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0588 - Das Ding aus dem Koffer

0588 - Das Ding aus dem Koffer

Titel: 0588 - Das Ding aus dem Koffer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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fest, dass da oben ein Teufel wohnt. Ja, ein Dämon, ein Teufel, ein verdammter Geist oder so.«
    »Du bist verrückt!«
    »Hast du eine andere Erklärung für das Verhalten der Tiere? Hast du sie?«
    »Nein, nicht, aber…« Der Mann war es leid. Wenn die Tiere nicht freiwillig gehorchten, musste er sie eben zwingen. Angst verspürte er nicht, die Hunde waren ihm treu ergeben.
    Zugleich griff er nach den Halsbändern und erlebte auch zugleich die Reaktion.
    Plötzlich warfen sie ihre schweren Köpfe hoch, drehten sie gleichzeitig und schnappten nach den Händen ihres Herrn und Meisters. Sajastin bekam sie nicht rasch genug weg. Die Zähne waren wie Messer, als sie in den Handrücken bissen und rote Streifen hinterließen, aus denen das Blut in kleinen Perlen floss.
    Der Armenier fluchte wild und sprang zurück. Er bewegte seine Hände und schüttelte dabei Blutstropfen ab, die gegen die Wände prallten und dort ein Muster hinterließen.
    »Scheiße, sie haben mich gebissen!«
    »Ich sagte es dir doch!« keifte Laura. »Da oben wohnt ein Böser, ein Teufel ja!«
    Als wäre dieser Satz eine Erklärung gewesen, so schnellten die beiden Hunde vor und jagten mit gewaltigen Sätzen die schmale Treppe hoch.
    Kreidebleich schlug Laura ein Kreuzzeichen…
    ***
    »Wenn du Boone wärst«, sagte Suko zu mit, als wir uns im Büro gegenübersaßen, »wo würdest du dich in London verstecken?«
    »Unter der Erde«, erwiderte ich grinsend.
    »Mal ernst, Mann.«
    Ich saugte an meiner Zigarette und blickte dem Rauch nach, wie er sich verteilte. »In den entsprechenden Hotels, wenn ich fremd wäre.«
    »Die werden überwacht, eine Fahndung läuft. Was bliebe dir dann noch übrig?«
    »Ich meine ja nicht die normalen Hotels. Ich würde es in den Absteigen versuchen, wo dich niemand fragt und kennt.«
    »Ich ebenfalls.« Suko nickte.
    »Oder bei dem Mann oder der Person, die mir den Auftrag erteilt hat«, spann ich den Faden weiter. »Ich will trotz allem nicht glauben, dass Boone auf eigene Rechnung gearbeitet hat. Der klaut nicht so ohne weiteres einen Koffer. Er überfällt mal einen Supermarkt, das passt zu ihm, auch eine Bank, aber keinen Koffer.« Ich drückte die Zigarette aus. »Wir können nur warten, Suko, und gleichzeitig hoffen, dass die Fahndung Erfolg haben wird.«
    Es war nicht nur eine Fahndung angesagt, das war schon ein Alarm. Jeder Polizist in der Stadt wusste Bescheid, ob Uniformierter oder Ziviler, sie alle hatten den Auftrag, wachsam zu sein und nach Boone Ausschau zu halten.
    Auch in einer Millionenstadt wie London musste ein Mann wie Terry Boone auffallen, wenn man an den bestimmten Stellen mit der Suche ansetzte. Die Kollegen hatten da ihre Erfahrungen, sie hielten neuralgische Punkte besetzt, dazu zählten die Bahnhöfe, der Airport und verschiedene andere Stationen, natürlich auch die Verstecke mancher Verbrecher, so genannte Löcher, in die sie sich wie die Ratten zurückzogen.
    Jemand, der einen Holzkoffer durch London schleppte, musste einfach auffallen.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Offiziell war längst Feierabend, aber beim Yard wurde rund um die Uhr gearbeitet. Da löste die eine Schicht die andere ab.
    Für uns war die Warterei fürchterlich. Es fiel uns einfach auf die Nerven, da zu hocken und darauf zu vertrauen, dass Terry Boone in eine Falle lief. Die Warnung vor ihm bestand außerdem. Wer ihn entdeckte, sollte um Himmels willen nichts auf eigene Faust unternehmen, sondern anrufen, Bescheid geben und weiterhin beobachten.
    Glenda Perkins war längst nach Hause gegangen. Bei dem Wetter wäre es eine Sünde gewesen, von ihr Überstunden zu fordern. Sie sollte sich lieber in die Sonne legen, die auch noch nach Dienstschluss schien.
    Dafür war Sir James geblieben. Bei dem warmen Wetter trug er seinen leichten grauen Anzug. Er schaute zu uns rein, blieb jedoch an der Tür stehen. Hinter den Brillengläsern zeigten seine Augen einen fragenden Ausdruck. »Nun?«
    »Nichts, Sir.«
    Der Superintendent nickte. »Das habe ich mir fast gedacht. Dieser Terry Boone, ich las vorhin noch seine Akte, ist brandgefährlich und auch raffiniert. Es spricht für seine Schläue, dass es uns bis heute noch nicht gelungen ist, ihn festzunehmen.«
    Suko verteidigte uns indirekt. »Sir, wir hatten bisher nichts mit ihm zu tun. Wir kannten Boone eigentlich nur von den Fahndungsfotos her. Hätten wir uns von Beginn an auf seine Fersen gesetzt, wäre die Sache sicherlich anders abgelaufen.«
    Der Superintendent

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