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0590 - Der Satan und der Schatten

0590 - Der Satan und der Schatten

Titel: 0590 - Der Satan und der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Sekunden an und fror die Stunden und Minuten ein?
    Und warum konnte Zamorra die bisher von ihm zurückgelegte Entfernung nicht richtig einschätzen?
    »Mit dieser Welt stimmt was nicht!« entfuhr es ihm.
    Sowohl Raum als auch Zeit waren hier in sich verschoben, verdreht und von menschlichen Sinnen nicht mehr richtig zu erfassen, aber auch nicht von der Technik.
    Der Beweis dafür war Zamorras Uhr.
    Unwillkürlich löste er den Blaster von der Magnetplatte am Gürtel und prüfte die Einstellungen und Anzeigen. Alles schien normal zu sein.
    Darauf wollte sich Zamorra jetzt jedoch nicht mehr verlassen.
    Auf nichts, was elektronisch oder mechanisch war. Und seinen Sinnen konnte er scheinbar auch nur noch bedingt trauen.
    Täuschte er sich vielleicht auch dahingehend, daß es die Regenbogenblumen in seiner Nähe durchaus noch gab und daß er sie bloß nicht mehr wahrnehmen konnte? So wie seine Uhr den Zeitablauf nicht mehr richtig wahrnahm beziehungsweise anzeigte?
    Er drehte sich einmal um sich selbst.
    Wenn etwas unsichtbar ist, kann man es sichtbar machen, dachte er.
    Wieder nahm er den Blaster zur Hand. Er justierte den Laser-Modus auf geringste Abstrahlleistung.
    Dann gab er Dauerfeuer und drehte sich dabei langsam im Kreis.
    Auch wenn er selbst nichts sah - der Laserstrahl würde die unsichtbaren Blumen erfassen und in Brand setzen, und die Flammen würden dann für ihn sichtbar sein. Und selbst, wenn das nicht geschah, die Anzeige für die Energieabgabe würde den Treffer registrieren…
    Wie das wiederum funktionierte, darüber hatte Zamorra nie nachgedacht. Er war kein Lasertechniker. Ihm reichte es, daß die Waffe arbeitete.
    Aber was, wenn die Anzeige an der Waffe ebenso wie die seiner Armbanduhr ausflippte…?
    Er hatte bereits eine Dreivierteldrehung hinter sich gebracht, ohne jedoch eine Reaktion zu erhalten. Jetzt kam es auf das letzte Viertel auch nicht mehr an, und wenn er nichts registrierte, hatte er zwar immer noch keine Sicherheit, aber er hatte dann zumindest nichts unversucht gelassen. Viel Energie verpulverte er bei der geringen Einstellung des Lasers nicht.
    Fast schon hatte er seine Drehung vollendet…
    Als ihn jemand aus der Unsichtbarkeit heraus mit Wucht zur Seite stieß…
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß erstarrte.
    Woher kam das unheimliche Flüstern, das ihm entgegenwehte?
    Aus dem Schädel, vor dem der Mann lag, den er vom Felsen geschossen hatte?
    Er blieb stehen und sah sich um.
    Paß auf! Glaubte er zu vernehmen. Der andere ist nicht tot. Er lockt dich in eine Falle! Er zielt mit einer Waffe auf dich!
    Eine Warnung?
    Aber von wem? Wer konnte Interesse daran haben, sich zu seinem Verbündeten zu machen?
    Wer befand sich noch in der Nähe?
    »Zeige dich mir!« rief der ERHABENE.
    Doch wer immer ihn gewarnt hatte, tat ihm diesen Gefallen nicht. Und auch die flüsternde Stimme war verklungen.
    Aber Eysenbeiß war jetzt mißtrauisch geworden. Er war von Natur aus ein Feigling, und es konnte ja sein, daß an der Warnung etwas dran war. Vielleicht hatte der Dunkelhäutige den Laserschuß und den Sturz vom Felsen überlebt.
    Im Moment konnte Eysenbeiß nur einen Teil seines Körpers sehen, der Rest lag hinter einer Bodenwelle verborgen. Vielleicht hatte er tatsächlich seine Waffe gezogen und lauerte dort auf den ERHABENEN.
    Eysenbeiß hob seinen Blaster und zielte auf den Teil des Körpers, den er sehen konnte. Und dann…
    Dann senkte er die Waffe wieder.
    Die Kapazitätsanzeige blinkte ihn höhnisch an. Das Energiemagazin war jetzt praktisch leer. Es reichte nicht mal mehr für einen wirksamen Schockstrahl aus nächster Nähe.
    Eysenbeiß murmelte eine Verwünschung. Was nützte ihm eine Warnung, wenn er nicht darauf reagieren konnte?
    An einer körperlichen Auseinandersetzung, Mann gegen Mann, war er nicht interessiert. Er kämpfte ungern selbst, er ließ lieber andere für sich einstehen.
    Warum brachte derjenige, der ihn gewarnt hatte, den Gegner nicht auch gleich für ihn um?
    Eysenbeiß fragte sich, ob er seinen Gegner mit Hilfe des Dhyarra-Kristalls ausschalten sollte. Das Problem war, daß ihm bezüglich des Sternensteins einfach die Übung fehlte.
    Aber er mußte es versuchen!
    Im gleichen Moment, in dem er sich auf den Kristall konzentrieren wollte, sah er das metallische Schimmern einer Waffenmündung!
    Eysenbeiß ließ sich instinktiv fallen.
    Das Geschoß fauchte über ihn hinweg, doch der Schütze korrigierte die Schußbahn sofort, zog den Stecher noch einmal

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