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0590 - Ritter Tod

0590 - Ritter Tod

Titel: 0590 - Ritter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiter.« Le Grand ging. Seine Schritte waren kaum zu hören, als er im Hintergrund des Raumes verschwand. Dr. Franklin drehte sich um und blickte dem ihm treu Ergebenen nach.
    Das gab mir die Zeit, mir Gedanken über mein eigenes Schicksal zu machen, das nicht gerade rosig aussah. Die Fesseln saßen dermaßen stramm, dass ich sie unmöglich würde lösen können. Sie umschlangen meinen Körper wie Bänder, pressten die Arme sehr eng und verdammten mich zur Bewegungslosigkeit.
    Da hockte ich nun, ohne mich wehren zu können. Als Gegner hatte ich nicht nur Dr. Franklin, sondern auch Le Grand und natürlich die verdammte Maschine.
    Ein Helm, mehr nicht. Vielleicht nur ein Motorradhelm, aber mit einem verdammt brisanten Inhalt, das stand fest. Ich glaubte nicht daran, dass der Mann gelogen hatte.
    Dr. Franklin und ich warteten. Nach einer Weile wurde die Stille wieder unterbrochen. Le Grand kehrte zurück. Er setzte seine Schritte jetzt anders als beim Weggehen. Sie kamen mir langsamer und gleichzeitig stolzer vor, wie bei einem Menschen, dem eine besondere Aufgabe zugeteilt worden war.
    Wie ein Schatten erschien er innerhalb der blassen Lichtglocke und blieb neben seinem Herrn und Meister stehen. Den Helm trug er wie auf einem Tablett, auf dem eine wertvolle Kugel lag. Wertvoll sah er schon aus, denn seine kugelartige Oberfläche zeigte einen goldenen Anstrich. Ansonsten unterschied er sich äußerlich nicht von einem Motorradhelm. Sogar der Lederriemen war vorhanden, der den Helm unterhalb des Kinns festhielt.
    Dr. Franklin ließ mir Zeit. »Sehen Sie ihn sich an, Sinclair. Sie werden ihn bald spüren.«
    »Sicher.«
    »Eigentlich unterscheidet er sich kaum von einem Motorradhelm, wenn da nicht eine gewisse Kleinigkeit wäre.« Auf sein Kopfnicken hin drehte Le Grand den Helm. »Schauen Sie, Sinclair, an der linken Seite befindet sich ein Knopf, der in zwei Richtungen verstellt werden kann. Man kann ihn nach rechts knipsen, wahlweise auch nach links.«
    Ich nickte. »Was geschieht, wenn Sie ihn nach rechts knipsen?«
    »Dann werden Sie die Freude erleben. Da beginnt die eingebaute Lampe zu strahlen und wird ihr Gehirn mit Sonnenlicht ausfüllen, so dass Sie nur positiv denken.« Franklin lächelte böse, bevor er seine Erklärungen fortsetzte. »Knipsen Sie ihn aber nach links, so wird genau das Gegenteil von dem eintreten. Dann werden Sie manipuliert und sorgen dafür, dass der Geist derjenigen Person aus dem Jenseits zurückgeholt wird, der für Sie bestimmt ist.«
    »Bei Ihrem Diener war es Le Grand.«
    »Sicher.«
    »Bei dem anderen Napoleon?«
    »Genau.«
    »Welche Feindgeister haben Sie noch unterwegs, Franklin?«
    »Keinen mehr.« Er grinste jetzt. »Das dritte Opfer werden Sie sein, Sinclair.«
    »Aha.«
    »Nehmen Sie es nicht zu locker, Bulle. Sie werden mit dem Geist eines längst Verstorbenen konfrontiert werden, der damals Angst und Schrecken verbreitet hat.«
    »Da bin ich aber gespannt.«
    Franklin blieb gelassen und überhörte meinen Spott. »Das können Sie auch sein. Ich habe mir eine besondere Person für Sie ausgesucht. Den Knight of Gorman.«
    Ich runzelte die Stirn und schüttelte leicht den Kopf. »Ehrlich gesagt, ich habe mich ein wenig für Geschichte interessiert, aber einen Herrn dieses Namens kenne ich nicht.«
    »Schade. Für mich war er bedeutend. Er herrschte auf einer Kanalinsel, die es leider nicht mehr gibt. Diese Insel hieß Gorman, sie wurde irgendwann von einer Flutwelle zerstört oder explodierte. Aber die Erinnerung ist geblieben. Der Knight of Gorman hat seine Spuren hinterlassen, wenn er die Ausflüge auf die Mutterinsel unternahm. Die Menschen fürchteten ihn, sie gaben ihm einen Kampfoder Spitznamen. Sie nannten ihn nur Ritter Tod!«
    Die letzten beiden Worte sprach er besonders hart aus. Er lauerte auf eine Reaktion meinerseits, nur tat ich ihm den Gefallen nicht.
    Auch dieser Name war mir kein Begriff. Von einem Ritter Tod hatte ich nie zuvor gehört. »Sorry, dass ich Sie enttäuschen muss, Franklin, aber damit kann ich nichts anfangen.«
    »Noch nicht!« Er lächelte.
    »Und Sie meinen, dass ich, wenn ich den Helm auf dem Kopf habe, mich in den Ritter Tod verwandle?«
    »Ja.«
    »Soll sein Geist aus der Hölle kommen und in meinen Körper hineinfahren?«
    »Richtig.«
    »Er war gefürchtet, wie Sie sagten?«
    »Und wie man ihn fürchtete. Er gehörte zu den absolut Grausamen, denn er kannte keine Gnade, kein Pardon. Wo er auftauchte, hinterließ er eine Spur des

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