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0588 - Die Überlebensspezialisten

Titel: 0588 - Die Überlebensspezialisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurückkämpften...
     
    3.
     
    Ich trank meinen zweiten Becher Kaffee aus und beschloß, mich im Schiff nach etwas Eßbaren umzusehen, das auch einigermaßen eßbar aussah.
    Der Mausbiber Gucky fiel mir ein.
    Gucky war mit allen Wassern gewaschen. Sicher konnte er mir bei der Nahrungsbeschaffung helfen.
    Ich öffnete das Schott meiner Kabine und spähte nach links und rechts. Meiner Ansicht nach mußte Dalaimoc Rorvic bereits entdeckt haben, daß ich die Hauptzentrale verlassen hatte - und wie ich ihn kannte, würde er persönlich nach mir sehen, um mich wieder einmal demütigen zu können.
    Als ich ihn nirgends unter den Männern und Frauen erblickte, die auf Transportbändern durch den Korridor glitten, ging ich rasch zu dem nach rechts führenden Band und sprang auf.
    In diesem Moment entdeckte ich den fetten Albino.
    Er stieg phlegmatisch aus einem Antigravlift und war offenbar in Gedanken versunken, sonst hätte er mich ebenfalls entdecken müssen.
    Rasch eilte ich über das gegenläufige Band zu einer der Wandnischen, in denen normalerweise Kampfroboter zu stehen pflegten. Die Maschinen schienen sich aber derzeit im Einsatz zu befinden.
    Nach einer Weile stieg Rorvic vor meiner Kabine auf den festen Fußsteig. Er drückte die Meldetaste.
    Als das gelbe Abwesenheitslicht über dem Schott aufleuchtete, stieß der Albino eine Verwünschung aus.
    Ich rieb mir die Hände.
    Dalaimoc Rorvic überlegte eine Weile, dann betrat er das in meine Richtung führende Transportband.
    Ich drückte mich fest gegen die Rückwand der Roboternische und bewegte mich nicht.
    Aber der Tibeter blickte überhaupt nicht in meine Richtung.
    Seine Miene wirkte, als hätte er ein schwieriges Problem zu wälzen. Als er an mir vorbeiglitt, vernahm ich ein Geräusch, das sich wie ferner Donner anhörte.
    Ich runzelte die Stirn und überlegte, was das für ein Geräusch gewesen sein konnte.
    Dann kam die Erleuchtung.
    Es war kein ferner Donner gewesen, den ich vernommen hatte, sondern der Magen des Tibeters hatte geknurrt.
    Das tröstete mich über mein eigenes Hungergefühl hinweg.
    Dennoch gab ich meinen Vorsatz nicht auf, mir eine kleine Sonderration zu beschaffen.
    Ich ging zum Interkom, schaltete den Vermittlungsautomaten ein und sagte: „Captain a Hainu wünscht eine Direktverbindung mit Sonderoffizier Gucky."
    Kurz darauf leuchtete das Grünzeichen auf, dann erschien Guckys Gesicht auf dem kleinen Bildschirm.
    Der Mausbiber zeigte flüchtig seinen Nagezahn.
    „Hallo, Tatcher. Herzlichen Glückwunsch zur Geburt deines Sohnes. Was kann ich für dich tun?"
    „Ich muß dich dringend sprechen, Gucky. Wo bist du?"
    „In meiner Kabine. Perry hat mir zwei Stunden absolute Ruhe verordnet. Aber für dich bin ich natürlich immer da. Kommst du gleich?"
    „Ich komme unverzüglich", antwortete ich und unterbrach die Verbindung.
    Als ich seine Kabine betrat, kam der Mausbiber gerade aus der Naßzelle. Er trug einen geblümten Bademantel.
    „Ich hörte, daß Dalaimoc dich sucht", meinte der Ilt. „Aber ich verrate dich selbstverständlich nicht. Der Dicke kann schon zur Plage werden."
    „O, er ist gar nicht so übel", erwiderte ich. „Er hält mich nur für seinen psychologischen Fußabtreter." Ich räusperte mich verlegen. „Hast du eine Ahnung, wie man an etwas Eßbares kommt, ein Stück Brot oder ein wenig Obst? Es darf auch Trockenfleisch sein."
    Bekümmert schüttelte der Ilt den Kopf.
    „Perry hat alles Eßbare nach Asporc bringen lassen, Tatcher, mit Ausnahme eines kleinen Vorrates an Synthonahrung, der ständig durch aufbereitete Abfälle ergänzt wird."
    Ich schluckte trocken.
    „Aufbereitete - Abfälle?"
    Gucky lächelte müde.
    „Natürlich geht alles durch die Algentanks. Es besteht kein Grund, sich zu ekeln. So leid es mir tut, ich kann dir nicht helfen.
    Meine Tagesration habe ich gleich heute morgen gegessen, sonst würde ich sie mit dir teilen. Hast du denn keine Ration bekommen?"
    „Doch." Ich sagte ihm, was ich damit gemacht hatte.
    „Laß es dir eine Lehre sein", meinte er. „Wir mußten uns einfach einschränken. Schließlich wissen wir, daß den Asporcos der Hungertod droht. Ich hoffe nur, daß die Versorgungsflotte bald eintrifft, und nicht nur wegen der Nahrungsmittel, die sie bringen soll."
    „Was bringt sie denn noch?" erkundigte ich mich.
    „Du scheinst dich noch nicht um die Verhältnisse auf Asporc gekümmert zu haben", erwiderte der Mausbiber mit mildem Vorwurf. „Die MARCO POLO steht in stationärem

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