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0588 - Die Überlebensspezialisten

Titel: 0588 - Die Überlebensspezialisten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ziemlich frisch, und wir haben seit vielen Tagen nur noch Synthobrei an Bord."
    Ich drehte mich zu Gucky um.
    In seinen Augen war so etwas wie Angst - oder wie Abscheu.
    Genau vermochte ich es nicht zu deuten.
    Er sagte langsam und bestimmt: „Wir teleportieren jetzt in deine Kabine, Tatcher. Vielleicht finden wir dort eine Spur von Dalaimoc."
    „Was?" fuhr ich auf. „Wenn der leichenhäutige Albino es gewagt hat, in meine Kabine einzudringen, schlitze ich ihm..." Ich brach verwirrt ab.
    Der Mausbiber trat schräg hinter mich, faßte mich am Ellbogen - und dann standen wir in meiner Kabine.
    „Bitte, warte hier!" sagte Gucky im Befehlston, was ich von ihm gar nicht gewöhnt war.
    Ungeduldig wartete ich, bis der Ilt alle Räume meiner Kabine durchsucht hatte. Er sah sogar in die Einbauschränke. So ein Unfug! Dalaimoc Rorvic war viel zu dick, als daß er sich in einem der kleinen Schränke hätte verstecken können.
    Als der Mausbiber seine Suche beendet hatte, wirkte er verwirrt. Ohne mich darauf vorzubereiten, versuchte er, in meine Gedanken einzudringen.
    Aber meine Blockierung funktionierte dank des fleißigen Trainings auch, ohne daß ich mich willentlich dazu zwang.
    „Warum läßt du mich nicht deine Gedanken lesen, Tatcher?"
    erkundigte sich Gucky.
    „Meine Gedanken gehören mir allein", erklärte ich.
    Er seufzte.
    „Schön! Also dann zurück in die Zentrale!"
    Der Großadministrator und Lordadmiral Atlan sahen uns erwartungsvoll an, nachdem wir rematerialisiert waren.
    „Ergebnis negativ", berichtete Gucky. „Allerdings habe ich einige Beobachtungen gemacht, die mir seltsam vorkommen."
    Er berichtete von dem „Blutfleck" in Rorvics Badebecken und fügte hinzu: „Ich hoffe nicht, daß es bedeutungsvoll ist, aber Tatcher benahm sich etwas eigenartig. Er wollte mir einreden, der dunkle Fleck in Dalaimocs Badebecken sei Himbeergelee oder Tomatensoße..."
    „Halt!" sagte ich. „Das wollte ich dir nicht einreden. Es waren nur die ersten Gedanken, die mir beim Anblick des Fleckes kamen."
    „Mag sein. Doch dann hast du im Zusammenhang mit Dalaimoc etwas von einer Leiche erwähnt."
    „Von einer Leiche?" fragte ich fassungslos.
    „Du hast nicht direkt ‚Leiche' gesagt", erwiderte der Ilt.
    „Vielmehr nanntest du Dalaimoc leichenhäutig, und du sprachst von Aufschlitzen oder so."
    Plötzlich begriff ich, worauf der Mausbiber abzielte. Ich merkte, wie meine Knie weich wurden.
    „Das ist ja ungeheuerlich", stammelte ich. „Gucky, du glaubst doch nicht etwa, ich hätte dieses Monstrum umgebracht?"
    Der Mausbiber blickte mich betrübt an.
    „Ich glaube nicht, daß du den Menschen Dalaimoc umgebracht hast, Tatcher. Aber du hast den Verdacht geäußert, er könnte ein Cyno in Menschengestalt sein. Vielleicht hat deine überhitzte Phantasie dir einen Streich gespielt, du hast in einem solchen Moment geistiger Umnachtung geglaubt, Dalaimoc sei ein Cyno, der die Menschheit vernichten wolle - und hast ihn getötet."
    „Du hältst mich für fähig, so etwas zu tun, Gucky?" fragte ich fassungslos. „Ich dachte immer, ich sei dein Freund."
    „Das bleibst du auch, Tatcher", versicherte der Ilt. „Und ich bleibe dein Freund. Ich weiß, daß du niemals jemanden töten würdest, nicht bewußt jedenfalls. Aber in jedem von uns schlummert das Böse, und es vermag von uns Besitz zu ergreifen, wenn unser Bewußtsein, unser bewußtes Denken, ausgeschaltet ist."
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Ich hätte gar keine Gelegenheit gehabt, ihn umzubringen.
    Bevor ich dich heute morgen über Interkom anrief, glitt Rorvic auf einem Transportband an mir vorbei. Er sah mich nicht, und gleich danach habe ich dich angerufen. Dann kam ich zu dir, und anschließend gingen wir zum Konferenzraum."
    „Sonderoffizier Rorvic glitt auf einem Transportband an Ihnen vorbei, Captain a Hainu?" erkundigte sich Rhodan.
    „Ja, Sir."
    „Und er sah Sie nicht?"
    „Nein, Sir. Das heißt, ja, er sah mich nicht, Sir."
    „Fanden Sie das nicht merkwürdig, Captain?"
    „Nein, keineswegs, Sir. Rorvic war in Gedanken versunken - und ich, nun, ähem, ich hatte mich in einer Roboternische versteckt."
    „Sie hatten sich in einer Roboternische versteckt?" fragte der Großadministrator verwundert.
    „Ja, Sir."
    „Vor wem?"
    „Vor Rorvic, Sir."
    Perry Rhodan sah mich an, sah Atlan an und wandte sich danach wieder an mich.
    „Warum verbargen Sie sich vor Rorvic, Tatcher?"
    „Er hatte mich gekränkt, und ich fürchtete, er suchte mich nur deshalb, um

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