0587 - Gladiatoren der Hölle
von selbst, so schnell, wie sie möglicherweise noch nie in ihrem Leben gerannt war.
Wenn Zak ihr nachlief und zwischen die aus dem Boden kommenden Blumenwächter geriet…
Sie würden ihn nicht töten. Sie würden…
Im gleichen Moment wog ihr Körper das doppelte, das Dreifache, Vierfache.
Die Beine gaben unter ihr nach!
Gellend schrie sie auf. Sie wußte, was es bedeutete - die Corr, oder wenigstens einer von ihnen, hatten ihre Flucht bemerkt! Und mit der Schwerkraft-Magie packte ein Corr zu und zwang die Silbermond-Druidin zu Boden!
Schwer stürzte sie. Der Aufprall tat mörderisch weh, sie glaubte, aus dem zweiten Stock eines Wohnhauses gefallen zu sein.
Heftig rang sie nach Atem. Aber dann kam die Bewußtlosigkeit. Sie hatte sich in den letzten Sekunden zu sehr verausgabt, um mit der heimtückischen Schwerkrafterhöhung fertig zu werden.
Vor ihren Augen wurde es schwarz.
Ihre Flucht war wieder mal im letzten Augenblick mißlungen…
***
Wieder fühlte Zamorra die Energie, die auf sie einströmte, ihre Bewußtseine füllte. Unwillkürlich versuchte er eigennützig davon zu profitieren. Er hatte bisher eine Menge an psychischer Kraft abgegeben, und sein Unterbewußtsein verlangte, daß er sich diese Kraft zurückholte.
Aber im gleichen Augenblick erfolgte der Transport!
Das, womit Zamorra nicht mehr wirklich gerechnet hatte, geschah. Von einem Augenblick zum anderen veränderte sich ihre Umgebung.
Sie befanden sich nicht mehr unter dem Licht einer künstlichen Sonne in einem Felsendom, sondern unter freiem Himmel!
Der strahlte in sattem Türkis!
Unwillkürlich fuhr Zamorra herum.
Sie hatten Teri gefunden!
Er sah sie heranstürmen, auf die Regenbogenblumen zu…
Und im gleichen Moment erfolgte der Angriff der aus dem Boden emporwachsenden Ungeheuer!
So überraschend schnell, daß weder Zamorra noch Nicole oder Gryf noch etwas tun konnten.
Sie wurden ausgeschaltet, noch ehe sie begriffen, daß sie in einen Kampf verwickelt waren…
***
Der Kampf in der Arena endete.
Die Corr, die ihn von der Loge aus beobachteten, unterbrachen ihn. Denn etwas Ungeheuerliches war geschehen.
Nie zuvor hatte jemand die Arena auf diesem Weg verlassen. Ein Weg, wie ihn nur die Aufseher gehen durften!
Und hier war es sogar noch schlimmer! Das Gladiatorwesen hatte es nicht von selbst fertiggebracht, diesen Weg zu finden, sondern ein anderer hatte ihm geholfen, hatte es praktisch entführt !
Es war einfach unglaublich!
Und es würde Konsequenzen haben.
Zum ersten Mal, seit die Arenakämpfe in Ash'Roohm stattfanden, erreichte die Kämpfer der Befehl, in ihre Quartiere zurückzukehren, ohne daß es einen Sieger gab. Auch die Gladiatoren verstanden die Welt nicht mehr.
Einer von ihnen kehrte allerdings nicht in seine Unterkunft zurück.
Er rammte gegen die Stelle der Wand, durch deren magisch erzeugte Öffnung die Gladjatorin hatte fliehen können.
Als er erkannte, daß er die Mauer nicht mehr durchdringen konnte, schnellte er sich empor, seine Krallenñnger schlugen in die Fugen zwischen den Steinen, und er arbeitete sich überraschend schnell aufwärts. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er die Mauerkrone erreicht und schwang sich darüber hinweg.
Er floh ebenfalls…
Oder - hatte er nur die Verfolgung aufgenommen?
***
Zamorra öffnete die Augen.
Er registrierte, daß er sich in einem geschlossenen Raum befand. Er versuchte sich zu erinnern, was geschehen war.
Sie hatten Teri gefunden!
Aber sicher nicht, weil ihr Versuch mit dem Dhyarra-Kristall endlich funktioniert hatte. Sondern deshalb, weil Teri sich in diesem Augenblick in ihrer unmittelbaren Nähe befunden hatte!
Da war so etwas gewesen wie eine Burg- oder Stadtmauer, daran erinnerte sich Zamorra. Aus ihrer Richtung war die splitternackte Teri herangestürmt, und hinter ihr hatte sich ein äußerst spärlich bekleideter Krieger befunden, der sie zu Boden stieß und sie sich dann über die Schulter lud. Soviel hatte Zamorra gerade noch mitbekommen, ehe er niedergeschlagen worden war.
Vielleicht war er durch das Geschehen, das er beobachtet hatte, zu abgelenkt gewesen, so daß er sich nicht mehr rechtzeitig gegen den Angriff hatte zur Wehr setzen können.
Was mit seinen Begleitern geschehen war, hatte er erst recht nicht mehr mitbekommen.
Unbeschreibliche Ungeheuer waren unvermittelt aus dem Boden hervorgebrochen und hatten die beiden Menschen und die Silbermond-Druidin angegriffen. Zamorra hatte das Bewußtsein verloren, und jetzt erwachte er
Weitere Kostenlose Bücher