Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0586 - In den Fängen des Wolfes

0586 - In den Fängen des Wolfes

Titel: 0586 - In den Fängen des Wolfes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
eine böse Drohung, wie ein höllischer Fluch.
    Dann klatschte Robin mit der Faust in die hohle Hand, er sah Zamorra triumphierend an. »Sagte ich es nicht? Es ist ein Fall für dich, Geisterjäger!«
    Zamorra seufzte. »Dämonenjäger! Geisterjäger ist der Typ aus London. -Das hat mir gerade noch gefehlt«, brummte er. »Sag mal, Fenrir, ist das nicht eher doch nur eine Art Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für mich? Ihr zwei steckt unter einer Decke!«
    »Nicht mit diesem Köter!« protestierte Robin prompt.
    Nicht mit diesem Bullen! protestierte Fenrir gleichzeitig. Der Werwolf, fuhr er dann fort, ist allerdings nicht in Wolfsgestalt aufgetreten, sondern als Mensch. Ich denke, es ist dieser fossile Typ mit der Sturmlaterne, den der Nachbar gesehen haben will. Auch Mari Marti hat übrigens einen Erinnerungsfetzen von ihm im Gedächtnis, ich habe nämlich sowohl Mari als auch E.T. gecheckt.
    »E.T.?« staunte Zamorra.
    Etienne Thorneaux. Mari kürzt ihn wie diesen außerirdischen Filmhelden ab… Ihr Menschen habt schon seltsame Eigenheiten. Wie gut, daß ich als Wolf zu einer der wenigen intelligenten Rassen in diesem Universum gehöre!
    »Wir haben es also mit einem Werwolf zu tun, der sich in Menschengestalt zeigt, und ebenso auch mit einer Wolfsgestalt, die ein absoluter Doppelgänger unseres Fenrir ist«, faßte Zamorra zusammen. »Woher kommen diese Wesen?«
    Frag mich was Leichteres. Es könnte ein Weltentor sein. So wie damals, als meine Wölfin aus der anderen Dimension herüberkam. Zumindest führt draußen keine Fährte zum Haus hin oder davon weg, die Spuren beginnen und enden an der Innenseite der Wand von Clio Bregelles Schlafzimmer.
    »Das heißt, das Weltentor müßte sich in dieser Wand befinden«, schloß Zamorra.
    »Großartig!« behauptete Robin. »Dann brauchen wir ja nur noch hindurchzugehen und können die zwei verschwundenen Girlies zurückholen. Sag mal, Zamorra - wieso hat dein Amulett dieses Weltentor heute mittag nicht bemerkt?«
    »Zum Teufel, Pierre, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es deaktiviert - das Weltentor meine ich, nicht das Amulett. Vergiß nicht, daß Merlins Stern seit einiger Zeit nicht mehr so perfekt arbeitet wie früher. Außerdem ist das gute Stück nicht unbedingt dafür geschaffen worden, Weltentore aufzuspüren. Vor allem nicht, wenn diese Weltentore geschlossen sind. Und darauf deutet für mich alles hin. Jemand hat die beiden Frauen entführt und die Tür wieder zugemacht.«
    »Warum öffnen wir sie dann nicht wieder?«
    Zamorra tippte sich respektlos mit dem Zeigefinger an die Stirn. »Jetzt kennen wir uns schon so viele Jahre«, sagte er, »da müßtest du doch mittlerweile begriffen haben, auf welche Probleme man bei der Anwendung von Magie stoßen kann. Wenn Joel Wisslaire diese Frage gestellt hätte, das würd' ich ja noch begreifen, aber daß diese Dummheit ausgerechnet von dir kommt…«
    Robin verzog das Gesicht. »Ich bin Polizist, kein Magier. Du hast jeden Tag zwei- bis zwanzigtausendmal mit diesen Dingen zu tun, ich vielleicht zwei-bis dreimal im Jahr. Von Weltentoren und so ’nem Mist hab' ich doch keine Ahnung!«
    »Du hast selbst schon welche benutzt, mehr als einmal.«
    »Willst du mir jetzt Vorwürfe machen?«
    »Pardon«, brummte der Dämonenjäger. »Aber ein Weltentor zu öffnen, das kostet eine Menge Energie. Ich bin nicht sicher, ob ich das derzeit mit dem Amulett schaffe. Vielleicht nicht mal mit meinem Dhyarra-Kristall. Und wenn Merlins Stern dieses Tor nicht mal festhalten konnte, sehe ich ziemlich schwarz.«
    Ich hätte da eine Idee, meldete sich der Wolf.
    Die beiden Freunde sahen ihn neugierig an.
    Der Jemand, der die beiden Frauen durch das Weltentor entführt hat, ist garantiert mit dem identisch, der auch meinen Doppelgänger geschaffen hat. Der Doppelgänger wird das Weltentor benutzt haben, und er ist mit mir in jeder Hinsicht identisch. Wie wäre es, wenn also ich versuchen würde, das Tor zu öffnen?
    »Du bist verrückt!« entfuhr es Zamorra.
    »Das ist genial« behauptete Robin.
    Endlich erkennst du meine intellektuellen Fähigkeiten. Wenn du nicht wieder rückfällig wirst, verzeihe ich dir vielleicht sogar, daß du mich die ganze Zeit über in diesem Haus mit deinem Mordinstrument bedroht hast.
    »Das war doch nur Schau, um E.T… Etienne Thorneaux in Sicherheit zu wiegen.«
    Das ist aber auch das einzige, was zu deinen Gunsten spricht. Also, wie ist es, laßt ihr mich den Versuch machen?
    »Wie stellst du dir das vor?«

Weitere Kostenlose Bücher