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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Aber sehr schnell merkte sie, daß sie die damit verbundenen Gesetze der Magie nicht austricksen konnte.
    Der Kräfteschwund fand trotzdem statt, auch wenn Nicole die Zwischenzeit übersprang.
    Der Kraftaufwand hing also tatsächlich nur mit der temporalen Entfernung zusammen, nicht mit der Beobachtungsdauer.
    Nicole brach den Versuch wieder ab. Sie wußte jetzt, daß sie es nicht schaffen würde. Vor mehr als vierundzwanzig Stunden war die Leiche gefunden worden, aber sie hatte bestimmt schon länger hier gelegen. Nicole würde durch die Zeitschau nichts mehr herausfinden können.
    Nun gut, es war ein Versuch gewesen.
    Sie hängte das Amulett wieder unter ihrer Bluse an die Halskette. Constable Flybee nahm das alles nur kopfschüttelnd zur Kenntnis.
    Nicole nickte ihm zu. »Vielen Dank, Sir. Wenn wir noch etwas wissen wollen, werden wir uns wieder an Sie wenden.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Ich glaube nicht, daß ich mehr weiß, als ich Ihnen bereits erzählt habe. Was haben Sie nun vor? Was werden Sie tun?«
    »In Dorchester nachfragen, was aus der Toten geworden ist.«
    »Vermutlich schon obduziert«, meinte er. »Fahren Sie mich jetzt wieder zurück?«
    »Zu Ihren attraktiven Begleitern«, sagte Ted todernst.
    »Bitte, Sir? Ich verstehe nicht.«
    »Kaninchen«, sagte Ted. »Attraktive Begleiter, die nicht geschlachtet und verspeist werden dürfen.«
    »Sie sind nicht nur ein elender Barbar, sondern auch noch beleidigend. Ich gehe zu Fuß!« entschied Flybee und schritt davon.
    »Warten Sie!« rief Nicole ihm nach. »Das…«
    Aber der Constable winkte nur zornig ab, ohne sich umzusehen. Er ging einfach weiter.
    »Prima«, stellte Nicole ironisch fest. »Das hast du hervorragend hingekriegt, Ted. Mußte das unbedingt sein? Der Mann ist stinksauer auf dich, und deine Bemerkung war nun wirklich überflüssig!«
    Ted zuckte mit den Schultern.
    »Offenbar habe ich den englischen Humor doch etwas falsch eingeschätzt.«
    »Das war kein Humor. Flybee meint es mit seinen Tieren bitterernst!«
    »Na gut, bei Gelegenheit werde ich mich bei ihm entschuldigen. Können wir uns jetzt um das Naheliegende kümmern? Zum Beispiel nach Dorchester fahren und nach der Leiche sehen?«
    »Ich bin mir gar nicht sicher, ob man einen Vampir wirklich obduzieren kann«, murmelte Nicole. »Holen wir Zamorra ab und schauen wir uns weiter um.«
    ***
    Als das Telefon klingelte, zuckte Lucy Travers heftig zusammen. Irritiert sah sie den Apparat an. Sekundenlang wußte sie nichts damit anzufangen.
    Dann endlich erhob sie sich, ging hinüber und meldete sich.
    Will war am Apparat, ihr älterer Bruder. »Bleibt es bei heute abend?«
    »Heute abend?«.
    »Wir wollten ins Kino – Tricia, du und ich.«
    Tricia war Wills Frau. Vage entsann sich Lucy. Will hatte versprochen, Kinokarten zu besorgen. Es lief eine Beziehungskomödie, die sie sich zu dritt hatten anschauen wollen. Lucy hatte allerdings nur unter Vorbehalt zugesagt.
    »Ich fühle mich nicht besonders, Will«, sagte sie. »Schaut euch den Film allein an, ja?«
    »Was ist los? Bist du krank?«
    »Nein, es ist nichts. Ich … ich bin nur einfach nicht in der richtigen Stimmung.«
    »Du bist also doch krank.«
    Er kam nicht darauf, daß ein Mann der Grund für ihre Absage sein könnte, denn das hätte sie ihm gesagt. Was das anging, hatten sie keine Geheimnisse voreinander.
    »Laß doch nicht schon wieder den Arzt ’raushängen«, wehrte sie ab. »Deine Patienten sind bekanntlich tot – aber ich lebe.«
    Wirklich? Du lebst doch gar nicht mehr! dachte sie. Du bist gestorben, als Tan ging! Du wirst nur dann wiedergeboren werden, wenn er zu dir zurückkehrt!
    »Ich mache mir einfach Sorgen um dich, Lucy. Deine Stimme klingt so anders, und du …«
    »Laß mich in Ruhe, okay?« Sie knallte den Hörer auf.
    Das Fieber in ihr brannte stärker denn je. Ein Fieber, das nach Tan Morano verlangte.
    Wie konnte sie ihn wiederfinden? Vielleicht die Polizei anrufen? Einen Unfall vortäuschen?
    Ein dunkelblauer Bentley hat meinen Chevette gerammt. Nein, das Kennzeichen konnte ich nicht mehr erkennen, aber es wird ja wohl nicht gerade ein paar tausend blaue Bentleys im United Kingdom geben, oder?
    Aber das wäre gemein Tan gegenüber. Eine falsche Beschuldigung. Er würde Ärger bekommen. Nein, so wollte sie das nicht.
    Sie seufzte.
    Lieber wollte sie sterben, als Tan Schwierigkeiten zu bereiten.
    Aber warum hatte er sie im Stich gelassen?
    Komm wieder zu mir zurück, Tan!
    Es war fast wie ein

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