Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0591 - Engel der Geister

0591 - Engel der Geister

Titel: 0591 - Engel der Geister
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
als würde er mich kennen. Um mein Schwert kümmerte er sich nicht. Ich schaffte es zudem immer noch nicht, die Klinge anzuheben.
    »John, sie hat dich erkannt. Die Wölfin weiß genau, wer du bist, John! Vor ihr kannst du dich nicht verstecken. Was ist geschehen? Du musst es uns sagen!«
    Wieder dieser Name! Bei allen Göttern, was sollte das überhaupt?
    Weshalb sprach er mich so an? Ich war nicht dieser John, ich war…
    Ja, wer war ich überhaupt?
    Mein Gedächtnis wies plötzlich eine Lücke auf. Ich konnte mich nicht mehr erinnern. Der Geist schwebte in einer Leere, dafür sah ich um so besser.
    Die Wölfin war so dicht an mich herangetreten, dass ich ihren Kopf schon übergroß wahrnahm. Ich konzentrierte mich auf ihn, auf das Augenpaar und spürte ihre rauhe Zunge, wie sie den Schweiß von meiner Wange leckte.
    »Sie hat dich erkannt, John!« rief der Mann. »Du kannst sie nicht täuschen. Nadine weiß, dass du nicht der bist, für den du dich ausgibst. Du hast mit diesem verdammten Ritter Tod nichts zu tun. Begreife das doch endlich. Lass dir helfen!«
    Ich bemühte mich um eine Antwort. Nur kam es dazu nicht mehr. Plötzlich spürte ich einen derart wahnsinnigen Schmerz in meiner Brust, dass alles andere nebensächlich wurde.
    Auch dem Tier war meine Veränderung nicht entgangen. Es zuckte zurück, bewegte seinen Kopf und stieß ein weinerliches Jaulen aus.
    Ich kämpfte gegen eine Kraft an, die mich innerlich zu zerreißen drohte, was mir allerdings nicht gelang. Wie es mir äußerlich ging, konnte ich nicht erkennen, Bill Conolly und seine Frau Sheila sahen es um so deutlicher.
    Sheila stand da, hielt den Arm ihres Mannes umklammert und flüsterte: »Das ist unmöglich, Bill, das kann nicht wahr sein! Was ist mit John denn los?«
    »Magie, Mädchen, Magie…« Bill konnte nur flüstern. Auch Nadine hatte sich zurückgezogen. Der Wölfin war es ebenso unheimlich geworden wie den beiden Menschen, und die Szene glich einem Horrorstück aus dem Magielehrbuch.
    Der Körper mitsamt der Rüstung lag auf dem Rücken, wo er sich plötzlich drehte. Es war ein rasanter Wirbel, der ihn umfasst hielt.
    Immer schneller bewegte er sich im Kreis, während über ihm ein geheimnisvolles Leuchten entstand, das aussah, als hätte jemand Sternenstaub verstreut.
    Das Leuchten blieb, nahm sogar eine Form an, die mit der eines Kreuzes zu vergleichen war. Dann geschah es…
    Von einem Augenblick zum anderen war John Sinclair verschwunden. Zurück blieb das Pferd, das Bill und Sheila anstarrten, als wäre es nur ein Traumbild…
    ***
    Suko hatte zwar mit einer Reaktion gerechnet, aber nicht mit einer derart heftigen.
    Kaum war es ihm gelungen, das Kreuz in den magischen Kraftstrom zu stoßen, da veränderte sich die Umgebung. Es traf ihn wie ein magischer Hammerschlag. Der Raum, der Helm, der Schreibtisch, das alles war noch vorhanden, doch Suko sah es aus einer anderen Perspektive. Er schwebte plötzlich über den Dingen und kam sich dabei vor wie in eine Wolke gepackt.
    Unter sich sah er den Helm, er hielt auch das Kreuz fest, weil er die Kette um seine Hand geschlungen hatte. Es war ihm, als würde das Kreuz ihn herausziehen aus dieser Welt und hineintragen in eine andere.
    Dr. Franklin schrie. Suko sah, dass er durch den Raum taumelte.
    Auch ihn schaute er an und bekam mit, wie sich der Arzt der Mind-Maschine nähern wollte.
    Er fasste sie in dem Augenblick an, als die gesamte Szenerie zusammenbrach. Es war ein Sturm, ein Kreisel, der Suko, Franklin und alles andere erfasste und mit sich riss.
    Die Mind-Maschine holte die Geister der Toten aus einer fernen Welt. Das Kreuz, im Schnittpunkt einer Schwarzen Magie, erreichte mit seiner Kraft genau das Gegenteil.
    Es entführte die Menschen in die Welt der Geister…
    ***
    Sie sahen es, sie starrten in den Garten, sie sahen den zertrümmerten Sonnenschirm, aber sie konnten es nicht fassen. Es war einfach unbegreiflich, was sich vor ihren Augen abgespielt hatte.
    John Sinclair war innerhalb eines Strahlengitters verschwunden.
    Eine Tatsache – oder?
    »Ich – ich kann es noch immer nicht glauben«, flüsterte Sheila.
    »Es ist nicht fassbar.«
    »Was?«
    »Hast du das Kreuz nicht gesehen, Bill?«
    Der Reporter sah aus, als hätte ihn die Frage aus einer tiefen Gedankenwelt zurück an die Oberfläche gezerrt. »Das Kreuz?« hauchte er und zwinkerte mit den Augen. »Meine Güte, was ist mit dem Kreuz?«
    »Du musst es doch gesehen haben!« drängte Sheila. »Es muss dir aufgefallen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher