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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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eine Weile, bis Zamorra mit dem zuständigen Reporter verbunden wurde. Der hatte sowohl in der örtlichen Tageszeitung über den Leichenfund berichtet wie auch diesen Bericht an die Agentur Reuters weitergegeben.
    Der Reporter maß jedoch diesem Fall nicht ganz so viel Bedeutung zu wie Zamorra, aber er geriet ins Plaudern, und er teilte Zamorra auch mit, daß der Leichnam nach Dorchester überstellt worden sei.
    Die Tote war am Abend gefunden worden, sie hatte im Dunkeln einfach auf der Straße gelegen, wo der Constable sie entdeckt hatte.
    Warum sie dann nicht nach Yeovil, sondern nach Dorchester gebracht wurde?
    Das sei wohl Anordnung des Staatsanwalts gewesen. Einen Grund dafür wußte der Reporter nicht.
    Zamorra bedankte sich für die Auskunft, dann rief er in Dorchester an, aber man sagte ihm, er müsse sich schon herbemühen, wenn er etwas über den Leichenfund und mögliche Hintergründe erfahren wolle.
    »Hatte ich ohnehin vor«, erwiderte er. »Darf ich um eine Wegbeschreibung bitten, und können Sie mir auch sagen, wen ich in Dorchester wegen der Sache ansprechen muß?«
    »Bei uns Inspektor Malone, bei der Gerichtsmedizin Dr. Travers.«
    Das war doch schon mal was. Wenn Nicole und Ted von ihrem ›Erkundungsausflug‹ zurückkehrten, konnten sie alle nach Dorchester aufbrechen. Deshalb kündigte Zamorra sein Erscheinen schon mal an.
    Dann wartete er ungeduldig auf die Rückkehr der Gefährten …
    ***
    »Prächtige Exemplare«, stellte Ted Ewigk lobend fest. »Wenn die erst mal in der Bratpfanne schmurgeln …«
    »Sie sind ein Barbar, Sir!« Constable Flybee rümpfte indigniert die Nase. »Wie kann ein Mensch nur auf den entsetzlichen Gedanken kommen, so ein armes, hilfloses Tier zu ermorden und auch noch zu verzehren? Das das grenzt ja an Kannibalismus. Sie sehen mich wirklich zutiefst empört, Sir!«
    Ted deutete auf die Langohren, die der Constable gerade fütterte und dabei auch kraulte. »Das sind Kaninchen, Mr. Flybee. Kaninchen züchtet man für gewöhnlich, um sie zu essen.«
    »Elende Schurken wie Sie tun das vielleicht – ich nicht! Würden Sie etwa Ihre attraktive Begleiterin einfach schlachten und verspeisen?«
    Ted legte den Kopf schräg und musterte Nicole von oben bis unten. »Das Fleisch scheint ja zart zu sein. Aber – nein, vermutlich nicht.«
    »Na, sehen Sie!« trumpfte der Constable auf.
    »Aber das ist ja auch was ganz anderes. Miss Duval ist ein Mensch. Diese fünf fetten Käfigbewohner sind aber Kaninchen, Nutztiere eben.«
    »Kaninchen und Menschen sind beides Lebewesen. Sie haben ein Recht darauf …«
    »… ihr ganzes Leben im Käfig zu verbringen?« unterbrach ihn Ted. »Was haben Ihre vierbeinigen Freunde denn verbrochen, daß Sie die Knaben zu lebenslanger Haft verurteilt haben? Warum lassen Sie die Ärmsten nicht einfach frei, wenn Ihnen so viel daran liegt, Mensch und Karnickel gleichzustellen?«
    »Damit die armen Tiere ermordet werden von Füchsen, streunenden Hunden und Katzen – oder gar von Menschen Ihres Schlages?« Flybee schüttelte energisch den Kopf. »Was bleibt mir anderes übrig, als sie in Schutzhaft zu nehmen, damit sie sicher leben können?«
    Er schloß die Käfigtüren wieder.
    »Aber Sie sind sicher nicht hergekommen, um das mit mir durchzudiskutieren. Was also kann ich tun für einen Kaninchenmörder, wie Sie einer sind?«
    »Es geht um die Leiche, die Sie gefunden haben, Constable«, erklärte Nicole an Teds Stelle. »Das war in der Nähe vom Cottage, nicht wahr?«
    »Und der Besitzer hat Sie, seine Sekretärin, hergeschickt, weil er sich betroffen oder gar bedroht fühlt, nicht wahr?« Flybee sah Ted an. »Was verbindet Sie mit Professor Zamorra?«
    »Wir sind Freunde.«
    Damit gab sich der Constable zufrieden.
    »Warten Sie mal«, sagte er plötzlich. »Kann es nicht sein, daß ich Sie kenne? Sie haben doch vor Jahren schon mal im Cottage gewohnt. Sie sind der Mann, dem man seinen Rolls-Royce gesprengt hat und der danach lange Zeit im Rollstuhl fahren mußte, nicht wahr? Warten Sie – Ted Ewigk, stimmt’s?«
    »Daß Sie sich daran erinnern«, murmelte Ted erstaunt. »Das liegt immerhin schon sicher ein Jahrzehnt zurück. Ich kann mich an Sie nämlich nicht entsinnen.«
    Flybee schmunzelte. »Kann ich mir gut vorstellen. Freut mich, daß Sie wieder gehen können.«
    »Es war eine psychische Sache, die hat die Lähmung hervorgerufen«, sagte Ted.
    »Können Sie uns die Stelle zeigen, an der Sie die Tote gefunden haben?« bat Nicole.
    Flybee

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