Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
das Licht erkennen, sondern auch den Schatten, wobei ich an einen ganz besonderen gedacht habe. Einen Schatten, den die Schwarze Magie wirft, die Hölle, wenn Sie so wollen, Sinclair.«
    »Das haben Sie geschafft?«
    »Ja.« Dr. Franklin lachte. »Stellen Sie sich vor, es gelang mir, die Maschine umzupolen. Die Patienten sahen plötzlich nicht mehr die Sonne, auf sie kamen die gefährlichen Schatten zu und hüllten sie ein. Es war der reine Wahnsinn. Ich jubelte, ich musste mich einfach selbst loben, dass mir diese Umkehr gelungen war. Jetzt hatte ich das erreicht, was ich wollte. Ich konnte die Menschen nach meiner Fasson manipulieren.« Seine Augen begannen zu glänzen. »Na, was sagen Sie dazu?«
    »Nichts.«
    »Das kann ich mir denken. Aber für mich erfüllte sich ein gewaltiger Traum. Es war der reine Wahnsinn. Ich erlebte, wie ein normaler Mensch zum Mörder wurde, als er den manipulierten Helm trug. Die Mind-Maschine nahm ihm die Hemmungen. Der Patient trug den Helm, ich schickte ihm die Krankenschwester und hatte ihm zuvor die Waffe gegeben. Was soll ich Ihnen sagen, Bulle? Kaum hatte die Schwester den Raum betreten, da feuerte er. Er killte die Schwester, einfach so. Er jagte ihr eine Kugel in die Brust. Ich habe es geschafft, einen völlig normalen Menschen zu beeinflussen.«
    »Und darauf waren Sie stolz, wie?« fragte ich bitter. Mir schmerzte der Schädel noch immer, aber ich spürte die Wut in meinem Körper, den heißen Zorn, denn ich hasste es, wenn Menschen zu Mördern gemacht wurden. »Wie schafften Sie es, Franklin?«
    »Mit Hilfe schwarzmagischer Kräfte, das sollten Sie bereits aus meinen Worten hervorgehört haben. Der Teufel oder wie immer man das Böse nennen mochte, stand mir zur Seite. Ich hatte Verbindungen zu Killersekten aufgenommen und mir bei ihnen Rat geholt. Sie zeigten mir den Weg ins andere Reich.«
    »Dann werden die Opfer, die Ihre Maschine tragen, also zu Mördern?«
    »Nein!« erwiderte er voller Überzeugung. »Das ist nicht mehr wahr. So etwas hat es einmal gegeben, aber ich gab mich mit diesem Erfolg nicht zufrieden. Ich wollte noch mehr erreichen und forschte weiter. Das Ergebnis steht hinter Ihnen.«
    »Le Grand, der Henker?«
    »Ja, er fühlte sich plötzlich als Henker, denn die Maschine holte den Geist dieses Mannes aus dem Jenseits zurück. Er fuhr in den anderen Körper hinein. So kam es, dass der Mensch aus der Gegenwart handelte und reagierte wie derjenige, der in der Vergangenheit gelebt hatte. Na, ist das nicht ein Erfolg gewesen?«
    »In der Tat. Sie werden allerdings verstehen, dass ich mich darüber nicht freuen kann.«
    »Das glaube ich Ihnen, Sinclair, aber andere freuen sich. Ich stehe zudem erst am Beginn meiner Pläne. Ich musste leider aus den Staaten verschwinden und habe mich nach England abgesetzt. Die Atmosphäre hier finde ich für meine Arbeit besser. Mit Le Grand und einem weiteren Mann, der sich als Napoleon sieht, habe ich den Anfang gemacht. Andere werden folgen. Stellen Sie sich mal vor, was geschieht, wenn jemand als blutrünstiger Kaiser Caligula erscheint oder als Nero, der noch einmal damit beginnt, Rom in Flammen zu setzen. Denken Sie mal darüber nach, Sinclair.« Er wurde richtig euphorisch.
    »Soweit ist es noch nicht, Franklin.«
    »Stimmt, doch es wird nicht mehr lange dauern, weil ich gewisse Störfaktoren ausschalten werde. Dazu gehören Sie, Sinclair. Ich könnte es mir leicht machen, eine Waffe hervorholen und Ihnen eine Kugel in den Kopf schießen.«
    Er redete nicht nur von der Waffe, er holte tatsächlich einen Revolver hervor und zielte auf meine Stirn. Dabei kam er dann näher und presste die Mündung genau zwischen meine Augen. »Na, wie fühlen Sie sich jetzt, Bulle?«
    »Nicht unbedingt gut, aber ich kenne das. Sie sind nicht der erste, der es versucht.« Der Druck war schlimm, denn meine Kopfschmerzen wurden stärker.
    Inmitten des Bartgestrüpps bewegten sich seine Lippen. »Wie Sie sicherlich gehört haben, sprach ich im Konjunktiv. Ich könnte, aber ich werde es nicht tun.« Er zog die Waffe wieder zurück.
    »Soll ich mich dafür bedanken?«
    Franklin lachte. »Das wäre, ehrlich gesagt, zu früh. Nein, nicht bedanken, denn Sie wissen nicht, was ich mit Ihnen vorhabe. Eine Kugel wäre zu gnädig. Ihr Leben soll nicht verlöschen, ich möchte es einfach ändern.«
    »Und wie bitte?«
    »Stellen Sie sich nicht so an, das wissen Sie genau.« Seine nächsten Worte galten Le Grand. »Hol den Helm, Henker, dann sehen wir

Weitere Kostenlose Bücher