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0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück

Titel: 0591 - Der Blut-Graf kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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derweil um die dörfliche Tageszeitung kümmern.«
    »So was gibt’s hier in Beaminster?«
    Zamorra atmete tief durch. »Wer hier etwas wissen will oder mitzuteilen hat, plaudert im Pub, das meinte ich mit dörflicher Tageszeitung. Sieh zu, daß du dich mit Nicole verträgst! Nicht, daß ihr euch prügelt … das macht hier im Dorf nicht den besten Eindruck.«
    »Wofür hältst du mich?«
    Zamorra sagte es ihm lieber nicht.
    Er wollte vermeiden, daß der Reporter noch einmal explodierte.
    ***
    Nicole nahm vorsichtshalber Zamorras Amulett an sich. Es schützte sie vor schwarzmagischen Angriffen und war auch als magisches Werkzeug sehr von Nutzen. Sie rechnete zwar nicht damit, am hellichten Tag von einem Vampir oder einem seiner Diener angegriffen zu werden. Aber die handtellergroße Silberscheibe mitzunehmen, die der Zauberer Merlin vor fast einem Jahrtausend aus der Kraft einer entarteten Sonne geformt hatte, das konnte keinesfalls schaden.
    Sie holte den 560 SEL aus der Garage. Früher war der Wagen in London stationiert gewesen, in der dortigen Filiale des Möbius-Konzerns. Die Firma hatte das Fahrzeug gewartet und es stets am Flughafen für sie bereitgestellt, wenn sie auf die Insel kamen. Seit es aber im Cottage Regenbogenblumen gab, entfielen die Flugreisen, und Zamorra und Nicole konnten direkt an ihrem Ziel eintreffen. Deshalb stand der Wagen jetzt auf Dauer hier.
    Ted ließ sich auf dem Beifahrersitz nieder. Er sah Nicole nicht an.
    »Schlechtes Gewissen?«
    »Ich? Wieso?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Wirst du selbst herausfinden müssen.«
    Sie startete den Wagen und fuhr ins Dorf hinein …
    Der Wirt überlegte gerade, ob er sein Lokal schließen sollte. Die letzten Mittagsgäste hatten sich endlich vergraulen lassen.
    Er erkannte das Fahrzeug und seufzte, als Nicole ausstieg, ihn begrüßte und dann Ted vorstellte.
    »Auch mal wieder im Lande? Wünschen Sie zu speisen?«
    Nicole winkte ab. »Ein gutgezapftes Bier für mich und einen Tee für Mr. Ewigk – weil der mich anschließend zurückfährt.«
    Sie ignorierte Teds verärgertes Gesicht. »Zamorra muß sich erst noch akklimatisieren. Ich bringe ihn heute abend oder morgen mit. In der Zeitung stand, hier sei eine Tote gefunden worden?«
    John, der Wirt, zog die Brauen hoch. »Nicht hier«, verbesserte er. »In der Nähe.«
    »Wo genau war das, und unter welchen Umständen?«
    Der Wirt war vorausgegangen ins Lokal und baute sich hinter dem Tresen auf, um ein Bier zu zapfen, dann sah er Ted fragend an. »Was für ein Tee darf’s denn sein?«
    »Was hätten Sie denn da?«
    »Unsere Hausmarke.«
    »Dann lieber einen Whisky. Miss Duval wird mich anschließend zurückfahren.«
    Nicole hüstelte.
    »Wie war das nun mit der Toten?«
    »Da müssen Sie schon den Constable fragen«, sagte John. »Der hat sie gefunden, und weil sie so merkwürdig … nun ja, verdorrt aussah, hat er die Kriminalpolizei hinzugezogen. Wenn Sie mich fragen, hätte er gleich Scotland Yard benachrichtigen sollen – vielleicht fehlt in einem Londoner Museum eine Mumie.«
    Er schenkte Ted einen Whisky ein, zentimeterhoch im Glas.
    Ted runzelte zornig die Stirn, da stockte John auf zwei Zentimeter auf.
    »Schon besser«, brummte der Reporter, er wartete nicht, bis Nicole das bestellte Bier bekam, sondern trank sofort. »Auf euer aller Wohl.«
    »Diese Polizisten haben sich sehr eigenartig angestellt«, fuhr John derweil fort. »Statt die Frau nach Yeovil zu bringen, wo sie gewohnt hat, haben sie die Leiche nach Dorchester gekarrt.«
    »Woher wissen Sie, daß sie in Yeovil …«
    »Weiß doch hier jeder, Lady«, erwiderte der Wirt trocken. »Das war doch diese Doc Tanner, die letzten Sommer im Cottage Ihres Professors das Seminar für die Flach… sorry, die Fachkräfte des Möbius-Konzerns gehalten hat. Und die kam aus Yeovil. Und nun liegt sie ausgetrocknet in Dorchester in der Pathologie und wartet darauf, daß irgendein Polizeiarzt sie in kleine Stücke schneidet, um herauszufinden, woran sie gestorben ist. Dabei ist das völlig klar – die hatte keinen Tropfen Blut mehr in den Adern.«
    »Klingt nach Vampirismus«, sagte jemand hinter ihnen.
    Beinahe unbemerkt war ein weiterer Gast eingetreten. Er kam zur Theke, schnupperte in Richtung von Teds Whisky und schnappte dann das Bierglas, das der Wirt gerade vor Nicole abstellte.
    »Ah, der Mann weiß, was ich will«, sagte er dabei freundlich grinsend. »Woher wußten Sie, daß ich gerade jetzt komme, John? Ich hatte schon gar

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