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059 - Das Experiment

059 - Das Experiment

Titel: 059 - Das Experiment Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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zeigen, nachdem du einen der ihren gerettet hast«, versicherte Aiko.
    »Glaubst du?« Blair schien da weit weniger zuversichtlich. »Nach allem, was mein Clan den Menschen dieser Küste angetan hat? Die Fischmonster müssten schön dumm sein, wenn sie mir vertrauen würden.«
    Da sprach die Steppenreiterin, die in einer Gemeinschaft aus Argwohn und Missgunst aufgewachsen war. Er mochte Blair trotzdem nicht zu den Barbaren zählen, denn sie hatte schon während ihrer ersten Begegnung versucht, Rayys niederträchtige Pläne zu durchkreuzen. [3]
    Der Cyborg sprach Blair Mut zu, während sie versuchte, seine Beine freizuschaufeln.
    Doch für jeden Stein, den die Nosfera zur Seite räumte, rutschten zwei weitere nach.
    »Lass es lieber bleiben«, riet Aiko. »Noch kann ich meine Zehen bewegen. Rollt ein schwerer Brocken nach, ist vielleicht Schluss damit. Besser wir warten, bis der Berg von draußen weggeräumt wird.«
    »Glaubst du denn, dass deine Freunde nach dir suchen werden?«, fragte Blair ungläubig.
    Sie wusste nur zu gut, dass Steppenreiter in solchen Situationen bloß an die eigene Sicherheit dachten.
    »Maddrax und Aruula lassen uns nicht im Stich«, versicherte Aiko. Leise Klopfgeräusche, die durch den Geröllhaufen drangen, bestätigten seine Worte. »Siehst du? Da sind sie schon. Schlag mit deinem Messergriff gegen die Steine, damit sie wissen, wo sie uns finden können.«
    Blair kam der Aufforderung nach. In schnellem Rhythmus hämmerte sie auf die neben ihr aufragende Wand, durch die jetzt ein gedämpfter Freudenruf drang. Auf der anderen Seite war man auf sie aufmerksam geworden. Gleich darauf begann es zu rumoren, als man damit begann, die oberen Steine abzutragen.
    »Jetzt heißt es warten«, verkündete Aiko.
    Eine Weile lauschten sie schweigend den verzerrten Geräuschen, die zu ihnen ins Dunkel drangen, bis Blair plötzlich jammerte: »Mir ist schrecklich kalt! Dir nicht?«
    Der Cyborg zitterte ebenfalls am ganzen Körper, obwohl es keinen Temperaturabfall gab. Er tippte auf erhöhte Kohlendioxydwerte als Auslöser für diese Reaktion.
    »Die Luft wird knapp«, sagte er. »Besser wir verschwenden keinen Atem für unnötiges Gerede.«
    Der orangene Fleck wippte auf und ab. Blair nickte zustimmend. Nach einiger Zeit begann sie jedoch lautstark zu schlottern. Ihr veränderter Stoffwechsel kam mit dem sinkenden Sauerstoffanteil wesentlich schlechter zurecht als der Metabolismus eines normalen Menschen.
    »Können wir uns nicht gegenseitig wärmen?«, fragte sie zaghaft.
    Aiko spürte einen dicken Kloß im Hals. Auf Tuchfühlung mit einer Nosfera zu gehen, gehörte nicht unbedingt zu seinen geheimen Wunschträumen, aber er wollte Blairs Ve rtrauen in die Menschheit nicht gleich wieder zerstören.
    »Ja, klar«, antwortete er mit kratziger Stimme. »Komm her.«
    Die Nosfera robbte näher und bettete ihren Kopf auf seinen Brustkorb. Ihre Wange fühlte sich zuerst genauso kalt an wie der Lederdress, doch nachdem er den linken Arm über ihre Schultern gelegt hatte, wich bald die Kälte aus ihren Gliedern. Derart aneinander geschmiegt, warteten sie ab, bis das erste Licht durch die Ritzen des Schuttberges drang.
    Gleich darauf wurde eine gut zwei mal zwei Meter große Felsplatte angehoben. Die einfallende Helligkeit verdunkelte sich sofort wieder, als die Köpfe von Matt und Aruula in der Öffnung erschienen. Auf ihren Mienen spiegelte sich Erleichterung darüber, die beiden Verschütteten lebend wiederzusehen.
    Aiko winkte ihnen erschöpft zu. »Wurde auch Zeit«, flachste er mit belegter Stimme.
    »Zu zweit ist Pokern einfach zu langweilig.«
    ***
    Der Einstieg zu Transportröhre 2 befand sich in der Nordkuppel Sub'Siscos, die den ehemaligen Stadtteil Pacific Heights überspannte. Die Häuser, die einst hier standen, waren größtenteils bei der Überflutung zerstört worden. Nur wenige alte, von Muscheln und Korallen überzogene Gemäuer ragten zwischen den im hydritischen Rundstil erbauten Kuppeln auf.
    Rund um die Station hatten sich Bürger versammelt, um den Abtransport der Barbaren zu beobachten. Das es dabei zu keinem Gedränge kam, lag vor allem daran, dass die meisten Schaulustigen den Blick aus der Höhe bevorzugten. Draußen vor der transparenten Kuppel, die das Meer fernhielt, wimmelte es nur so von Hydriten und Tauchern, die jeden einzelnen Schritt im Inneren gebannt verfolgten.
    »Ein Glück, das sind die Letzten«, stöhnte Joshna, während er auf Rayy und Skurog zuging, die bewusstlos auf

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