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059 - Homunkula, Luzifers Tochter

059 - Homunkula, Luzifers Tochter

Titel: 059 - Homunkula, Luzifers Tochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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freiwillig. Sie brauchte nicht erst lange zu suchen und zu warten.
    Blut
bedeutete Leben! Und sie wollte leben!
    Wieder
tauchte dieser ferne, lockende Ruf in ihr auf, die Lust nach Kampf und Sieg.
Sie empfand wie ein Raubtier, auch wenn menschliche Gedanken ihr Gehirn erfüllten.
    Aus grauer
Vorzeit überkamen sie Bewußtseindrücke - nahmen ihr Denken, ihr Fühlen und
ihren tierischen Instinkt gefangen. Vor Zeiten war der Mensch selbst ein
Raubtier gewesen, hatte rohes Fleisch gegessen, hatte vom Blut des besiegten
Tieres oder Feindes getrunken, weil er sich daraus Stärke und Kraft versprach.
    Das fühlte
sie nicht nur, das wußte sie. Seit ihr Gehirn in dieser Metallkapsel
existierte, hatte sie viel Zeit gehabt, sich mit der Herkunft des Menschen und
mit dem Geheimnis seiner Entwicklung zu beschäftigen. Sie selbst war ein lebendes
Beispiel dafür.
    Sie war halb
Mensch - halb Tier. Sie stand auf der Schwelle zur Vergangenheit und zur
Gegenwart. Zukunft war ein Begriff für sie, der mit Erhaltung ihrer
Lebensfunktionen gleichbedeutend war.
    Niemals
durfte sie unterliegen. Deshalb reagierte sie sofort, als sich der Fremde auf
sie stürzte.
    Homunkula
warf sich dem Angreifer entgegen. Peter Blacker war überrascht. Er hatte
angenommen, daß sie zurückweichen und nachgeben würde. Der Amerikaner prallte
gegen den Brustkasten des künstlichen Geschöpfes. Mit voller Wucht krachte sein
Kopf gegen Homunkula. Blacker war Bruchteile von Sekunden wie benommen.
Homunkula schlang die starken Arme sofort um den Körper des Angreifers, um ein
Zurückweichen und Entkommen zu verhindern.
    Blacker
tauchte unter den zugreifenden Armen weg. Er erkannte instinktiv die Gefahr,
die ihm drohte. Ein warnendes Beispiel war der tote, geschundene Körper
Morleys.
    Blacker riß
sich von dem Gedanken los, daß sein Gegner eine blutjunge, attraktive,
verführerische Dame war.
    Nichts
dergleichen! Alles Maskerade!
    Er kämpfte
gegen einen gefühllosen Panzer.
    Blacker riß
beide Arme hoch. Mit dem rechten Unterarm wuchtete er voll unter das zarte,
verletzlich wirkende Kinn dieser angeblichen Schönheit.
    Homunkulas
Kopf flog nach hinten. Eine Erschütterung lief durch die Metallkapsel, in der
das kostbare Gehirn ruhte.
    Seltsame
Kringel und Flecken waberten vor den Augen der Getroffenen. Einen solchen Stoß
hatte sie bisher noch nicht erhalten. Die gespaltenen Lippen des künstlichen
Wesens, verzerrten sich. Haß, Wut und Zorn drückte das Gesicht aus. Die bio-synthetische
Substanz der Masse spiegelte seelische Empfindungen wider.
    Wie eine
reißende Bestie warf Homunkula ihren nach Idealmaßen geschaffenen Körper nach
vorn.
    Blacker
blockte den Angriff ab. Seine Fäuste schmerzten.
    Er erkannte,
daß der Schlag auf die Kinnspitze offenbar unangenehm für Homunkula gewesen
war. Die Erschütterung des Gehirns war schmerzhaft. Alle anderen Schläge,
gleich, wo immer er sie auch anbrachte, verpufften wirkungslos.
    Als er
erkannte, daß es wirklich nur die eine schwache Stelle gab, war es schon fast
zu spät für ihn. Beide Hände Homunkulas umfaßten ihn und Blacker verlor den
Boden unter den Füßen. Homunkula riß den Amerikaner in die Höhe.
    Drei Sekunden
lang schwebte Blacker zwischen Himmel und Erde.
    Durch die
ruckartige Bewegung über den Kopf des Robotwesens rutschte die Waffe aus der
Schulterhalfter Blackers. Dumpf schlug die mattschimmernde Pistole auf den
flauschigen Teppich. Bei der Drehung des Körpers durch Homunkula stieß das
Robotwesen mit dem Fuß dagegen und schob die Waffe weiter unter das große,
runde Bett.
    Blacker
erkannte die Gefahr, in der er schwebte. Hier nutzten Karateschläge und
Taek-won-do-Kniffe nichts. Nur rohe Kraft führte zum Ziel. Mit Hammer und
Meißel mußte man diesem Roboter zu Leibe rücken. Der metallene Körper schützte
das komplizierte Innenleben. Blacker konnte nur Vermutungen anstellen. Er wußte
nichts über den Aufbau dieses ungewöhnlichen Körpers. Doch die Elektronik
allein hielt Homunkula nicht am Leben. Die Tatsache, daß sie frisches Blut
vorkonsumierte, ließ zumindest den Schluß zu, daß auch organisches Gewebe
erhalten und ernährt sein wollte.
    Dabei konnte
es sich nur um das Gehirn handeln.
    Homunkula
wirbelte den Amerikaner durch die Luft. Blacker riß erneut die Arme hoch, mußte
der unheimlichen Gegnerin zuvorkommen oder sie zumindest in der Absicht, ihn
quer durch den Raum zu schleudern, stören.
    Zwei- dreimal
schlug er kräftig in die Genickgegend. Seine Arme federten auf

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