühlte sich in seiner Haut besser.
    Bis Ugly Monster aufschrie. »Scheiße, der Kater!« Er fuhr zurück und hatte gleichzeitig Child alarmiert. Nur hatte Harold die Waffe in den Hosenbund gesteckt, ein verdammt großer Fehler, denn der Kater war schneller als er.
    Er huschte aus der Schachtöffnung. Ein langgestreckter, schwarzer Körper, bei dem nur die Augen im Kopf funkelten. Sie waren ebenfalls auf das Ziel gerichtet.
    Child spürte den Anprall des Katers dermaßen hart, daß er selbst zurücktaumelte. Mit der Faust drosch er zu, verfehlte jedoch das Tier. Der Kater landete sicher auf dem Boden und hetzte in die Dunkelheit der Nacht.
    »Da! Da läuft er!« brüllte Ugly Monster. »Schieß doch, du Idiot!«
    Er feuerte auch.
    Child hätte heulen können. Er sah nicht einmal, wohin die Kugel flog. Getroffen hatte er nicht. Der Kater huschte weiter, und er war verdammt schnell.
    Ihn selbst sah Child nicht. Nur die Grashalme bewegten sich, wenn er seine Kurven nahm. Innerhalb weniger Sekunden war er bereits außer Schußweite.
    Wütend und deprimiert ließ Child den rechten Arm sinken. Er starrte ins Leere, seine Unterlippe zitterte, die Gedanken drehten sich nicht allein um die Katze. Er dachte an seine Familie. Wenn ihn nicht alles täuschte, war das Tier in Richtung seines Hauses gerannt.
    Katzen kehren immer wieder dorthin zurück, wo sie sich wohl gefühlt haben. So hieß es doch. Leider würde es auch stimmen, und dabei war der Rest der Familie dem Katerterror hilflos ausgeliefert.
    Ugly Monster zerrte an Harolds Arm. »Scheiße war das!« schrie er in seiner Fäkaliensprache. »Ein verflucht…«
    »Halt dein Maul, Dreckskerl!«
    Child hatte dermaßen laut geschrien, daß selbst Ugly Monster zurückzuckte und ihn so hastig losließ, als wäre der Arm plötzlich glühend. »Ich habe doch recht!« schrie er aus sicherer Entfernung. »Verdammt noch mal, ich habe recht.«
    »Ja, das stimmt.«
    »Und jetzt?«
    Harold senkte den Kopf. Die Frage stellte er sich selbst. Im Moment hatte er das Gefühl, eingeschlafen zu sein. Er konnte nicht mehr klar denken, sah nur seine Frau vor dem geistigen Auge und machte sich die größten Vorwürfe.
    »Was ist denn?«
    Er drehte sich zu Ugly Monster um. »Ich muß nach Hause!« flüsterte er. »Ich muß so schnell wie möglich nach Hause. Sonst ist dort alles aus, verstehst du?«
    »Schiß, wie?«
    »Nein!« schrie Harold. »Aber der Kater wird dort hinlaufen. Meine Frau und die Tochter sind allein. Begreifst du das nun?«
    »Ach du Schande!« Ugly Monster ging zurück. »Das schaffen wir nie, das ist unmöglich.«
    »Doch, mit deinem Wagen. Los, komm!«
    Sie wollten hinlaufen, als der nächste erschien. Suko tauchte wie ein Geist aus der Schachtöffnung auf. Sein Gesicht schimmerte feucht. Tropfen rannen in langen Bahnen über die Haut. Er hatte die letzten Worte der beiden mitbekommen.
    Er stieß Harold so heftig zur Seite, daß dieser taumelte. »Ich fahre mit dem Rover. Los…«
    Child rannte hinter dem Inspektor her. Ugly Monster war nicht

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