Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
059 - Das Experiment

059 - Das Experiment

Titel: 059 - Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
Vom Netzwerk:
Einem Speerstoß ins Herz, wie ihn ein anderer Krieger ausführen wollte, hatte auch er nichts entgegenzusetzen. Zur Seite ausweichen konnte Aiko nicht, dort lagen seine bewusstlosen Gegner im Weg. So blieb ihm nichts übrig, als kaltblütig unter dem heransausenden Holzschaft hinwegzutauchen. Geschickt fing er seinen Sturz mit den Händen auf und stieß das rechte Bein flach über den Boden.
    Seine angewinkelte Fußspitze bohrte sich wie ein Rammsporn in das Sprunggelenk des Speerträgers, dessen Fußknöchel unter der Wucht des Trittes splitternd zerbrach. Der Getroffene jaulte laut auf, bevor der gebrochene Fuß unter seinem Gewicht nachgab.
    Während der Barbar lang hinschlug, federte Aiko bereits mit katzenhafter Geschmeidigkeit in die Höhe, um sich weiteren Gegnern zu stellen.
    Matt besaß leider keine mechanischen Arme, die ihn vor Schwerthieben schützen, trotzdem schlug er sich ebenso wacker. Mit der Schulter voran rannte er einen verdutzten Gegner über den Haufen, ganz so wie zur Highschool-Zeit im Footballteam von Riverside.
    Der Steppenreiter krachte mit dem Rücken zu Boden. Der Aufprall trieb ihm die Luft aus den Lungen. Das Schwert entglitt seinen Händen und rutschte scheppernd davon.
    Matt setzte sofort nach, packte es am Griff und wirbelte ein Mal um die eigene Achse, um potentielle Angreifer auf Distanz zu halten. Die erbeutete Waffe war gut ausbalanciert, ließ sich aber lange nicht so gut führen wie das Ninja-Schwert, das er seit einiger Zeit nutzte, um den Driller zu schonen. Für die beiden Figuren, die mit Schockstäben auf ihn einschlugen, weil sie den Auslöser der fremden Waffen nicht schnell genug fanden, reichte es aber allemal.
    Klirrend trafen die Waffen aufeinander.
    Matt schlug mehrere Achten aus dem Handgelenk. Der flirrende Stahl trieb seine Ge gner zurück, doch sobald er innehielt, drangen sie wieder auf ihn ein. Genau so wollte er es haben. Jeder Hieb, den die Krieger mit ihm austauschten, verhinderte, dass sie sich an einer hilflosen Geisel vergriffen.
    Ein tückisches Flackern in ihren Augen verriet allerdings, dass sie einen Hinterhalt planten.
    Matt warf einen Blick über die Schulter. Gerade noch rechtzeitig, um den Axtträger zu erblicken, der von hinten auf ihn einschlagen wollte. Um sich umzuwenden war es bereits zu spät! Ihm blieb nur noch eine Chance – ein Trick, den er Aruula abgeschaut hatte…
    Blitzschnell wirbelte er das Schwert in der Hand herum und stieß es rückwärts unter der eigenen Achsel hindurch.
    Mitten in die Brust des hinterhältigen Feindes.
    Die Klinge bohrte sich so tief in den anstürmenden Oberkörper, dass der Barbar die feststeckende Waffe im Zusammenbrechen mit sich riss.
    Matt ließ sofort los und fing einen herabsausenden Schockstab mit bloßen Händen ab.
    Er nutzte den Schwung des Angreifers, um ihn in einer schnellen Drehung zu Boden zu schleudern. Die Bewegung dauerte nur wenige Sekunden, doch in diese Zeitspanne wandte er dem anderen Krieger seinen ungedeckten Rücken zu.
    Der rotwangige Barbar wollte die Gelegenheit nutzen, um Matt von hinten anzuspringen.
    Mit beiden Füßen stieß er sich kraftvoll vom Boden ab, doch die brutale Attacke stoppte eine Sekunde später mitten im Flug, als wäre er gegen eine Glasscheibe geprallt.
    Plötzlich hagelten unsichtbare Fäuste auf die umstehenden Barbaren herab, die wie Bowlingkegel durch die Luft wirbelten. Fauchende Geräusche begleiteten das allgemeine Chaos. Es handelte sich um komprimierte Luftstöße, die durch die Höhle zischten und dabei ihre Ziele fanden.
    Schreie, Flüche und zu Boden schlagende Körper hallten wild durcheinander.
    Eine Flut von bewaffneten Hydriten überschwemmte die Höhle. Sie gingen so schnell und gezielt vor, dass den Barbaren kaum Zeit zur Gegenwehr blieb. In der Mitte des Stromes befand sich Joshna, der einen ähnlichen Taucheranzug wie Matt und Aiko trug.
    Ein Schalldruckgewehr gegen die Wange gepresst, jagte der kampflustige Fischer Schuss auf Schuss aus seiner Flinte.
    Matt sah sich plötzlich sämtlicher Gegner beraubt. Er nutzte die Atempause, um nach Skurog und den anderen zu sehen.
    Der Clan-Häuptling lag bereits auf dem Bauch, den rechten Arm auf den Rücken gedreht, die Spitze seines eigenen Dolchs fest gegen den Kehlkopf gedrückt. Aruulas wildem Angriff hatte der Steppenreiter nichts entgegenzusetzen gehabt. Hilfe von seinen Eingangswachen brauchte er auch nicht zu erwarten, die wälzten sich im Nahkampf mit Clay und Ul'ia auf dem

Weitere Kostenlose Bücher