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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erschießen, sobald Eysenbeiß nur nahe genug war.
    Deshalb entschied sich der Erzdämon dafür, Eysenbeiß zu warnen!
    ***
    In einer Reflexbewegung versuchte Nicole, die Blumen festzuhalten, nach ihnen zu greifen, um sie am Verschwinden zu hindern - oder zumindest mit ihnen zu verschwinden, so daß sie bei der Ankunft an einem anderen Ort wieder direkt in ihrer unmittelbaren Nähe war.
    Denn die Blumen waren ihre einzige Möglichkeit wieder heimzukehren…
    Es war ein Fehler.
    Denn sie vernachlässigte ihre Konzentration.
    Vorhin, als die Blumen verschwanden und Zamorra seine Gefährtin zwischen sie schleuderte, hatte sie automatisch an Château Montagne gedacht - und war deshalb auch dorthin transportiert worden.
    Diesmal hatte sie keine Zielvorstellung, sondern nur den einzigen Gedanken, die Blumen festzuhalten oder gegebenenfalls mit ihnen zu gehen.
    Und das reichte offenbar nicht.
    Oder sie war einfach nicht mehr schnell genug.
    Sie griff durch die Blumen hindurch!
    Ihre Hände glitten einfach durch das Material, als existiere es bereits nicht mehr, obgleich Nicole es noch sehen konnte.
    Wütend schrie sie auf.
    »Nein! Hiergeblieben!«
    Im nächsten Moment glaubte sie, zerrissen zu werden.
    Unsichtbare Hände griffen nach ihr, als wollten sie Nicole auseinanderfetzen, in winzigste Stücke zerlegen, sie atomisieren!
    Nicole sah, wie sich ihre Hände und ebenso ihre Arme auflösten. So, wie es eben noch die Regenbogenblumen getan hatten.
    Zugleich ließ aber auch ihre Sehfähigkeit nach, und tiefste Schwärze und grellste Helligkeit überlagerten sich gegenseitig, ohne sich zu vermischen oder zu durchdringen.
    Beides, Helligkeit und Dunkel, existierte in ihrem Bewußtsein gleichzeitig, so als wäre Nicoles Bewußtsein in zwei Hälften aufgeteilt worden - oder verdoppelt, um an zwei Orten zugleich mit zwei Wahrnehmungen zu existieren…
    Aber das Gefühl der Verdoppelung war nichts gegen das Gefühl, auseinandergerissen zu werden!
    In Moleküle zerlegt, in Atome!
    Völlige Vernichtung!
    Sie schrie in Schmerz und Todesangst, während Feuer durch ihren Körper zu rasen schien.
    Und dann…
    Dann war der Schmerz verschwunden, und Nicole lebte noch!
    Sie lebte - um im gleichen Moment die Besinnung zu verlieren, noch ehe sie überhaupt begriff, was geschehen war.
    Ein letzter Gedankenblitz durchzuckte sie noch…
    Du darfst nicht bewußtlos werden! Weil du dann im Boden versinkst und…
    Aber sie besaß nicht mehr die Kraft, sich gegen die Bewußtlosigkeit zu wehren und wach zu bleiben.
    Die grelle Helligkeit war fort. Nur die endlose, tiefe Schwärze blieb.
    Schwärze, die plötzlich zerschnitten wurde von einem roten, tödlichen Laserstrahl…
    Um sie dann zu überschlingen wie ein gefräßiges Ungeheuer!
    ***
    Zamorra fragte sich, wie lange er wohl gehen mußte, bis er auf irgend etwas stieß, das ihm weiterhalf. Hin und wieder sah er sich um.
    Er versuchte die Strecke zu schätzen, die er bisher zurückgelegt hatte, aber es wollte ihm nicht gelingen in dieser eintönigen Landschaft. Obwohl er versuchte, sich an bestimmten Merkmalen zu orientieren, schaffte er es nicht. Es war, als habe sich sein Orientierungssinn extrem verschlechtert.
    Oder mit der Umgebung stimmte etwas nicht…
    Vielleicht half es ihm ja, wenn er die Strecke, die er ging, anhand der Zeit abschätzte, die dabei verstrich. Immerhin wußte er ja ungefähr, wie schnell er zu Fuß war - zwischen fünf und sechs Kilometer pro Stunde.
    Aber als er einen Blick auf seine Armbanduhr warf, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu dürfen.
    Sie stand?
    Ehe er und Nicole von Teds Villa aus aufgebrochen waren, hatte Zamorra auf die Uhr geschaut und sich die Uhrzeit auch gemerkt. Aber die Digitalanzeige hatte sich inzwischen nicht verändert!
    Datum, Stunde und Minute… alles stimmte mit Zamorras Erinnerung überein!
    Trotzdem konnte die Uhr nicht defekt sein. Denn erstens hätte sie dann vermutlich entweder ein chaotisches Zeichendurcheinander oder überhaupt nichts mehr angezeigt. Und zweitens blinkte die Sekundenanzeige und sprang von einer Ziffer zur anderen!
    Zamorra zählte die Sekunden mit und hatte vom Gefühl her nicht den Eindruck, daß die Uhr langsamer oder schneller als gewohnt blinkte.
    57… 58… 59… 00… 01…
    Aber die Minutenanzeige war nicht mit umgesprungen!
    Obgleich die Sekundenzählung weiter lief, wechselte die angezeigte Minute nicht!
    Auch nicht, als die Sekundenanzeige erneut über die Doppelnull sprang.
    Wieso zeigte die Uhr nur

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