0587 - Gladiatoren der Hölle
viel Zeit zu verschwenden«, gab Gryf zurück. »In der ganzen Zeit kann ich nämlich hundert Millionen Vampire pfählen und dreimal so viele hübsche Mädchen glücklich machen…«
»Macho!« fauchte Nicole.
Gryf grinste sie breit an. »Was ist nun, bekomme ich die Chance auf die Mädchen und Vampire, oder versauern wir hier unten und sagen uns unsere gegenseitige Kritik buchstäblich durch die Blume?«
Sie versauerten nicht.
Zamorra hoffte, daß es diesmal funktionierte. Denn vor dem letzten Versuch - Amulett und Kristall gemeinsam einzusetzen - schreckte er innerlich zurück. Allein der Arbeit wegen, die er damit haben würde, das Amulett auf den Kristall einzustellen.
Und vor allem - was war, wenn auch das schließlich fehlschlug?
Von Mal zu Mal wurde er skeptischer.
Aber er sah keine andere Möglichkeit, Teri zu helfen…
***
Teri konnte nicht sagen, woher das plötzliche Wissen in ihr kam. Es war einfach da. Darüber nachgedacht hatte sie mit Sicherheit nicht. Es war wohl so, wie Toorox schon anfangs einmal gesagt hatte: Wer ausersehen war, in der Arena zu kämpfen, wußte es plötzlich.
Irgend etwas Unbegreifliches hatte dieses Wissen nun auch in Teris Bewußtsein gepflanzt. Von einer Sekunde zur anderen war ihr klar, daß sie gegen Toorox zu kämpfen hatte, und daß dieser Kampf unmittelbar bevorstand.
Toorox selbst mußte es schon vor ihrer Rückkehr erfahren haben.
Vielleicht wurden die einzelnen Gladiatoren erst dann »angesprochen«, wenn sie sich in ihrem Quartier befanden.
Vielleicht hatte der Corr sie gerade deshalb vor ihrem magischen Blackout in die Zelle zurückschicken wollen, nachdem sie sich so lange vorher unbehelligt hatte bewegen können - und nachdem sie auch die Stadt durch das Loch in der Mauer hatte verlassen können. Erst danach schien man wieder nach ihr gesucht zu haben, um sie zu finden und zurückzubringen…
Denn das Verlassen der Stadt an sich konnte nicht verboten sein. Sonst hätte Zak ihr sicher nicht vorgeschlagen, mit ihr in die Berge zu verschwinden. Und er selbst hätte sich dann auch nicht so frei bewegen können, er kam ja offenbar von außerhalb.
Und er war mit Sicherheit auch schon lange genug hier, um über solche Details informiert zu sein.
Aber es brachte nichts, jetzt noch darüber nachzusinnen. Es war soweit - sie mußte in die Arena!
Und zwar jetzt!
Auch das war ihr auf diese unheimliche Art der Nachrichtenübermittlung gesagt worden.
Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg.
Wenn sie gegen Toorox antrat, war das ihr Tod!
Überhaupt - ganz gleich, mit welchem der Gladiatoren der Hölle sie es zu tun bekam, sterben würde sie so oder so. Ohne ihre Druiden-Fähigkeiten hatte sie nicht den Hauch einer Chance, und wenn sie diese Fähigkeiten einsetzte, war sie ebenso verloren, weil sie dann sofort in Schlaf verfiel!
Nur für Toorox war es vielleicht günstig. Der stark blessierte Dreiarmige würde ihr länger standhalten als einem der anderen Dämonen. Vielleicht gab er ihr sogar eine Chance, ihn ›ehrenvoll‹ zu töten. Es lief auf ein Katz-und Maus-Spiel hinaus, bei dem die Maus einer todwunden Katze den letzten Biß versetzen würde, ehe sie selbst erschlagen wurde.
Teris Gedanken überschlugen sich. Welche Möglichkeiten gab es, zu überleben?
Selbst wenn Toorox ihr vielleicht zusicherte, sie in einem wild erscheinenden Schaukampf nur leicht zu verletzen, sie würde dann später gegen einen anderen Dämon antreten müssen.
Und spätestens dann war es vorbei.
Hinzu kam, daß ihre Chancen zur Flucht mit einer Arena-Verletzung praktisch auf Null sanken.
Sie fand keinen Ausweg aus diesem Dilemma.
Zusammen mit Toorox verließ sie die Kammer und ging in Richtung Arena. Gegen den Befehl gab es keinen Widerstand. Sie versuchte es, aber sie war nicht in der Lage, sich umzudrehen und einfach davonzugehen.
Sollte sie versuchen, noch hier, außerhalb der Arena, ihre Druiden-Fähigkeiten einzusetzen und abermals für einen Blackout zu sorgen?
Aber selbst wenn man sie dann nicht in besinnungslosem Zustand in die Arena schleifte, um sie von ihrem Gegner einfach zu Tode trampeln zu lassen, wurde das Problem damit nur aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Jemand, vermutlich die Gruppe der Corr, hatte beschlossen, daß sowohl Toorox als auch sie jetzt ihr Ende finden sollten, und es gab nichts, was die Corr umstimmen konnte.
Je näher Teri der Arena kam, desto beklommener war ihr zumute. Eine eisige Hand griff nach ihrem Herzen und preßte es
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