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0588 - Die Überlebensspezialisten

Titel: 0588 - Die Überlebensspezialisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verbreiterte.
    Die Luft war vom schrillen Heulen des Sturmes, vom explosionsartigen Donner zahlreicher Vulkane und vom Knacken und Knirschen der berstenden Planetenkruste erfüllt.
    „Sehen wir zu, daß wir fortkommen", sagte Ortokur.
    Sie aktivierten ihre Flugaggregate und bewegten die Steuerhebel. Aber nichts geschah.
    Leise sagte Ortokur: „Der Fusionsbrennstoff ist aufgebraucht, Tungh. Die Transmissionen haben viel Energie verbraucht."
    „Dann werden die Klimaanlagen auch bald aussetzen", meinte Tulocky.
    „Ein logischer Schluß", erwiderte Ortokur gelassen. „Sie arbeiten nur noch, weil sie so wenig Energie verbrauchen, daß die wenigen Watt, die mit der letzten Spur von Deuterium erzeugt werden, sie gerade noch auf Minimalleistung halten können.
    Ich schlage vor, wir schalten alle Systeme ab und heben uns den winzigen Deuteriumrest für eine wirkliche Notsituation auf."
    Tulocky lachte angesichts der Hölle, die um sie herum tobte.
    „Einverstanden." Sie öffneten die Sichtluken ihrer Helme.
    Nachdem sie ihre Tornisteraggregate deaktiviert hatten, schaltete Tulocky seinen batteriebetriebenen Helmtelekom auf größere Reichweite und erklärte: „Ich werde die Transmitterstation unterrichten, daß wir uns zu Fuß zum Shift durchschlagen müssen und deshalb etwas später kommen."
    Eine Weile später sagte er verwundert: „Die Station meldet sich nicht."
    „Du kannst deinen Telekom wieder auf Mindestleistung schalten", sagte Ortokur. „Deine Helmantenne fehlt, und ich bin sicher, meine existiert auch nicht mehr."
    Tulocky sah ihn kurz an.
    „Stimmt, Tongh. Wir haben es nur bisher nicht gemerkt, weil für kurze Distanzen die Innenantennen ausreichen."
    Er blickte zu dem feuerspeienden, rauchenden Spalt.
    „Ich wollte, unsere Biogenetiker hätten uns Flügel wachsen lassen."
    Ortokur runzelte die Stirn.
    „Flügel? Da Flügel uns in der gegenwärtigen Situation nur tragen könnten, wenn sie angesichts unserer großen Masse mindestens hundert Meter Spannweite haben müßten, wäre die Angriffsfläche für den Sturm so groß, daß wir ihm hilflos ausgeliefert wären."
    „Dein Computer arbeitet...", fing Tulocky an.
    Er vermochte seinen Satz nicht zu beenden, weil der Berg zu schaukeln begann. Von dem breiten Spalt gingen plötzlich unzählige kleine Risse aus, die bis zum Berg reichten. Aus ihnen zischten Dampfgeysire.
    Langsam versank der Berg im nachgebenden Untergrund. Die beiden Oxtorner konnten sich nicht mehr halten und rollten den Hang hinab, mitten in den unter hohem Druck entweichenden Dampf hinein.
    Ortokur schüttelte sich, als ihm ein Hochdruckdampfstrahl ins Gesicht fuhr. Dann merkte er, daß die Dusche ihn belebt hatte. Er steckte den Kopf diesmal absichtlich in einen Geysir.
    Neben ihm prustete Tulocky.
    „Am liebsten würde ich mich ausziehen und ein Vollbad nehmen, Tongh!" überschrie er das Toben der Elemente.
    „Ich wäre einverstanden, wenn ich nicht Saladin vermißte", entgegnete Ortokur.
    „Wie?" rief Tulocky.
    Er blickte sich um, dann sagte er: „Ich erinnere mich, daß Saladin nach dir den Stollen verlassen hat, Tongh. Er muß fortgelaufen sein. Hoffentlich ist ihm nichts zugestoßen."
    „Bestimmt nicht, Tungh. Ich denke, ich weiß, was er zur Zeit treibt."
    Ortokur steckte zwei Finger in den Mund und pfiff durchdringend.
    Ganz in der Nähe erscholl ohrenbetäubendes Niesen, dann wälzte sich der nasse, dampfende Körper des Okrills aus einem Geysir.
    „Du hast es gut", meinte Tulocky. „Du brauchst dich nicht auszuziehen, um zu baden."
    Eine furchtbare Detonation krachte in der Nähe. Die Druckwelle hob die Oxtorner und den Okrill hoch, als wären sie aus Papier, und schleuderte sie viele Meter weit fort.
    Sie prallten auf den Boden, ließen sich einige Meter rollen und blieben dann auf dem Bauch liegen, die Augen auf die Stelle gerichtet, an der einmal ein Berg aus Granit mit einem Bunkersystem gestanden hatte.
    Nun klaffte dort ein riesiges Loch, aus dem ununterbrochen schwarze Felsbrocken und Magma in den Himmel geschleudert wurden, eine gigantische Säule kochenden und teilweise verdampften Gesteins, die an den Rändern des Loches fraß und sich ausbreitete.
    „Saladin!" schrie Tulocky. „Weg von hier!"
    Die drei Lebewesen liefen in großen Sprüngen davon, über Bodenrisse und durch Dampfsäulen. Hinter ihnen entfaltete sich langsam die Magmasäule zu einer riesigen Blüte, deren sonnenheiße „Blätter" bald nach außen stürzen und alles vernichten würden, was

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